Mord
nach der Strassberg-Methode
Method

Was
passiert wenn eine Darstellerin, die das Method-Acting bevorzugt,
eine Frau spielen soll, die im 19. Jahrhundert als männermordende
Heiratsschwindlerin ihr Auskommen hatte? "Method" basiert
auf dieser Idee und erzählt von den Dreharbeiten zu dem Film,
in dem die Mörderin und ihr Komplize portraitiert werden sollen.
Die Hauptrollen in diesem Werk spielen zwei Darsteller, die früher
einmal liiert waren und sich jetzt zum ersten Mal wieder vor der Kamera
sehen. Kein Wunder, dass die Frau des männlichen Hauptdarstellers
überall Anzeichen dafür sieht, dass ihr Mann seine alte
Affäre wieder aufleben lassen will. Als der erste Mord geschieht,
stellt sich zusätzlich die Frage, ob sich vielleicht irgendjemand
ein bisschen zu sehr mit seiner Rolle identifiziert.
Auch wenn Koch Media alles tut, um "Method" als erotischen
Thriller zu vermarkten, bleibt festzuhalten, dass der Film über
weite Strecken keins von beidem ist. Während der Hinweis auf
"Basic Instinct", der das Cover ziert, schlicht Unfug bleibt,
weil Regisseur Duncon Roy einen viel biederer Regisseur als Paul Verhoeven
ist, lässt sich nicht leugnen, dass es tatsächlich Morde
gibt. Der Film besitzt hier so etwas wie eine Thrillerhandlung. In
erste Linie erzählt "Method" jedoch ein Liebesdrama
mit tragischen Hintergründen. Elizabeth Hurley portraitiert eine
Frau, die durch ihre Vergangenheit seelisch geschädigt wurde
und sich nun abstrampelt, im

Leben
wieder Fuß zu fassen. Das macht sie sehr gut. "Method"
scheitert nicht an diesem Erzählstrang, sondern an der Verschmelzung
mit dem Frauenportrait aus dem 19. Jahrhundert. Die Geschichte der
Schauspielerin und der Filmfigur werden immer wieder parallelisiert,
wobei klar ist, worauf Duncan Roy hinaus will. Es geht um die Situation
der Frau in der Gesellschaft, die damals wie heute unter Benachteiligungen
zu leiden hat. Das ist keine schlechte Idee, wird jedoch recht detailarm
in Szene gesetzt. Beide Stränge finden letztlich keine ausreichende
Auscharakterisierung, bieten kaum Dynamik oder Spannung. Die grün
eingefärbten Albtraumszenen werden sinnlos eingeschnitten. "Method"
ist ein Film, dem man in jeder Minute beim Scheitern zusehen kann
- schade.
Bildqualität
Positiv
fällt die Bildqualität ins Auge. Die Schärfe ist über
weite Strecken gut, nur ganz selten waschen die Konturen ein wenig
aus. Bildpunkt oder Verschmutzungen sieht man nicht. Teilweise neigt
die DVD zu Konturenflimmern in Bewegungen, was sich jedoch nicht weiter
störend auswirkt. Die Farbwiedergabe nimmt die verschiedenen
Stile auf, welche die Szenen der Gegenwart und des 19. Jahrhunderts
erfordern. So erscheinen das Farmhaus und seine Umgebung mitten in
der amerikanischen Ödnis entsprechend pastellartig, während
die Gegenwartszenen kräftigere Farben besitzen. Rauschmuster
sucht man vergeblich.
Tonqualität
Die
5.1-Spuren gefallen durch dezent gesetzte Surroundeffekte. Mehr ist
bei einem Film, der weder auf große Actionszenen noch auf Horrorspannung
setzt auch nicht drin. Zu Beginn fällt beispielsweise das Blitzlichtgewitter
auf, dem sich die Darsteller ausgesetzt sehen und das eine gelungen
räumliche Atmosphäre verbreitet. Ohne Rauschen sind die
Dialoge zudem klar und verständlich, die Musikwiedergabe gut.
Extras

Die
DVD enthält drei jeweils zweiminütige Interviewschnipsel
mit den Darstellern Elizabeth Hurley, Jeremy Sisto und dem Regisseur
Duncan Roy. Während Hurley und Sisto gar nichts zu sagen haben,
hat Roy wenigstens ein bisschen zu sagen - beispielsweise über
den visuellen Stil des Films. Daneben enthält die DVD einen etwa
zweiminütigen Beitrag "Vor Ort in Rumänien", in
dem Hurley, Sisto und Roy lediglich Lob über die rumänische
Crew ausschütten, und eine etwa vierminütige Sequenz "Hinter
den Kulissen: Das Feuer", das nur aus B-Roll-Aufnahmen besteht,
die in weiter Ferne vom Brandherd aufgenommen wurden und deswegen
überhaupt keinen Wert besitzen.
Fazit
Leider
ist die ambitionierte Idee eines verschachtelten Films mit hintergründiger
Aussage, die über das doppelte Frauenschicksal präsentiert
werden soll, unter der Regie von Duncan Roy gescheitert. Die Vermarktung
von Koch Media unter dem Vergleichsstichwort "Basic Instinct"
ist hanebüchener Blödsinn und das Bonus-Material taugt nichts.
Technisch ist die DVD gut.
Stefan Dabrock
|
|
Originaltitel |
Method
(USA 2004) |
Länge |
90
Minuten (Pal) |
Studio |
Koch
Media |
Regie |
Duncan
Roy |
Darsteller |
Elizabeth
Hurley, Jeremy Sisto, Oliver Tobias, Carmen du Sautoy, u.a. |
Format |
1:1,78
(16:9) |
Ton |
DD
5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel |
Deutsch |
Extras |
Interviews
mit Cast und Crew, Making Of |
Preis |
ca.
17 EUR |
Bewertung |
gescheitert |
|
|