Wer einen roten Bikini trägt, muss einfach ein guter Mensch sein. Attraktivität paart sich mit einem Dienst an der Menschheit, der auch in Stresssituationen gewissenhaft ausgeübt wird. Die junge Japanerin Aya trägt einen roten Bikini. Ein Cowboyhut sowie ein Samuraischwert komplettieren ihre Heldinnenerscheinung, mit der sie durch eine postapokalyptische Welt wandert. Ihr Ziel ist der Kampf gegen Doktor Sugita und dessen Zombies, denn der Wissenschaftler ist für die Untotenplage verantwortlich. Gemeinsam mit Reiko und Katsuji geht sie auf ihrem Weg gegen die immer wieder auftauchenden Zombies vor. Persönliche Rache-Motive spielen bei der Suche der drei nach Doktor Sugita und dessen Assistentin auch noch eine Rolle.
Wenn die Musik anschwillt und eine Frau im roten Badeanzug oder Bikini, seltener auch ein Mann in roter Badehose, mit Zeitlupengeschwindigkeit über den kalifornischen Strand joggt, dann erreichte die jeweilige „Baywatch“-Folge einen Moment, der letztlich stilbildend für das Format wurde. „Zombie Killer“ wirkt in etwa so, als habe der Regisseur Yôhei Fukuda die Dramaturgie der „Baywatch“-Musikeinlagen in ein 80minütiges Zombiefilmkonzept umwandeln wollen, dabei jedoch Musik und Zeitlupenstilisierung vergessen. Sein Verkaufsargument für das filmische Werk ist nur noch eine Frau im roten Bikini, die zwar durchaus eine gute Figur macht, inhaltlich jedoch im übertragenen Sinne nicht einmal mehr einen Bikini trägt. Erzählerisch dehnt er dabei nicht einen Clip auf 80 Minuten aus, sondern er reiht mehrere aneinander. Zwischendurch führt Yôhei Fukuda Figuren ein, deren Existenz bereits fünf Minuten später Geschichte ist. Das darin zum Ausdruck kommende Prinzip erhebt Fukuda zur Regel. Jedes Handlungselement feiert lediglich einen Kurzauftritt, bevor das nächste nach einer quälenden Ruhephase nichtssagender Dialoge anrollt. Insofern ist es ihm gelungen, die Dramaturgie eines Konsolenspiels – die Vorlage des Films ist ein Konsolenspiel - nahezu perfekt auf den Film zu übertragen. Im Ergebnis ist „Zombie Killer“ so spannend und unterhaltsam, wie jemand anderem beim Konsole spielen zuzusehen, ohne selbst an den Schaltern zu sitzen. Die quälenden Ruhephasen der belanglosen Dialoge, welche zur Handlung nur selten etwas beitragen, besitzt allerdings nicht einmal ein Spiel. So bleiben am Ende vielleicht noch zwei Kampfszenen in Erinnerung, während der Rest auch kognitiv das Zeitliche gesegnet hat. Ganz ohne Zusammenhang lässt sich ein Film nur schwer auf unterhaltsames Niveau trimmen, das verdeutlicht „Zombie Killer“ eindrucksvoll.
Bildqualität
Das Bild der DVD entspricht der Qualität einer niedrig budgetierten Videoproduktion, denn auf solchem Material ist „Zombie Killer“ ganz offensichtlich gedreht worden. Während die Schärfe noch recht klare Konturen aufweist, wenn das Bild ruhig ist, weisen viele andere Parameter Schwächen auf. Bei Bewegungen kommt es zu Nachzieheffekten und leichten Rucklern. Das körnige Bild besitzt einen flauen Kontrast mit einem reduzierten Schwarzwert, so dass dunkle Szenen einen gräulich-milchigen Charakter besitzen. In homogenen Flächen bildet sich immer wieder Blockrauschen. Die Detailfreude des Bildes ist reduziert. Die blassen Farben könnten ein Stilmittel zur Versinnbildlichung der postapokalyptischen Atmosphäre sein.Tonqualität
Die 5.1-Tonspuren sind gegenüber der Bildqualität etwas besser geraten, da zumindest die vorderen Lautsprecher recht gut genutzt werden und die Dialoge klar und verständlich sind. Die hinteren Lautsprecher bekommen allerdings nur selten Arbeit, so dass sich eine echte räumliche Atmosphäre nicht entwickelt.Extras
Das Bonusmaterial – bestehend aus einem Making Of (etwa 35 Minuten), Aufnahmen von verschiedenen Filmpremieren (etwa 15 Minuten) , einem Trailer, einem DVD-Spot, einem TV-Spot und einem Teaser – kommt fast komplett ohne deutsche Untertitel aus, so dass seine Veröffentlichung auf dieser DVD weitgehend sinnfrei ist. Lediglich der Trailer wurde untertitelt.Fazit
„Zombie Killer“ kann es an Qualität mit einem von radioaktiv verseuchtem Regen durchnässten Brötchen aufnehmen, das auf dem Bürgersteig liegt. Versucht man, den Film zu verinnerlichen, macht er krank, er ist labbrig und besitzt kein Aroma. Technisch ist die DVD hauptsächlich aufgrund der Produktionsbedingungen des Films mit Schwächen behaftet.Stefan Dabrock
Originaltitel | Oneechanbara: The Movie (Japan 2008) |
Länge | 86 Minuten (PAL) |
Studio | I-on new media |
Regie | Yôhei Fukuda |
Darsteller | Eri Otoguro, Tomohiro Waki, Taro Suwa, Manami Hashimoto, Chise Nakamura, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, Japanisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Making of, Trailer, u.m. |
Preis | ca. 16 EUR |
Bewertung | schwach, technisch unter dem Durchschnitt |