Der
Frauenschlitzer im Fadenkreuz des Meisterdetektivs
Sherlock
Holmes' größter Fall
Bereits
1965 kamen die Briten auf die Idee, Sherlock Holmes mit Jack the Ripper
zu konfrontieren. Der reale Mörder trifft auf den fiktionalen
Meisterdetektiv aus der Baker Street. Holmes wird in den Fall hineingezogen,
als ihm eines Morgens ein Paket zugestellt wird, in dem sich eine
Schatulle mit medizinischen Instrumenten befindet. Eines der Instrumente
fehlt jedoch. Holmes stellt mit findiger Kombinationsgabe sofort einen
Zusammenhang zwischen der Sendung und den zwei Prostituiertenmorden
in Whitecheapel her, die sich in den letzten tage ereignet haben.
Natürlich ist sein detektivisches Gespür sogleich in Aufruhr.
Holmes begibt sich mit Watson in das Armenviertel Londons, wo er auf
die Spur eines jungen Mannes aus gutem Hause stößt, der
vor zwei Jahren mysteriöser Weise verschwunden ist. Auch der
Betreiber einer Suppenküche, welcher zusätzlich als Gerichtsmediziner
arbeitet, verbirgt ein seltsames Geheimnis, das darauf wartet durch
Holmes aufgedeckt zu werden.
Das
zugrunde liegende Drehbuch verbindet äußerst geschickt
die damals bekannten Fakten über den Fall Jack the Ripper mit
den Ermittlungen des Detektivs. Immer befindet sich Holmes am Ort
des Geschehens, wenn etwas dramatisches geschieht. Der drohende Aufstand
der armen Bevölkerung fließt dadurch ebenso in den Film
ein, wie die einzelnen Theorien zur Täterschaft des Rippers.
Mit großem Vergnügen folgt "Serlock Holmes' größter
Fall" dem Detektiv bis ins spannende Finale. Dabei orientiert
sich der Inszenierungsstil am Horrogenre der damaligen Zeit. Nebelverhangen
Gassen dürfen ebenso wenig fehlen, wie die Morde recht explizit
in Szenen gesetzt wurden, ohne allzu sehr ins Brutale abzudriften.
Streckenweise fühlt man sich gar an einen italienischen Giallo
aus den 70ern erinnert.
Bildqualität
Die
Vorlage kann ihre Herkunft aus dem Jahr 1965 nicht verbergen. Bildpunkte,
teilweise auch gößere Bilddefekte wie Kratzer, und Dreckspuren
sind ein ständiger Begleiter. Bei 0:44:26 kommt es zu einem kleinen
Sprung,
weil
hier Bilder fehlen. Die Schärfe schwankt zwischen ausgezeichnet
und angenehm. Sehr gut fällt die Farbwiedergabe aus, welche die
Atmosphäre Whitcheapels durch ihre kräftige Palette auf
den Bildschirm überträgt. Stehende Rauschmuster und Blockbildung
in homogenen Flächen tauchen immer wieder auf. Darüber hinaus
ist das Bild bisweilen kompressionsbedingt in Bewegung. Insgesamt
ist die Bildqualität für einen Film aus dem Jahr 1965 in
Ordnung, aber es gibt auch deutlich bessere Beispiele.
Tonqualität
Der
2.0-Mono-Ton präsentiert sich demgegenüber gut. Ohne übermäßiges
Rauschen ertönt alles klar und verständlich aus den Boxen.
Unterschiede zwischen der deutschen und der englischen Tonspur gibt
es hier nicht. Die Musik wird mit einnehmendem Klangraum wieder gegeben.
Extras
Es
sind Texttafelbiografien und eine Bildergalerie enthalten.
Fazit
Mit
großem Vergnügen kann der Zuschauer den Ermittlungen des
größten Detektivs aller Zeiten, Sherlock Holmes, beiwohnen.
Diesmal hat er es im spannend inszenierten Film mit Jack the Ripper
zu tun. Fakten und Fiktion vermischen sich dabei zu einer feinen Detektivgeschichte.
Technisch ist die DVD durchschnittlich.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
A
Study in Terror (GB 1965) |
Länge |
90
Minuten (Pal) |
Studio |
mcone |
Regie |
James
Hill |
Darsteller |
John
Neville, Donald Houston, John Fraser, Anthony Quayle, u.a. |
Format |
1:1,33
(4:3) |
Ton |
DD
2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel |
- |
Extras |
Bildergalerie
u.m. |
Preis |
ca.
17 EUR |
Bewertung |
Film
sehr gut, technisch Durchschnitt |
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