Krieger des Jenseits

Samurai Resurrection

Im 17. Jahrhundert wird Shiro Amakusa durch Truppen des Shogunats besiegt, kehrt aber aus dem Jenseits zurück und führt böses im Schilde. Er will mit seinen dunklen Mächten dafür sorgen, dass die Zeit der Stabilität in Japan ein Ende hat, so dass wieder das Chaos regieren kann. Aus diesem Grund erweckt er berühmte Samuraikämpfer von den Toten, damit sie als Kämpfer des Jenseits den Shogun von seinem Thron stürzen. Dabei hat er allerdings die Rechnung ohne Jubei Yagiu gemacht, den aktuell besten Samurai Japans. Er stellt sich gegen die Mächte des Bösen, um Japans Stabilität zu bewahren.
Die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse findet in immerneuen Duellen zwischen Jubei Yagui und den Kämpfern des Jenseits statt. Dabei setzt Regisseur Hideyuki Hirayama auf großen technischen Aufwand. Mächtige Kräne befördern die Kamera in schwindelnden Höhen, um immer wieder Aufnahmen aus der Vogelperspektive mit großem epischem Atem zu präsentieren. Alleine die Kämpfe selbst wirken reichlich blutleer. Hier befinden sich sowohl die Inszenierung als auch die Qualitäten der Kämpfer auf magerem Niveau. Die rechte Dynamik mitreißender Schwertszenen will einfach nicht aufkommen. So rollt ein Kampf nach dem nächsten vor durchaus schönen Kulissen über den Zuschauer hinweg, ohne dass sich ein rasantes oder gar emotionales Kinoerlebnis einstellen würde. Ähnliches gilt für die vielen Effektszenen, die in ihrer Qualität sehr gut sind, aber den sterilen Charakter des Films nur weiter zementieren. Das ist angesichts der hochdramatischen Geschichte sehr bedauerlich. Hier wurde versäumt, ein großes Werk zu erschaffen.

Bildqualität

Die Schärfe des Bildes siedelt sich bei den meisten Szenen in einem ordentlichen Bereich an, der zwar nicht an Spitzen-DVDs heranreicht, aber auch keine besonderen Unschärfen produziert. Ohne Rauschen kommt das Bild hingegen nicht aus. Über die ganze Lauflänge ist es mal schwächer, mal etwas stärker zu sehen. Die Farbwiedergabe überzeugt durch die gelungene Übertragung des bräunlich-hellen Looks, der die historische Zeit widerspiegeln soll. Dabei sorgen Kontrast und Schwarzlevel für ein plastisches Bild, das auch in dunklen Szenen kaum Details verschluckt.

Tonqualität

Der Ton, welcher sowohl auf japanisch als auch auf deutsch in 5.1-Qualität vorliegt, bietet eine sehr gute Qualität. Während die Dialoge klar und verständlich sind, verteilt sich der übrige Ton auf die gesamte Boxenpalette, so dass auch die hinteren Boxen zu arbeiten haben. Dadurch entsteht ein feiner räumlicher Klang, der in den entscheidenden Kampfszenen auch druckvolle Qualitäten besitzt. Rauschen gibt es nicht.

Extras

Was dem Film an Klasse fehlt, holt das Bonusmaterial auf eindrucksvolle Weise nach. Herzstück der Bonus-DVD ist sicherlich das "Making Of Day by Day" (ca. 70 Minuten). Hier werden die aufwendigen Dreharbeiten in chronologische Weise nacherzählt. Dabei erfährt man etwas über die Drehorte, die technische Umsetzung einzelner Szenen und bekommt Interviewpassagen zu sehen. Ein Oberkommentar ordnet das reichhaltige Material, das kaum eine Frage zu den Dreharbeiten unbeantwortet lässt.
Die Geschichte der Samurai (ca. 28 Minuten) liefert einen kurzen historischen Überblick über die Themenkomplexe aus der japanischen Geschichte, die zum Verständnis von "Samurai Resurrection" einiges beitragen können. Unter anderem werden Shiro Amakusa sowie Jubei Yagiu näher beleuchtet, die beide in "Samurai Resurrection" vorkommen. Für ein ersten Überblick ein schönes Extra.
Hinter Special Effects (ca. 20 Minuten) verbirgt sich die Aufarbeitung einiger aufwendiger Effektszenen durch die technisch Verantwortlichen. In sechs Kapiteln wird gezeigt, wie aus mehreren Aufnahmen schließlich durch Übereinanderlegen die fertige Szene wird. Dabei kommentieren die Effektspezialisten sehr anschaulich die einzelnen Stadien und legen den Computereinsatz auch bei Bildern offen, die gar nicht den Anschein erwecken, als wären sie bearbeitet.
Das gefilmte Storyboard (ca. 18 Minuten) präsentiert einen Zusammenschnitt der wichtigsten Storyboardzeichnungen. Da die dazugehörigen Dialoge der Szenen per Untertitel eingeblendet werden, entsteht eine echte Erzählung im Sinne eines abgefilmten Comics.
Zwei Interviews zur Maske und den Spezialeffekten mit jeweils etwa 5 Minuten Länge runden die sehr gute Bonus-DVD ab.

Fazit

Etwas zu steril und emotionslos rollt die im 17. Jahrhundert angesiedelte dramatische Auseinandersetzung zwischen den Mächten des Bösen und dem besten Samurai-Kämpfer Japans über den Zuschauer hinweg. Was dem Film an Klasse fehlt, macht das ausgezeichnete Bonus-Material wieder wett, so dass Fans des Films um diese Kauf-DVD nicht umhinkommen. Technisch ist die DVD gut.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Makai tenshô (Japan 2003)
Länge 101 Minuten (Pal)
Studio Splendid
Regie Hideyuki Hirayama
Darsteller Yozuke Kubozuka, Kumiko Aso, Koichi Sato, u.a.
Format 1:1,85 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, Japanisch
Untertitel Deutsch
Extras Making Of Day by Day, Die Geschichte der Samurai, u.m.
Preis ca. 20 Euro
Bewertung emotionsloser Film, Bonus-Material sehr gut