Dieser Film ist als Einzel-DVD ab September 2007 erhältlich. Die gesamte Trilogie (Das Siegel der Elias, King Ghidorah kehrt zurück) ist bereits erschienen.
1998 trat die tapfere Motte Mothra ein vorerst letztes Mal in „Mothra – King Ghidora kehrt zurück“ in einem eigenen Leinwandabenteuer auf, um danach noch die Godzilla-Filme „Godzilla, Mothra and King Gidohra: Giant Monsters All Out Attack“ (2002), „Godzilla – Tokyo SOS“ (2003) sowie „Godzilla – Final Wars“ (2004) zu bereichern.
Im letzten Teil der eigenen Trilogie sieht sich Mothra mit dem dreiköpfigen Monster King Gidorah konfrontiert, der nach langer Abwesenheit die Erde erneut heimsucht. Nachdem King Gidorah bereits für die Ausrottung der Dinosaurier gesorgt hatte, versucht er nun die Menschen zu eliminieren. Er fliegt über das Land und sammelt alle Kinder ein, die nicht schnell genug fliehen können. In einer riesigen Blase inmitten eines Waldes hält er den menschlichen Nachwuchs gefangen. Die beiden Elias' Moll und Lora rufen Mothra zu Hilfe, welche King Gidorah besiegen soll. Selbst Belvera, die böse Schwester Moll und Loras, hält nichts von den heimtückischen Taten des dreiköpfigen Monsters und schlägt sich auf die Seite der Menschen. Unterstützt werden sie von einem kleinen Jungen, der sich seit einiger Zeit weigert in die Schule zu gehen. Aus diesem Grund hat er nicht nur genügend Zeit, um sich gegen King Gidorah zu stellen, er wird auch nicht wie die anderen Kinder eingefangen, da das Monster auf der Suche nach Kindern bevorzugt die Schulen anfliegt.
„Mothra – King Ghidora kehrt zurück“ ist das schwächste Abenteuer der Trilogie, da es seine Geschichte auf die wirrste Weise erzählt, ohne dass originelle Ideen eingestreut werden. Die märchenhafte Konfliktlinie zwischen den guten Elias' Moll und Lora sowie ihrer bösen Schwester Belvera existiert nicht mehr. Den spannenden Prozess der Annäherung zwischen Gut und Böse schildert Regisseur Okihiro Yoneda jedoch nicht, stattdessen konfrontiert er sein Publikum überraschend plötzlich mit einer Belvera, die sich dagegen verwahrt, dass die Menschheit ausgerottet wird. Das klang in den beiden vorangegangenen Teilen noch ganz anders. Der wundersame Sinneswandel bricht nicht nur mit den ersten beiden Abenteuern der Trilogie, er betrügt die Geschichte auch um den faszinierenden Aspekt einer Figurenentwicklung, die sich angesichts des grimmigen Gegners King Gidorah hätte vollziehen können. Dem stellt der Film die Macht des Drehbuchschreibers entgegen, die zwar ausgesprochen wirksam ist, aber weniger Spannung bereit hält. Ähnlich wirr sind die Ereignisse um Mothras Zeitreise in die Vergangenheit, die sie unternimmt, um King Gidorah bei den Dinosauriern zu bekämpfen. Das Geschehen in der Vergangenheit scheint letzten Ende doch keinen Effekt auf die Gegenwart zu haben, obwohl genau das beabsichtigt war. Nachvollziehbar sind diese Handlungsteile nicht einmal unter der Maßgabe eines zuvor eingeführten absurden Regelwerkes wie es für die Monsterfilme nicht unüblich ist. So bleibt vieles rästelhaft.
Die schöne Märchendramaturgie der ersten beiden Teile wird zugunsten eines künstlichen und damit emotionslosen Abschlusses geopfert, für den die Annäherung zwischen Moll, Lora und Belvera stehen soll. Da die Kämpfe auch nur durchschnittliches Niveau erreichen, besitzt der Film hauptsächlich Qualitäten für Komplettisten und solche Zuschauer, welch sich bereits an den sichtbaren Ansätzen einer interessanten Geschichte erfreuen können.
Bildqualität
Bilddefekte oder Dreckspuren treten kaum in Erscheinung, was bei gut zehn Jahre alten asiatischen Filmen nicht unbedingt selbstverständlich ist. Das Bild selbst sieht sehr körnig aus, was die Schärfe ein wenig beeinträchtigt. Das gilt vor allem für die Hintergründe. Ansonsten siedeln sich Detailfreudigkeit und Konturenschärfe auf gutem Niveau an. Auch die Farbwiedergabe überzeugt mit satten Tönen, welche durch einen gelungenen Kontrast unterstützt werden. Neben ein bisschen Blockrauschen treten sonstige Rauschmuster nicht nennenswert in Erscheinung.Tonqualität
Der japanisch 2.0-Ton ist leider nur mit festen deutschen Untertiteln auf der DVD enthalten. Wer ohnehin kein japanisch spricht, wird sich daran nicht stören, für alle andere ist es aber ärgerlich. Die Dialoge sind klar und verständlich, Rauschen gibt es nicht. Die Dynamik fällt für einen Monsteractionfilm aus den 90er Jahren ein wenig flach aus. Wer es unbedingt möchte kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören.Extras
Bonusmaterial liegt nicht vor.Fazit
Mit einer gut ausgedachten Handlungsentwicklung hätte das märchenhafte Geschehen der ersten beiden Teile mit dem zentralen Konflikt zwischen den guten und den bösen Schwestern zu einem hübschen Happy End geführt werden können. Mangels Einfallsreichtums beginnt der Film quasi mit dem Happy End, indem die Versöhnung zwischen den Schwestern begründungslos eingeführt wird und danach das Abenteuer tragen soll. Aus meiner Sicht die falsche Entscheidung. Technisch ist die DVD ordentlich.Stefan Dabrock
Originaltitel | Mosura 3: Kingu Gidora raishu (Japan 1998) |
Länge | 96 Minuten (Pal) |
Studio | Splendid |
Regie | Okihiro Yoneda |
Darsteller | Megumi Kobayashi, Misato Tate, Aki Hano, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Japanisch (mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln) |
Untertitel | Deutsch |
Extras | - |
Preis | ca. 20 EUR |
Bewertung | schwach, technisch ordentlich |