Die Karibik: Heimat herrlicher Sandstrände, azurblauen Wassers, malerischer Palmen und des Voodoos. Letzterer oder zumindest ein Ritual, das daran erinnern soll, sorgt dafür, dass die Protagonisten des Films die ersten drei Elemente in vollen Zügen genießen können. Denn Manuel wird vor der Abfahrt einer Hochseeyacht von einer jungen Frau verflucht, die später ein Ritual vollführen wird. An Bord der Yacht kommt es zu Spannungen zwischen dem Auftraggeber Jack, der die Yacht zu Angelzwecken gemietet hat, und dem Matrosen Manuel. Durch eine Unachtsamkeit während einer Auseinandersetzung entsteht schließlich ein Brand, so dass die Gruppe in das Rettungsboot flüchten muss. Ein Sturm tut das Übrige dazu. Jacks Ehefrau Jennifer sowie Matrose Manuel stranden auf einer einsamen Insel abseits üblicher Schifffahrts- oder Flugrouten. Zwei Tage später taucht auch Jack plötzlich auf, mit dessen ungerechtfertigter Eifersucht die Spannungen zunehmen. Jennifer muss sich schließlich entscheiden, auf welcher Seite sie steht.
Der deutsche Untertitel „Wenn Blicke töten können“ ist zwar ein banaler Allgemeinplatz, er liefert aber mehr Qualität als die Inszenierung, weil er tatsächlich auf ein äußeres Drama verweist, dem ein inneres Geschehen gegenüber stehen würde. Oder anders gesagt bringt er eine emotionale Grenzsituation zum Ausdruck, die aufgrund des beengten Handlungsortes Spannungspotential birgt. Das Drama findet innerhalb des Filmes aber nur bedingt statt, weil im Drehbuch ausgerechnet Voodoo auftauchen muss. Das Ritual, das die junge Frau auf dem Festland vollführt – es wird an zentralen Stellen, nicht zuletzt im Finale, eingeschnitten – erteilt den handelnden Figuren eine Art Absolution. Was sollen sie schon machen, wenn letztlich doch ein Fluch, eine machtvolle Schwarze Magie über allem schwebt und die Dinge beeinflusst. So sind es nicht die Blicke und ihre Inhaber, die töten, sondern im Prinzip ist es Voodoo-Magie. Sie dient als eine Art dramaturgisches Heilmittel, indem sie wie ein Damokles-Schwert über den Figuren schwebend erklären kann, warum es überhaupt zu so dramatischen Konflikten kommt. Denn ein Nebeneffekt der lächerlichen Konstruktion ist, dass sich der Regisseur überhaupt keine Mühe mehr dabei gibt, die Spannungen langsam und detailliert aufzubauen.
Nach zwei Tagen rettet Matrose Manuel Jack das Leben, als er ihn findet und ihm an Land hilft. Dennoch sucht Jack sofort wieder Streit, ohne dass auch nur ein Zwischenton das Licht der Welt erblickt hätte. Für eine solch bedingungslose Schwarzweiß-Anlage der Charaktere fehlt dem Film aber die letzte Konsequenz. Jack ist viel zu harmlos, wenn er Manuel überhaupt in seiner sowie der Nähe seiner Frau duldet. Er steigert zwar die Mittel gegenüber Manuel, aber erst nach einem Dahinplätschern gleichbleibender Stänkereien. So gelingt „Survival Island“ weder die Kolportage mit klaren Fronten noch ein Drama der Figuren, das stärker ausdifferenzierte Charaktere benötigt hätte. Übrig bleibt ein Strandvideo mit Kelly Brook im Bikini, bei dem sich eigentlich nur die Frage stellt, warum nicht das Getränk eines Sponsoren prominent in Szene gesetzt wird. Der Glaubwürdigkeit des Films hätte es jedenfalls auch nicht geschadet, wenn die Schiffbrüchigen eine Kiste Rum gefunden oder diese schwimmend auf die Insel gerettet hätten. Prost Voodoo!
Bildqualität
Das saubere Bild der DVD überzeugt mit sehr scharfen Nahaufnahmen, während Totalen leicht matschig wirken, aber immer noch ansprechend ausfallen. Die Farbpalette weist kräftige Töne auf, welche die Inselatmosphäre sehr gut einfangen. Der gute Kontrast sorgt für ein plastisches Bild, in dem sich die einzelnen Elemente gut voneinander abheben. Das leichte Hintergrundrauschen stört nicht, sonstige Rauschmuster liegen nicht vor.Tonqualität
Die 5.1-Tonspuren besitzen nicht nur klare und verständliche Dialoge, sondern auch eine gelungen Tonabmischung, die immer wieder Hintergrundgeräusche auch aus den hinteren Lautsprechern erklingen lässt. Die Musik sorgt für eine zusätzliche räumliche Atmosphäre. Störendes Rauschen tritt nicht auf.Extras
Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.Fazit
„Survival Island“ ist weder grelle Kolportage noch Figurendrama, sondern nur ein Strandvideo mit Kelly Brook im Bikini. Technisch ist die DVD sehr gut.Stefan Dabrock
Originaltitel | Three (USA / GB / Luxemburg 2005) |
Länge | 90 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Stewart Raffill |
Darsteller | Billy Zane, Kelly Brook, Juan Pablo Di Pace, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Trailer |
Preis | ca. 10 EUR |
Bewertung | schwach, technisch sehr gut |