Steuern
abschaffen!
Sabata
kehrt zurück
Sabata
ist, wie der Filmtitel dem gewitzten Leser bereits verrät, zurück.
Diesmal tummelt sich Lee van Cleef als überlegener Italowesternheld
in einer kleinen Stadt, die durch das absurde Steuersystem eines Iren
namens McIntock dominiert wird. Auf alle Anschaffungen und Dienstleistungen
erhebt der Ire einen Aufschlag, um angeblich Institutionen zum Wohl
der Allgemeinheit zu bauen. Eine Art Krankenhaus und ähnliches
soll entstehen. Sabata ist hingegen nicht bereit, die Steuern zu zahlen,
so dass ein Konflikt mit der Organisation McIntocks vorprogrammiert
ist. Dabei kommt Sabata dahinter, dass das Steuersystem mit seinen
Versprechungen nicht ganz koscher ist.
Spätestens mit dem zweiten Westernabenteuer um Sabata - weitere
echte Sabata-Filme gibt es leider auch nicht - wird klar dass Regisseur
Frank Kramer aka. Gianfranco Parolini auch politische Untertöne
mit eingewoben hat. In beiden Italowestern tritt eine korrupte sowie
degeneriert erscheinende Obrigkeit auf, die sich angeblich dem Wohl
des eigenen Volks verschrieben hat. Stets stecken dahinter jedoch
Macht- und Profitinteressen, die einen grundsätzlichen Zweifel
am modernen
Staatswesen
wecken, da das Verhalten der Menschen geradezu durch das System begünstigt
wird. Diesen Verhältnissen stellt Kramer seinen Helden Sabata
entgegen, dessen gesundes Misstrauen die Fäulnis aufdeckt. Dabei
ist auch Sabata nicht uneigennützig, aber er macht keinen Hehl
daraus, so dass ihm eine überlegene moralische Kompetenz zukommt.
Noch stärker als im ersten Teil rückt Kramer die geradezu
surrealen Momente in den Vordergrund. Wann immer sich Sabta weigert,
eine Steuer zu zahlen, steht plötzlich ein Mensch mit Umhängepauke
hinter ihm, um buchstäblich für die Steuern zu trommeln.
In Verbindung mit den trickreichen Schachzügen des Titelhelden
sowie den ausgefeilten Schießereien ergibt sich ein intelligentes
Italowesternvergnügen, das wieder einmal das Duell zur hohen
Kunst der Auseinandersetzung erhebt.
Bildqualität
Für
"Sabata kehrt zurück" gelten ebenfalls die Ausführungen,
die zu "Sabata" gemacht wurden. Die Bildschärfe ist
sehr gut. Die einzelnen Bildelemente heben sich gut voneinander ab.
Auch Dreckspuren oder Bildpunkte tauchen nur sehr selten auf. In den
Tagszenen ist ein immerwährendes Hintergrundrauschen zu sehen,
zu dem sich bisweilen stehende Rauschmuster und eine leichte Blockbildung
gesellen. Darunter leidet die Schärfe in den Totalen ein wenig.
Das spielt sich jedoch nie in den Vordergrund, da die Farbwiedergabe
ausgezeichnet ist. Die erdigbraune Palette des Westernstädtchens
kommt sehr gut zur Geltung. Der Kontrast sorgt dafür, dass auch
in dunklen Szenen, die wesentlichen Details zu erkennen sind.
Tonqualität
Der
2.0-Mono-Ton hält das, was er verspricht. Die englische Spur
ist wie üblich etwas dumpfer, als die deutsche Synchronisation,
wirkt jedoch weniger künstlich, während die deutsche Spur
bisweilen zum Übersteuern neigt. Insgesamt ist der Ton solide.
Extras
Es
sind keine vorhanden.
Fazit
Die
Sabata-Filme bieten nicht nur vergnügliche und teilweise surreal
inszenierte Italowesternunterhaltung, sondern sie sähen auch
ein tiefgründiges Misstrauen gegenüber Obrigkeiten und erhalten
dadurch eine politische Dimension. Technisch ist die DVD gut geraten.
Leider gibt es kein Bonus-Material.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
È
tornato Sabata ... hai chiuso un' altra volta (Italien 1971)
|
Länge |
ca.
100 Minuten (Pal) |
Studio |
MGM |
Regie |
Frank
Kramer |
Darsteller |
Lee
van Cleef, Reiner Schöne Giampiero Albertini, Ignazio Spalla,
u.a. |
Format |
1:2,35
(16:9) |
Ton |
DD
2.0 Mono Deutsch, Englisch, Französisch, u.a. |
Untertitel |
Deutsch und Englisch für Hörgeschädigte, u.a.
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Extras |
- |
Preis |
ca.
15 EUR |
Bewertung |
gut |
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