Versteckte Leidenschaft
Wie Raubkatzen
Das Leben als Playboy bringt gewissen Risiken mit sich, vor allem, wenn man sich mit der Frau eines New Yorker Gangsterbosses einlässt. Der Verführer Marc ist zwar rechtzeitig nach Frankreich geflohen, aber der Gangster ahnt, wohin es den Playboy gezogen hat und schickt seine Schergen hinterher. Die sollen Marc grausam umbringen. Auf der Flucht vor den wenig zimperlichen Handlangern gerät Marc an eine Milliardärin sowie deren Cousine, die einen großen Landsitz bewohnen. Marc bekommt eine Anstellung als Chauffeur, aber schon bald ahnt er, dass noch ganz andere Interessen im Spiel sind. Während sich die Milliardärin weitgehend kühl verhält und ihm die Cousine offene Avancen macht, versucht Marc Licht ins Dunkel zu bekommen.
Regisseur René Clément kennt das Thrillergenre so gut, dass er virtuos auf der Klaviatur seiner Zutaten spielt. Die fiesen Gangster, der einsame Landsitz und die innewohnende Erotik wirken allesamt wie Zutaten aus anderen Filmen, die sich Clément angeeignet hat, um seinen Thriller zu drehen. Keines der erwähnten Elemente scheint hundertprozentig in die Szenerie zu passen und das macht sich Clément zu Nutze. Eine ständige Unsicherheit schwebt über der ganzen Handlung, die dadurch verstärkt wird. Wenn die Gangster schließlich den Landsitz gefunden haben und eindringen, dann macht es den Eindruck, als seien sie aus ihrem Film in einen anderen übergewechselt. Dadurch reflektiert der Film seine Thrillerhandlung, die wie jeder Thriller darauf basiert, dass die Dinge anders sind als sie zunächst scheinen. Die kleinen atmosphärischen Brüche vollzieht Clément jedoch so elegant, dass keine Stockungen entstehen. Unaufhörlich fließt das Geschehen auf seinen Höhepunkt zu, dass sogar die Konstruiertheit aller Verstrickungen unauffällig im bösen Finale untergeht und „Wie Raubkatzen“ seine Qualitäten als hinterhältiger Thriller voll entfalten kann.
Bildqualität
Natürlich ist das Bild leicht grieselig und nicht vollständig verschmutzungs- beziehungsweise defektfrei, aber das stört angesichts des wunderschönen Schwarzweißmaterials kaum, welches eine sehr ordentliche Schärfe besitzt. Der Kontrast ist sehr gut und gibt die Atmosphäre des Geschehens effektiv wieder. Die auftretenden Rauschmuster stören den Filmgenuss kaum.
Tonqualität
Der Mono-Ton leistet solide Arbeit im Rahmen seiner Möglichkeiten. Das leichte Rauschen sorgt nicht dafür, dass die Dialoge unverständlich sind. Die Klangfarbe ist weniger dumpf, als man es sonst bei Mono gewohnt ist. Die Musikwiedergabe fällt sogar noch etwas besser aus.
Extras
Bonusmaterial gibt es nicht.
Fazit
„Wie Raubkatzen“ spielt auf überzeugende Weise mit verschiedenen Thrillerelementen, deren ungewöhnliche Zusammenführung das Genremittel der Unsicherheit reflektiert. Virtuos lässt René Clément die Elemente ineinander fließen, um einen spannen Thriller zu realisieren. Technisch ist die DVD ordentlich.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
Wie Raubkatzen (Frankreich 1964) |
Länge |
93 Minuten (Pal) |
Studio |
Concorde |
Regie |
René Clément |
Darsteller |
Alain Delon, Jane Fonda, Lola Albright, u.a. |
Format |
1:2,35 (16:9) |
Ton |
DD 1.0 Mono Deutsch, Französisch |
Untertitel |
Deutsch |
Extras |
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Preis |
ca. 15 EUR |
Bewertung |
sehr gut, technisch ordentlich |
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