Tony Marroni ist bei der italienischen Polizei der Mann für die besonders heiklen Spezialfälle. Marroni wagt sich in Gebiete vor, die kein anderer Polizist betreten würde. Als während einer Gefängnisrevolte ein Mafiosi durch einen falschen Polizisten erschossen wird, muss Marroni wieder ran. Denn der erschossene Kriminelle war ein wichtiger Zeuge der Anklage. Die Spur führt nach Amerika, wo ein Mafia-Pate den Auftrag für die Ermordung gegeben haben soll. Marroni lässt sich als Gauner in das italienische Gefängnis einschleusen, um durch seine anschließende Flucht aus dem Knast, Glaubwürdigkeit in kriminellen Kreisen zu erlangen. Er flüchtet nach Amerika, um sich dort in die Organisation des gesuchten Paten einzuschleichen. Sein Auftrag ist es, den Mafia-Boss zur Strecke zu bringen.
Niemand beherrscht das Metier der schnoddrigen Sprüche besser als der „Superbulle“ Tony Marroni. Die beherzte Art, mit der er in jeder noch so peinlichen Situation das letzte Wort behalten muss, ist ein Ohrgenuss der ganz speziellen Sorte. Seine schlagfertigen Wortkaskaden übertreffen den zuvor durch Savoy Film veröffentlichten „Der Superbulle gegen Amerika“ mit spielerischer Leichtigkeit. Tomas Milian als Marroni und Regisseur Bruno Corbucci zeigen, dass sie das Komödienhandwerk auf perfekte Art und Weise beherrschen. Mit seiner auffälligen Art und Weise, dem absurden blauen Overall, den Marroni stets trägt, und dem lockeren Mundwerk erarbeitet sich der Polizist einen immer währenden Status als Fremdkörper. Daraus entstehen absurde Situation und Gegensätze, welche die Komik des Films ausmachen. Marroni schafft es, als Fremdkörper stets über den Dingen zu schweben, und so unangreifbar zu bleiben. Da können sich die bösen Buben noch so sehr anstrengen, ihr Ansinnen, den„Superbullen“ in die Schranken zu weisen, bleibt zum Scheitern verurteilt. Marronis Überlegenheit ist auf groteske Weise aus der schnöden Regelhaftigkeit herausgelöst, der die übrigen Personen unterliegen. Ihre Anstrengung, das eigene Ziel zu erreichen, wirkt umso komischer, je lässiger Marroni auftreten kann, weil alles an ihm abprallt. Als Figur naturgegebener Überlegenheit kann er es sich leisten, seinen Stil durchzuziehen. Deswegen spiegelt er Sehnsüchte der Zuschauer wieder, es ihm gleich zu tun. Die Art und Weise, mit der Marroni das macht, was der Zuschauer nur zu gerne ebenfalls tun würde, sich aber nicht leisten kann, weil es ihm an der entsprechend unangreifbaren Natur fehlt, füttert die Komödie mit erdigem, aber pointierten Witz. Das ist die hauptsächliche Qualität dieses Films, der mit deutlich weniger Action daher kommt, als „Der Superbulle gegen Amerika“.
Bildqualität
Das Bild der DVD weist hier und da Verschmutzungen und Defekte auf, die das Alter des Films verraten. Die Schärfe ist nur angenehm und erreicht selten gute Werte. Das Erscheinungsbild setzt sich auch bei den Farben fort, die ein bisschen ausgebleicht sind. Der Kontrast sorgt allerdings für ein so plastisches Bild wie es angesichts der eingeschränkten Schärfe möglich ist. Neben dem analogen Rauschen sind zusätzlich stehende Rauschmuster zu sehen. Insgesamt eine mittelprächtige Bildqualität.Tonqualität
Die drei Mono-Tonspuren bieten jeweils verständliche Dialoge. Rauschen tritt hier nur als Hintergrundgeräusch auf, dass nicht weiter stört. Während die deutsche Fassung ein wenig dumpf klingt, wirken italienische und englische Fassung klarer. Vor allem die englische Fassung ist recht leise abgemischt.Extras
Bonusmaterial existiert nicht.Fazit
„Der Superbulle jagt den Paten“ ist ein echter Ohrenschmaus aus der Serie um Italiens besten Polizisten Tony Marroni. Schnoddrige Sprüche in schneller Folge und ein Tomas Milian, der stets wie ein Fremdkörper wirkt und dennoch beziehungsweise gerade deswegen stets die Oberhand behält, sorgen für ein famoses Amüsementpotential. Der Kenner genießt. Technisch bietet die DVD Mittelmaß mit dem man gut leben kann.Stefan Dabrock
Originaltitel | Squadra antimafia (USA 1978) |
Länge | 92 Minuten (Pal) |
Studio | Savoy Film |
Regie | Bruno Corbucci |
Darsteller | Tomas Milian, Enzo Cannavale, Bombolo, Margherita Fumero, Eli Wallach, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DD Mono Deutsch, Italienisch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | - |
Preis | ca. 10 UR |
Bewertung | gut, technisch mittelprächtig |