30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Seit Anfang der 1930er Jahre drehte Cary Grant Filme für das Hollywood-Studio Paramount. Das Tonfilmzeitalter brachte mit sich, dass Darsteller nicht nur gut aussehen mussten, es war auch absolut notwendig, dass sie sprachliche Fähigkeiten besaßen. Aufgrund seiner Bühnenerfahrung war Grant bestens für das Filmgeschäft geeignet. Zu seinen ersten Filmen zählt auch der nun in Deutschland auf DVD veröffentlichte „Madame Butterfly“, der die bekannte tragische Liebesgeschichte erzählt. Grant verkörpert darin einen Angehörigen der US-Marine, der in Japan die Geisha Cho Cho San heiratet. Sein Kamerad hat ihm zuvor erzählt, dass es nichts mache, wenn er die Frau mit dem Ablegen des Schiffes wieder verlasse, da sie nach japanischer Kultur dann einfach geschieden seien. Cho Cho San würde leicht einen neuen Mann finden. Während seines Aufenthalts vermittelt der frisch gebackene Ehemann der Japanerin jedoch zu viele westliche Werte, welche Cho Cho San in Liebe zu ihrem Mann übernimmt. Sie glaubt nun an die Ehe, die erst durch den Tod geschieden wird. Als ihr Mann Japan mit seinem Schiff wieder verlässt, wartet sie deswegen drei Jahre, bis die amerikanische Marine den Hafen erneut anläuft. Doch Cho Cho Sans Mann hat inzwischen in Amerika geheiratet, da er glaubte, die Japanerin würde die Ehe nach seiner Abreise als geschieden ansehen.
Bis auf wenige Szenen – beispielsweise wenn Grant als Marineangehöriger die tanzende Cho Cho San im Schattenriss sieht und von ihr überwältigt ist – bleibt das Werk auf visueller Ebene schlicht. Der emotionale Gehalt der Geschichte wird kaum einmal wie in der gerade beschriebenen Szene verstärkt. Stattdessen bestimmt eine routinierte, gleichförmige Ausleuchtung die Bilder, die alles sehr ähnlich erscheinen lässt. So bleibt es den Darstellern vorbehalten, das emotionale Potential der Geschichte zu transportieren. Da die Tragik ganz auf Seiten Cho Cho Sans zu finden ist, hat Sylvia Sidney die
Hauptaufgabe in dieser Beziehung. Auch wenn ihre Figur vielleicht eine Spur zu naiv-kindlich angelegt ist, vermittelt Sidney das Dilemma ihrer Figur auf glaubhafte Weise. Mit großen Kulleraugen präsentiert sie die Unschuld Cho Cho Sans, die sich nicht vorstellen kann, dass irgendetwas nicht stimmen könnte, was sie von ihrem geliebten Mann hört. Sie glaubt wirklich an die ewige Ehe, weil ihr Mann davon spricht. Die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und Amerika führen letztlich dazu, dass sich die beiden jedoch nicht wirklich verstehen, obwohl sie glauben, die andere Kultur etwas besser verstanden zu haben. Die wechselseitige Übernahme gewisser Vorstellungen – er glaubt sie verlassen zu können, weil sie dann einfach geschieden seien, sie nimmt die Vorstellung der ewigen Ehe an – wird in Verbindung mit einem fehlenden, fundierten Verständnis des jeweiligen Gegenüber zum Verhängnis für die Beziehung, wobei Cho Cho San die Zeche zu zahlen hat, da sie schließlich allein zurück bleibt. Aufgrund der Darstellung Sidneys funktioniert das Drama in seinem tragischen Gehalt recht gut, während Grant nicht mehr tut, als den unbedarften Amerikaner zu geben. Eine Entdeckung ist der Film nicht, eine solide Liebestragödie aber schon.
Bildqualität
Die Bildqualität des Films ist in etwa so wie man es bei einem derart alten, zudem seltenen Film erwarten kann. Analoge Defekte durchziehen den ganzen Film wie man es von alten Filmkopien kennt. Die Schärfe ist recht ordentlich ausgefallen, wobei alles oftmals ein wenig weich aussieht. Der Kontrast ist etwas flau. Deutliches Rauschen ist selbstverständlich über die gesamte Lauflänge sichtbar. Insgesamt kann man mit dem Transfer aber leben.
Tonqualität
Der deutsche Ton klingt hell, so dass die Dialoge klar und verständlich sind. Nennenswertes Rauschen tritt nicht auf. Die englische Fassung weist demgegenüber ein deutliches Rauschen mit etwas dumpfen Dialogen auf. Darüber hinaus schrebbelt der Ton immer wieder. Verständlich sind diese Dialoge aber auch. Insgesamt ist der Ton dem Filmalter angemessen.
Extras
Bonusmaterial liegt nicht vor.
Fazit
„Madame Butterfly“ erzählt auf solide Weise die tragische Liebe zwischen der Japanerin Cho Cho San, die vergeblich auf die Rückkehr ihres amerikanischen Marineangehörigen wartet. Vor allem die Darstellerin der Cho Cho San, Sylvia Sydney, sorgt dafür, dass der Film emotionale Wirkung entfalten kann. Technisch ist die DVD in etwas so, wie das bei einem derart alten, seltenen Film zu erwarten ist.
Stefan Dabrock
17.08.2009
Originaltitel | Madame Butterfly (USA 1932) |
Länge | 83 Minuten (Pal) |
Studio | Savoy Film |
Regie | Marion Gering |
Darsteller | Sylvia Sidney, Cary Grant, Charles Ruggles, Irving Pichel, Louise Carter, Sheila Terry, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Deutsch, Mono Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | - |
Preis | ca. 11 EUR |
Bewertung | solide, technisch schwach angesichts des Filmalters in Ordnung |