30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Das Subgenre um Beutezüge talentloser Gauner, deren Aktion gnadenlos scheitert, bringt immer mal wieder ein neues Werk hervor.
In die Kategorie fällt auch Gary Yates' „High Life – Vier Gangster und ein todsicheres Ding“, der vier Möchtegern-Gangster zu Beginn der 1980er Jahre vereint. Dick (Timothy Olyphant), Bug (Stephen Eric McIntyre), Billy (Rossif Sutherland), und Donnie (Joe Anderson) planen eine Bank zu überfallen. Dabei haben sie es aber nicht auf die Kasse, sondern die neue Erfindung Geldautomat abgesehen. Denn das scheint ihnen weniger risikoreich zu sein. Ersonnen hat den Plan Dick, der zwar unglaublich träge wirkt, aber noch der hellste der vier Gauner ist. Der Schönling Billy soll einer Kassiererin schöne Augen machen und ihr mit treudoofer Ehrlichkeit erläutern, dass er gerade 60 Dollar aus dem Automaten holen wollte – was auch auf der Quittung steht -, der Automat aber fälschlicherweise 600 Dollar ausgespuckt hat. Danach, so Dicks Plan, soll die Kassiererin dem Filialleiter Bescheid sagen, der nun einen Reparaturtrupp anfordern soll, damit der Automat von unbewaffneten Leuten geöffnet wird. Dann wollen Dick und seine Leute zuschlagen. Aber die Kassiererin hat überhaupt kein Interesse, den Filialleiter zu informieren, sie steckt die 540 Dollar, die ihr der scheinbar ehrliche Billy als Differenz zu dem Abhebebetrag auf seiner Quittung übergeben hat, lieber in die eigene Tasche. Das ist zu viel für den tumben, aber tatkräftigen Bug, der einen just in diesem Moment eintreffenden Geldtransporter als Zeichen ansieht, nun mit aller Macht ans Geld zu kommen.
Gary Yates hatte wohl kaum im Sinn, einen neuen Ansatz zu präsentieren, sondern er wollte das bekannte Muster um einen scheiternden Raubzug variieren. Und das ist ihm gut gelungen, denn die Figuren, die im wesentlichen auch ein Drogenproblem haben, wirken trotz ihrer wenig intelligenten Handlungsweise zeitweise sympathisch. Der Kopf der Bande Dick nimmt das Scheitern seines Plans mit einer derart anrührenden Fassungslosigkeit zur Kenntnis, die für ihn einnimmt. Der hypernervöse Donnie hat sein Geld vorher damit verdient, dass er alten Frauen das Portemonnaie aus ihren Handtaschen gestohlen hat. Mit der Bankkarte und der meist in
der Geldbörse auf einem Zettel aufgeschriebenen Geheimnummer besorgte er sich Bares und brachte darauf die Portemonnaies wieder zurück. Denn für die Bestohlenen, so seine warmherzige Meinung, wäre es lästig, wenn sie sich ihre Ausweispapiere wieder neu ausstellen lassen müssten. Yates verleiht seinen Figuren durch solche Details eine Menschlichkeit, die berührt, obwohl ihre Trotteligkeit nicht zum Identifikationspotential geeignet ist. Daneben arbeitet er mit der historischen Komponente, die eine angenehme Variation des bekannten Themas ermöglicht. Geldautomaten sind Anfang der 1980er Jahre noch neu und bieten deswegen ein durchaus interessantes, im Rahmen des Genres ungewöhnliches Ziel.
Dank einiger absurder Komödieneinlagen schafft es der Film, in Verbindung mit den beiden anderen Aspekten, sein Unterhaltungspotential auf hübschem Niveau auszuspielen.
Bildqualität
Die Bluray verfügt über eine recht gute Bildqualität. Die Konturenschärfe kann nicht mit den besten aktuellen Produktionen mithalten und auch die Detailfreudigkeit könnte etwas besser sein, aber insgesamt ist das Niveau sehr ansprechend. Die Farben sehen natürlich aus, der Kontrast leistet sich keine Schwächen.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren nutzen die hinteren Lautsprecher nur für dezente Umgebungsgeräusche und die Musikeinsätze, so dass keine intensive räumliche Atmosphäre entsteht. Das passt aber auch weitgehend zur ruhigen Handlung, die kein akustisches Feuerwerk ermöglicht. Etwas differenzierter könnte die Abmischung aber schon sein. Die Dialoge sind klar und verständlich abgemischt.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einem etwa 12-minütigen Making Of, in dem die Interviewgäste nur den Inhalt des Films wiedergeben, ohne dass ein Mehrwert entsteht. Daneben ist noch eine entfallene Szene auf der Bluray enthalten, die nicht der Rede wert ist. Der Trailer rundet das Bonusmaterial ab.
Fazit
„High Life“ variiert sein Ausgangsthema um vier Möchtegerngauner, die einen Banküberfall begehen wollen, auf ansprechende Weise. Dank seiner zwar trotteligen, aber letztlich doch einnehmenden Figuren, und einiger guter Gags bietet der Film kurzweilige Unterhaltung. Technisch ist die Bluray recht gut.
Stefan Dabrock
18.09.2011
Originaltitel | High Life (Kanada 2009) |
Länge | 79 Minuten (24p) |
Studio | Koch Media |
Regie | Gary Yates |
Darsteller | Timothy Olyphant, Stephen Eric McIntyre, Rossif Sutherland, Joe Anderson, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | On the Set of High Life: Making Of, Entfallene Szene, Trailer |
Preis | ca. 13 EUR |
Bewertung | hübsch, technisch recht gut |