Waffe
im Ärmel
Sabata
Wie
kommt man elegant an das Geld in einer Bank, ohne sich in aller Öffentlichkeit
als Bankräuber zu benehmen? Sabata hat einen Weg gefunden. Der
findige Italowestern-Held bemerkt mit den aufgeschreckten Bürgern,
dass das örtliche Geldinstitut in einem kleinen Kaff überfallen
wurde. Sabata verfolgt die Räuber, bringt sie zur Strecke und
lässt sich als Held feiern, indem er das Geld zurück bringt.
Da hinter dem schändlichen Überfall jedoch nicht irgendwelche
Herumtreiber stecken, sondern die ehrenwerten höheren Kreise
des kleinen Städtchens, erpresst der clevere Held die ach so
unbescholtenen Bürger. Natürlich wollen die sich das nicht
gefallen lassen. Aus diesem Grund engagieren sie einen Revolverheld,
der Sabata unschädlich machen soll. Aber Sabata ist mit allen
Wassern gewaschen. Zusätzlich kann er sich auf die Hilfe eines
Artisten und eines Säufers verlassen, der Im Krieg mal Heldentaten
vollbracht hat. Aber welche Rolle spielt der undurchsichtige Banjo,
der so heißt, weil er das gleichnamige Musikinstrument immer
dabei hat?
Frank
Kramer, ein Pseudonym für Gianfranco Parolini, hat "Sabata"
als wüstes Verwirr- und Versteckspiel inszeniert. Ständig
versuchen sich die gegnerischen Parteien durch trickreiche Manöver
auszustechen, wobei der Titelheld fast immer noch eine Waffe im Ärmel
hat, um die Oberhand zu behalten. "Sabata" ist ein Film
der Duelle, der variantenreich die archaische Form der Auseinandersetzung
immer wieder überraschend neu in Szene setzt. Der Titelheld selbst
ist ein Spieler - nicht im klassischen Sinne mit Karten -, der sein
Leben für den zu erwartenden Profit einsetzt. In diesem Sinne
ist er deutlich ehrlicher, als seine Gegner, die lieber andere vorschicken,
die sie engagiert haben. Dadurch gewinnt Sabata eine moralische Autorität,
obwohl er selbst es auch nur auf das Geld abgesehen hat. Darin besteht
seine Ambivalenz, die den Italowestern so reizvoll macht.
Bildqualität
Die
Bildschärfe ist sehr gut. Vor allem in den Nachtszenen erstrahlt
"Sabata" auch bis in kleinste Details klar. Die einzelnen
Bildelemente heben sich gut voneinander ab. Auch Dreckspuren oder
Bildpunkte tauchen nur sehr selten auf. In den Tagszenen ist ein immerwährendes
Hintergrundrauschen zu sehen, zu dem sich bisweilen stehende Rauschmuster
und eine leichte Blockbildung gesellen. Darunter leidet die Schärfe
in den Totalen ein wenig. Das spielt sich jedoch nie in den Vordergrund,
da die Farbwiedergabe ausgezeichnet ist. Die erdigbraune Palette des
Westernstädtchens und die aufwendigen Inneneinrichtungen in der
Villa des Bösewichtes kommen sehr gut zur Geltung. Der Kontrast
sorgt dafür, dass auch in dunklen Szenen, die wesentlichen Details
zu erkennen sind.
Tonqualität
Der
2.0-Mono-Ton hält das, was er verspricht. Die englische Spur
ist wie üblich etwas dumpfer, als die deutsche Synchronisation,
wirkt jedoch weniger künstlich, während die deutsche Spur
bisweilen zum Übersteuern neigt. Insgesamt ist der Ton solide.
Extras
Es
sind keine vorhanden.
Fazit
Frank
Kramers "Sabata" gehört zu den unterhaltsamsten Italowestern.
Vor allem Lee van Cleef in der Rolle des gewieften Sabata ist das
Geld wert. Technisch ist die DVD gut geraten. Leider gibt es kein
Bonus-Material.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
Sabata
(Italien 1969) |
Länge |
105
Minuten (Pal) |
Studio |
MGM |
Regie |
Frank
Kramer |
Darsteller |
Lee
van Cleef, William Berger, Franco Ressel, u.a. |
Format |
1:2,35
(16:9) |
Ton |
DD
2.0 Mono Deutsch, Englisch, Französisch, u.a. |
Untertitel |
Deutsch
und Englisch für Hörgeschädigte, u.a. |
Extras |
- |
Preis |
ca.
15 EUR |
Bewertung |
gut |
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