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rezensionen

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03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
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03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
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11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

dvd

Die Schlangenpfütze und der Gorillakerker

The Battle Wizard – Das Blut der roten Python

Für eine herausragende DVD-Edition (sehr gute Bildqualität) wird dieser DVD der Gipfel verliehen.

 

The Battle Wizard – Das Blut der roten Python

„Das Blut der roten Python“ ist eine ganz besondere Martial-Arts-Extravaganza aus den 1970er Jahren, die von den Shaw Brothers produziert wurde.
Irgendwann im alten China betrügt die junge Frau Qin Hongmian ihren Mann mit einem Prinzen. Als der Gemahl wutentbrannt das Schlafzimmer stürmt, raubt ihm der Prinzen mit Hilfe seines Laserfingers einige Gliedmaßen. Dem so verkrüppelten gelingt jedoch die Flucht, woraufhin nun die Verlobte des Prinzen eintrifft. Der Liebhaber interessiert sich für sein nur wenige Minuten vorher vom Stapel gelassenes Bettgesäusel überhaupt nicht mehr und besinnt sich stattdessen auf seine wahren Gefühle. Gemeinsam mit seiner Verlobten lässt er Qin Hongmian zurück, die im übrigen dem Prinzen noch kurz vor den dramatischen Ereignissen gebeichtet hatte, dass sie von ihm schwanger ist.
Viele Jahre später soll der legitime Sohn des Prinzen die Kampfkunst lernen, weil er das als zukünftiger Regent brauchen wird. Er interessiert sich aber nur für Literatur. Um dem Druck seines Vaters zu entgehen, beschließt er, sich auf dem Weg in die Welt hinaus zu machen. Dabei hört er von einer legendären roten Python, deren Blut man nur trinken müsse, um unbezwingbar zu werden. Sein grundsätzliches Interesse an einer Entdeckung der Welt bringt ihn auch der Realität der Legende näher. Dabei trifft er nicht nur auf eine seltsame Schlangenfrau, sondern auch auf die Tochter Qin Hongmians, so dass die alte Ehebruchgeschichte eine neue Dynamik erfährt.

Die Inhaltsangabe beschreibt zwar durchaus die groben Züge der Handlung, aber der Film ist an so etwas Schnödem wie einer auf ein klares Ziel orientierten Handlung nicht interessiert. Das Geschehen läuft zwar auf eine finale Schlusskonfrontation hinaus, die auch mit den Ereignissen zu Beginn in einem Zusammenhang steht, aber der Weg dahin mäandert auf absurde Weise umher. Plötzliche Wendungen sowie scheinbar merkwürdige Zufälle bestimmen The Battle Wizard – Das Blut der roten Python die Szenerie, wenn beispielsweise die Heimat der legendären roten Python einfach auf einmal da ist. Die Realität wird in diesem Film zu einem Netz, bei dem alles mit allem verbunden ist. Deswegen ist es auch völlig egal, welche Richtung der Sohn des Prinzen einschlägt und ob er ein Ziel hat oder auch nicht. Er muss einfach früher oder später mit der Vergangenheit seines Vaters konfrontiert werden, mit der auch seine Existenz verknüpft ist. Dabei entfaltet sich jedoch keine Art schicksalhafter Fatalismus, denn das universelle Netz der umfassenden Verknüpfung bringt tatsächliche Zusammenhänge ins Spiel, auch wenn diese zuvor nicht ohne weiteres sichtbar sind.

Daraus entwickeln sich einerseits Umwege, bis das Ziel erreicht ist, andererseits aber auch Abkürzungen. Zu den Umwegen zählt unter anderem die lange Zeit zwischen dem Ehebruch zu Beginn des Films bis zu den Ereignissen der Haupthandlung, welche einige Abkürzungen beinhaltet. Logik und klassisches Erzählen nach dem Muster einer schrittweise aufeinander aufbauenden Handlung wird hier oftmals wie bei einer Raumverzerrung gekrümmt. Daraus entwickelt der Film einen psychedelischen Charakter, bei dem vieles erlaubt ist. Schlangen kriechen durch menschliche Blutbahnen, der Bösewicht besitzt ausfahrbare Hühnerfüße, ein Mensch im Affenkostüm kann angesichts der so gestalteten Realität glaubhaft einen Affen verkörpern und manche Menschen gehen ins Jenseits über, indem sie zu buntem Glibber zerfließen. Bei solch kraftvoller Dynamik dürfen natürlich auch die Martial Arts Kämpfe nicht fehlen, die zwar nicht aufgrund überbordender Choreographie punkten, aber ebenso absurd daherkommen wie der Rest des Films. „Das Blut der roten Python“ ist ein unbändiges Vergnügen, das einen wahrnehmungstechnisch weiterbringen kann, wenn man sich auf ihn einlässt.

Bildqualität

The Battle Wizard – Das Blut der roten Python

Rapid Eye lag ein ausgezeichnetes Master vor, das keine Wünsche übrig lässt. Verschmutzungen oder Bilddefekte gibt es quasi nicht. Das knackscharfe Bild schöpft die DVD-Möglichkeiten in Sachen Konturen- sowie Detaildarstellung aus. Die kräftigen Farben geben die herrliche Studioatmosphäre des Films sehr gut wieder. Der ausgewogene Kontrast sorgt für ein differenziertes Bild. Rauschen gibt es nicht.

Tonqualität

Der 2.0-Mono verfügt über klare, verzerrungsfreie Dialoge, die sich keine nennenswerte Schwäche leisten. Zusammen mit der transparenten Musikwiedergabe führt das zu einem Mono-Ton, der nicht besser sein kann.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.

Fazit

„The Battle Wizard – Das Blut der roten Python“ unternimmt eine wunderbare Reise nach Absurdistan, welche die Möglichkeiten des Erzählens leichtfüßig erweitert und auf diese Weise in der Lage ist, die Wahrnehmung des Zuschauers zu erweitern. Technisch ist die DVD ausgezeichnet, weil ein Hongkong-Film aus den späten 1970ern nicht besser aussehen kann.

Stefan Dabrock

29.03.2011

   
Originaltitel Tian long ba bu (HK 1977)
Länge 73 Minuten (Pal)
Studio Rapid Eye
Regie Hsueh Li Pao
Darsteller Tien Lung Chen, Han Chiang, Tao Chiang, Lu Chin, Norman Chu, Ping Ha, Eddy Ko, Danny Lee, Pei Chi Huang, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 2.0 Mono Mandarin
Untertitel Deutsch
Extras Trailer
Preis ca. 10 EUR
Bewertung gut, technisch sehr gut