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03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Western-Legenden Nr. 12: alle Filme
Koch Medias DVD-Reihe „Western-Legenden“ geht mit Lloyd Bacons „Der große Aufstand“ in die 12. Runde.
Jeff Chandler, der in Delmar Daves wichtigem Indianer-Western „Der gebrochene Pfeil“ als Häuptling Cochise überzeugte, spielt diesmal den weißen Arzt Jonathan Westgate (Jeff Chandler). Auf der Durchreise nach Kalifornien entscheidet sich Westgate, doch in einem kleinen Kaff dauerhaft Station zu machen. Er trifft auf die attraktive Pferdehändlerin Joan Britton (Faith Domergue), deren Tiere er sogleich mit seinem medizinischen Wissen unterstützt. Brittons Konkurrent ist der mächtige Stephen Cook (Lyle Bettger), dessen Vorarbeiter Uriah (Stacy Harris) mit aufbrausender Gewalttätigkeit unangenehm auffällt. Um den Wunsch des örtlichen Nordstaaten-Majors McKay (Stephen Chase) nach einer großen Anzahl Pferde für den Krieg gegen den Süden zu befriedigen, stiehlt Cook die Tiere von den in der nähe lebenden Sioux. Da Westgate hinter die Machenschaften Cooks kommt und im Sinne des Friedens mit den Indianern versucht, dem skrupellosen Pferdehändler und -dieb das Handwerk zu legen, entbrennt ein handfester Konflikt zwischen Cook auf der einen sowie Westgate und Britton auf der anderen Seite.
Dem Western haftet nichts besonders Großes an und selbst als B-Film schafft er es nicht über ein solides Maß hinaus. Die Erzählung um den indianerfreundlichen Arzt mit Friedenswillen und Verhandlungsgeschick bleibt weitgehend zahm. Das liegt nicht alleine daran, dass vom Aufstand des Titels kaum etwas zu spüren ist – die Indianer begnügen sich mit einem dezenten Grummeln inklusive ein paar abgeschossener Pfeile. Vor allem die Auseinandersetzung zwischen Westgate und Cook liefert kaum rasante oder spannende Szenen, wie man es von einem auf die Aktion konzentrierten Western mit einer kurzen Lauflänge von 77 Minuten eigentlich erwarten müsste. Einen großen Teil der Handlung nehmen die strategischen Planungen der einzelnen Parteien ein. Es wird folglich mehr geredet als gehandelt. Direkte
Konfrontationen bilden eine kurze Unterbrechung im gemächlichen Verlauf. Ohne die überzeugenden Darsteller wäre das Werk zum Scheitern verurteilt. Vor allem Lyle Bettger als schmieriger Pferdehändler Cook verkörpert die Sorte Mensch, die mit ihrer rücksichtslosen Profitgier dafür sorgt, das zwischen Weißen und Indianern nur schwer Frieden zu schaffen ist. Als Störfaktor der skrupellosen Sorte heizt er das angespannte Klima immer wieder an. Bettger erzeugt mit seiner Mischung aus ruhiger Überlegenheit und verschlagener Schlitzohrigkeit eine brodelnde Atmosphäre der Gefahr. Ihm gegenüber steht Chandler als strahlender, moralisch blitzsauberer Held, der aus ärztlicher Prinzipientreue auch den kranken Cook operiert und ihm das Leben rettet. Chandlers Darstellung strahlt eine makellose Souveränität aus, die keinen Zweifel an seiner Integrität aufkommen lässt. Die Nebenfiguren bleiben weitgehend blass. Einzig Peter Whitney als rechtschaffener Schmied, der sich gleich zu Anfang mit Westgate ein Bibelzitat-Duell liefert, kann sich noch behaupten.
Bildqualität
Das Bild der DVD kann nicht mit den meisten Veröffentlichungen in der Reihe Western-Legenden mithalten. Die Konturen sind etwas verwaschen, der detailgrad ist unterdurchschnittlich ausgeprägt. Das weiche Bild kämpft zusätzlich mit dem analogen Bildrauschen. Die Farben wirken etwas ausgebleicht. Der Kontrast ist nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht, so dass das Geschehen ansprechend zur Geltung kommt.
Tonqualität
Die DD2.0-Mono-Tonspuren verfügen über verständliche Dialoge mit dezenten Verzerrungen, die sich nicht nennenswert auswirken. Auch die Musik kommt mit einer ordentlichen Dynamik zur Geltung. Rauschen spielt keine entscheidende Rolle. Insgesamt ein angesichts des Filmalters guter Ton.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie, dem Trailer und einem 8-seitigen Booklet, das Teil der in Buchform gestalteten Hardcoverhülle der DVD ist. Wie beim vorherigen Film „Shoot Out – Abrechnung in Gun Hill“ ist der Text allerdings nur gut eineinhalb Seiten lang und beschränkt sich auf ein paar dezente Fakten über die wichtigsten Darsteller sowie eine kurz gefasste Einordnung des Westerns.
Fazit
„Der große Aufstand“ reiht sich in sein Genre als solider B-Western ein, der allerdings kaum durch eine packende Inszenierung des erzählten Konfliktes, sondern nur durch die guten Hauptdarsteller seine Wirkung erzielt. Technisch ist die DVD etwas schwächer als bei vielen vergleichbaren Filmen aus der Zeit.
Stefan Dabrock
28.03.2012
Originaltitel | The Graet Siuox Uprising (USA 1953) |
Länge | 77 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Lloyd Bacon |
Darsteller | Jeff Chandler, Faith Domergue, Lyle Bettger, Peter Whitney, Stacy Harris, Walter Sande, Stephen Chase, John War Eagle, Glenn Strange, Julia Montoya, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Bildergalerie, Trailer, 8-seitiges Booklet |
Preis | ca. 13 EUR |
Bewertung | solide, technisch, noch ordentlich |