Don Siegels einzige Zusammenarbeit mit Audie Murphy schickt den ewig jugendlich wirkenden Darsteller in eine typische Rachegeschichte. Er betreibt mit seinem Vater in einer Gegend eine Silbermine, in der sich eine Bande übler Verbrecher herumtreibt. Mit Waffengewalt zwingen Sie die Minenbesitzer, ihnen den Claim zu übertragen, um sie nach erfolgter Unterschrift zu erschießen. Das Schicksal ereilt auch den Vater Luke Cromwells. Der von Murphy verkörperte Luke wird darauf Hilfssheriff im kleinen Städtchen Silver Creek, um die Mörder zur Strecke zu bringen. Während sich sein Vorgesetzter, der Sheriff, in die attraktive Opal Lacy verliebt, deren Bruder in der Stadt eine Minengesellschaft gegründet hat, ahnt Luke, dass mit der Frau etwas nicht stimmt.
Die Geschichte hat alles, was ein packender Western braucht. Das Rachemotiv ist dank der familiären Bindung entsprechend stark, es gibt Verrat in Verbindung mit vorgegaukelter Liebe, unglückliche Liebe und die notwendigen Schießereien, um dem Geschehen die notwendige Spannung zu verleihen. Regisseur Don Siegel setzt das actionreiche Drama mit seinem konsequent ökonomischen Inszenierungsstil um, der keine Minute Film für Ruhepausen nutzt. Siegel treibt entweder die emotionalen Verwicklungen oder die Racheereignisse voran. Dabei gelingen ihm intensive Momente, wenn er die Westernstadt als Ort der Gefahr und nur mühseelig aufrecht erhaltenen Ordnung charakterisiert. Das gilt sowohl für die nächtlichen Einstellungen ruhiger Häuserwinkel, aus denen jederzeit der tödliche Schuss kommen kann, als auch für den plötzlichen Lynchmob, der vor dem Gefängnis auftaucht, als die Bürger erfahren, dass dort ein Mitglied der Bande sitzt, welche die Minenbesitzer umbringt. Angeführt wird der Mob von einem bizarren Revolverhelden, der die Situation für seine Zwecke ausnutzen will. Der Sheriff wird letztlich ein Opfer der unübersichtlichen Verhältnisse, da diverse Figuren ihr Spiel mit verdeckten Karten spielen. Murphy als Luke Cromwell bildet den Part des alternativen Helden, der instinktiv den besseren Überblick behält. Entsprechend verliebt er sich auch in die richtige Frau, mit der er am Ende ein hoffnungsvolles Paar abgeben kann, das als idealtypische Keimzelle symbolisch die glorreiche Zukunft des Westens bestimmen wird.
Bildqualität
Auch diese DVD weist ein Bild mit ein paar leichten analogen Defekten auf. Die sich aber nicht in den Vordergrund spielen. Die Schärfe ist dank recht klarer Konturen und einer ansprechenden Detailzeichnung gut gelungen. Die Farben sind kräftig, der überzeugende Kontrast sorgt für ein plastisches Bild. Neben dem ständig sichtbaren Hintergrundrauschen tauchen kaum weitere Rauschmuster auf, so dass die Bildqualität insgesamt gelungen ist.Tonqualität
Die Tonqualität der Mono-Spuren kann mit dem Bild nicht ganz mithalten. Die Dialoge sind zwar stets verständlich, klingen aber deutlich blechern, was vor allem für die Originalversion gilt. Die deutsche Synchronisation hat damit etwas weniger zu kämpfen.Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie, einem Trailer sowie einem 4seitigen Booklet.Fazit
„Schüsse in Neu Mexiko“ überzeugt als kompaktes Westerndrama, das einmal mehr den Mythos der wilden Anfangstage im amerikanischen Westen vor dem Einzug der geordneten Zivilisation beschwört. Siegel liefert eine ebenso spannende wie griffige Inszenierung, die das emotionale Drama intensiviert. Technisch ist die DVD recht gut.Stefan Dabrock
Originaltitel | The Duel at Silver Creek (USA 1952) |
Länge | 74 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Don Siegel |
Darsteller | Audie Murphy, Faith Domergue, Stephen McNally, Susan Cabot, Gerald Mohr, Eugene Iglesias, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Bildergalerie, Trailer, 4seitiges Booklet |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | gut, technisch recht gut |