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rezensionen

30.03. Paul Temple und der Fall Marquis
03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

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Erde weg, Weltraum noch da!

Hydra – Verschollen in Galaxis 4

Hydra – Verschollen in Galaxis 4

„Hydra – Verschollen in Galaxis 4“ ist ein absolutes Mysterium, denn obwohl weite Teile des Geschehens bei Lichte betrachtet hanebüchen sind, rücken solche Fragen angesichts der verschrobenen Umsetzung völlig in den Hintergrund. Was wirklich zählt, ist die Selbstbau-Science-Fiction-Welt, die eine eigene Realität jenseits des Anspruchs entwirft, eine Zukunftsvision sein zu können.
Die Chinesen müssen in „Hydra...“ als Bösewichte herhalten, weil sie eine Apparatur gebaut haben, mit der die Erde vernichtet werden kann. Als das Unvermeidliche näher rückt, sorgt die amerikanische Obrigkeit dafür, dass bei einer Forschungsmission zur Venus teilweise das Personal ausgetauscht wird. Drei der männlichen Wissenschaftler werden durch drei Forscherinnen ersetzt. Colonel Price (Denny Miller) ist als Kommandant der Hydra zwar nicht begeistert, aber er muss sich fügen und integriert Lieutenant Katie Carlson (Lorri Scott), Dr. Marion Turner (Ruta Lee) und die Russin Major Georgianna Bronski (Mala Powers) in sein Team. Nachdem die Astronauten erfolgreich ins All gestartet sind vergeht eine Weile, aber dann geht die Erde tatsächlich unter. Jetzt wissen alle, dass sie den Fortbestand der Menschheit sichern sollen. Das führt angesichts mangelnden Treibstoffs und sonstiger Interessenkonflikte zu Machtkämpfen. Gleichzeitig ist das All noch völlig unerforscht.

Der ganze wissenschaftliche Überbau der Mission zeugt nicht gerade von nennenswertem Sachverstand. Eine Kompass-Windrose mit den vier Himmelsrichtungen zur Orientierung im All ist nur ein Beispiel für den Unfug, der hier präsentiert wird. Aber je länger „Hydra...“ läuft, desto klarer wird, dass es keinen Sinn ergibt, den Film an solchen Kleinigkeiten für erbsenzählende Realitätsfanatiker zu messen. Die pseudowissenschaftlichen Einlassungen der Figuren dienen einfach nicht dazu, „Hydra...“ auf das Niveau einer fundierten Dokumentation zu heben, sie sollen lediglich die Illusion einer fantastischen Welt erzeugen. Und das gelingt im Verbund mit Ausstattung und Farbgebung ganz hervorragend, weil die Distanz zu dem, was nachvollziehbar wäre, eine ganz eigene Realität erschafft.
Die Astronauten lümmeln sich während der Startphase in gemütliche Liegesessel, bei denen die Beine auf ausschwingende Halterungen bequem abgesetzt werden können. Aus dem normalerweise funktionalen, sterilen Inneren eines Raumschiffes wird so ganz elegant ein Hydra – Verschollen in Galaxis 4 Stück heimeliges Wohnzimmer, wo man es sich für den nächsten Film im Fernsehen gemütlich gemacht haben könnte. Die bunte Ausleuchtung mit starken Grün- und Rottönen unterstützt die wohlige Atmosphäre. Trotz des begrenzten Raumes wirkt die Hydra relativ geräumig und mit allem Komfort wie Duschen ausgestattet. An die Stelle der nüchternen Sachlichkeit so manchen Sci-Fi-Streifens tritt eine verschrobene Behaglichkeit, die im starken Kontrast zur zerstörten Erde steht. Hier muss eine isolierte Crew ganz plötzlich ihren eigenen Weg finden, so wie die Macher des Films ihren eigenen Weg gefunden haben, Science-Fiction für ihre Zwecke zu definieren. Daraus entsteht eine absurde Spannung, die wunderbar unterhält.

Bildqualität

Hydra – Verschollen in Galaxis 4

Das deutliche analoge Rauschen des Films wurde glücklicherweise nicht weggefiltert, denn das hätte den ohnehin schon eher weichen Schärfeeindruck nur verstärken können. So aber sieht alles relativ ordentlich aus. Wenn das Geschehen erst einmal in das Innere des Raumschiffs wechselt, erhöht sich die Schärfe, weil die Studiosets prägnanter ausgeleuchtet sind. Die Farben sehen kräftig aus und der Kontrast ist in Ordnung.

Tonqualität

Der englische Monoton hört sich relativ dumpf an, lässt sich aber trotzdem gut verstehen.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus der leicht anders geschnittenen deutschen Videofassung, in der zudem manche Szenen fehlen, dafür andere zusätzlich enthalten sind. Eine Bildergalerie ist auf der DVD ebenfalls enthalten.

Fazit

„Hydra – Verschollen in Galaxis 4“ holt den verschrobenen Charme einer leicht psychedelischen Wohnzimmeratmosphäre ins Science-Fiction-Genre. Mangelnde Logik spielt angesichts der eigenständigen Selbstbaurealität dieses Films überhaupt keine Rolle mehr. Technisch ist die DVD in Ordnung.

Stefan Dabrock

04.02.2014

   
Originaltitel Doomsday Machine (USA 1972)
Länge 78 Minuten (Pal)
Studio Motion Picture
Regie Harry Hope, Lee Sholem
Darsteller Bobby Van, Ruta Lee, Mala Powers, James Craig, Grant Williams, Henry Wilcoxon, Essie Lin Chia, Casey Kasem, Lorri Scott, Denny Miller, Mike Farrell, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton Mono Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Deutsche Videofassung, Bildergalerie
Preis ca. 25 EUR
Bewertung faszinierend, technisch in Ordnung