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Es besteht kein Zweifel daran, dass „Last of the Living“ eine ernste Geschichte über die Apokalypse erzählt, welche die Menschheit in Form einer Zombie-Plage heimgesucht hat. Komödie wird der Stoff, indem Drehbuchautor und Regisseur Logan McMillan drei absolute Schluffis zu den Helden seiner Erzählung macht. Der Film steigt sechs Monate nach dem Ausbruch des Zombie-Virus in die Haupthandlung ein. Morgan, ein Gelegenheitsschauspieler, Ash, ein Computer-Freak und Buchhalter, sowie Johnny, der immer davon geträumt hat, als Rockmusiker groß raus zu kommen, leben in einer mobilen Wohngemeinschaft, während die übrige, ihnen bekannte Welt nur noch von Zombies bevölkert ist. Wenn den drei Hängern eine Unterkunft zu langweilig geworden ist, ziehen sie einfach in ein anderes, leer stehendes Domizil um. Kostenloses Einkaufen im Supermarkt inklusive kurzer Zwischenstopps im örtlichen DVD- und CD-Laden sorgen für die notwendigen Nahrungsmittel sowie ein willkommenes Training, wenn unterwegs ein paar Untote eliminiert werden. Ihr Leben ist etwas einsam, aber sehr beschaulich, bis sie auf die Wissenschaftlerin Stef treffen. Sie erzählt den drei Überlebenden von einem geheimen Labor auf einer Insel, in dem führende Forscher an einem Gegenmittel arbeiten, das Untote wieder in normale Menschen verwandeln soll. Dazu muss nur noch eine Zombie-Blutprobe eingesammelt, bearbeitet und auf die Insel geflogen werden. Nach kurzem hin und her beschließen Ash, Morgan und Johnny, Stef zu helfen.
Für echtes Spannungspotential ist bei „Last of the Living“ aus budgettechnischen sowie inszenatorischen Gründen zunächst kein Platz, so dass er nicht als miteinander verzahnte Mischung aus Horror und Humor angelegt ist. Zum einen ist die Zahl der auftretenden Zombies zumeist begrenzt, so dass sie nicht als immer währende Bedrohung in Erscheinung treten, zum anderen strahlen die vorhandenen Untoten kaum eine große Gefahr aus, weil ihnen McMillan in der Regel keine entsprechende Szene gönnt. Es ist vielmehr sehr einfach sie beispielsweise mit einem Baseballschläger auszuschalten. Nur die eigene Nachlässigkeit sorgt für Gefahr, wenn ein Zombie nah genug an eine der Figuren herankommt. Folglich muss die Komödie den Film erfolgreich stemmen, soll das Geschehen an Fahrt gewinnen. Und da ist weder dem Regisseur McMillan noch dem Drehbuchautor McMillan, der das Werk in Personalunion realisiert hat, sonderlich viel eingefallen. Auf dem Sprint zum Supermarkt klopfen die drei Helden ein paar Sprüche und ein paar Zombies weich, sie begeben sich für eine Frau in Gefahr, die dann doch ein Zombie ist, und die neue CD einer Band lässt sie den CD-Laden entern.
Im Wesentlichen sind die Witze im Dialog aufgehoben, weil McMillan keinen Sinn für Situationskomik und Slapstick zeigt. Dabei reitet der Filmautor das Frauenthema ebenso zu Tode wie sich Ash stets als schwul beschimpfen lassen muss, weil er das Haus nur mit Hockeymaske sowie Knie- und Ellenbogenschonern zum Schutz gegen die Zombies verlässt. Amüsant ist das nicht, so dass nur noch das Hängertum der Hauptfiguren, mit dem sie dem drohenden Ende der Menschheit die Stirn bieten, als Komödienpotential übrig bleibt. Das reicht für einen gelungenen Film des Genres aber nicht aus, zumal auch die Handlung – kaum in Fahrt gekommen, als die Wissenschaftlerin auftaucht – wieder erlahmt. Denn die vier Menschen müssen nun ein Krankenhaus aufsuchen, um eine Zombie-Blutprobe entsprechend bearbeiten zu können. Mit der zunehmenden Zahl der Untoten, die sich in und um das Krankenhaus herum treiben, soll sich auch die Spannung erhöhen, aber nach einem etwas temporeicheren Beginn der Szene folgt viel Dialog im Labor, ohne das von der Bedrohung noch etwas zu spüren wäre.
Imponiergehabe gegenüber Stef sowie herablassende Sprüche über Ash bringen die Komödie wieder ins Gespräch. McMillan fehlt es einfach an der Fähigkeit, seine einzelnen Handlungsteile etwas feiner zu gestalten, um ihnen vielfältige Emotionen aus Spannung, Witz, Liebe, etc. zu verleihen. Das wäre aber notwendig, da er gerade nicht auf brachiale Techniken der Filmgestaltung setzt. Es gibt wenig Splatter und wenig Action, so dass die Figuren mit ihren Handlungsweisen im Mittelpunkt stehen. Das ist zwar sympathisch, erfordert aber mehr Fähigkeiten als ein gutes Gespür für ein Effekte-Timing. Das Finale, welches die Komödie komplett über Bord wirft, kann „Last of the Living“ nicht mehr retten, weil das gesamte Geschehen zuvor auf den zentralen Ebenen versagt.
Bildqualität
Imponiergehabe gegenüber Stef sowie herablassende Sprüche über Ash bringen die Komödie wieder ins Gespräch. McMillan fehlt es einfach an der Fähigkeit, seine einzelnen Handlungsteile etwas feiner zu gestalten, um ihnen vielfältige Emotionen aus Spannung, Witz, Liebe, etc. zu verleihen. Das wäre aber notwendig, da er gerade nicht auf brachiale Techniken der Filmgestaltung setzt. Es gibt wenig Splatter und wenig Action, so dass die Figuren mit ihren Handlungsweisen im Mittelpunkt stehen. Das ist zwar sympathisch, erfordert aber mehr Fähigkeiten als ein gutes Gespür für ein Effekte-Timing. Das Finale, welches die Komödie komplett über Bord wirft, kann „Last of the Living“ nicht mehr retten, weil das gesamte Geschehen zuvor auf den zentralen Ebenen versagt.
Tonqualität
Die Dialoge der 5.1-Spuren sind klar und verständlich, eine räumliche Atmosphäre besitzt der Ton aber kaum, da sich fast alles im vorderen Bereich abspielt. Nur selten kann die Musik einmal auch die hinteren Lautsprecher nutzen.
Extras
Die Interviews mit den Darstellern Ashleigh Southam, Morgan Williams, Emily Paddon-Brown, Robert Faith sowie dem Kameramann Kirk Pflaum und Regisseur Logan McMillan (zusammen etwa 19 Minuten) sind allesamt nur mäßig interessant, da es im Wesentlichen um eine Wiedergabe der Inhaltsangabe in Bezug auf die jeweilige Figur geht. Wer sich für die technischen Grundinformationen der Kameraarbeit interessiert, mag Kirk Pflaums Interview anhören.
Die beiden Deleted Scenes „Van on Street“ und „Kicker“, die ebenso wie das Alternative Ende durch Regisseur Logan McMillan eingeführt werden, sind ganz nett. „Van on Street“ ist noch aus produktionstechnischen Aspekten interessant, weil der Szene deswegen durch eine andere ersetzt wurde, weil Regisseur Logan McMillan schließlich doch noch aufgefallen ist, dass es etwas problematisch sein könnte ein Auto auf offener Straße ohne Drehgenehmigung explodieren zu lassen.
Das Alternative Ende entstand ein Jahr vor dem Material, das den Film in der veröffentlichten Version abschließt. Es hat im Gegensatz zum jetzigen Ende einen komödiantischen Unterton, gefiel McMillan in der gedrehten Version aber nicht mehr. Aufgrund des deutlich anderen Charakters ein sehr spannendes Extra. Ein Trailer zum Film lässt sich ebenfalls noch anwählen.
Fazit
„Last of the Living“ scheitert als Zombie-Komödie sowohl an der Komödie als auch am Spannungsaufbau, weil die rar gesäten Witze kaum amüsant sind und die Bedrohung durch die Zombies so beliebig aus- und eingeschaltet wird, dass sie nur schwer wirken kann. Technisch ist die DVD in Ordnung, da die Bildschwächen auf die Produktionsbedingungen des Films zurückzuführen sein dürften.
Stefan Dabrock
22.07.2009
Originaltitel | Last of the Living (Neuseeland 2008) |
Länge | 90 Minuten (Pal) |
Studio | Ascot Elite |
Regie | Logan McMillan |
Darsteller | Morgan Williams, Robert Faith, Ashleigh Southam, Emily Paddon-Brown, Mark Hadlow, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Interviews, Deleted Scenes, Trailer, u.m. |
Preis | ca. 12 EUR |
Bewertung | kaum Witz, kaum Spannung, technisch durchschnittlich |