Jenifer
special: masters of horror - alle folgen
Dario Argentos Beitrag zur Masters of Horror Serie ist ein ebenso einfaches wie effektives Märchen. Alles beginnt, als Detective Frank beobachtet, wie ein unbekannter Mann eine Frau hinrichten will. Schnell zückt er seine Dienstwaffe und erschießt den Fremden, nachdem der alle Aufforderungen, die Waffe fallen zu lassen, ignoriert hat. Die gerettete Frau entpuppt sich als geistig zurückgeblieben, ihr Gesicht ist deformiert. Da keine Verwandten bekannt sind, wird sie in eine Anstalt für geistig Behinderte eingewiesen. Detective Frank will das aus Mitleid nicht akzeptieren und nimmt sie mit nach Hause, wo er nun seiner Frau sowie seinem Sohn erklären muss, dass es eine neue Mitbewohnerin gibt. Die ziehen bald aus, da Jenifer, so soll die geheimnisvolle Frau heißen, sehr unheimlich wirkt. Sie besitzt einen unbändigen Appetit auf Sex und Blut. Ungestüm lebt sie ihr animalisches Wesen aus, dem Detective Frank verfallen ist.Bildqualität
Die Bildqualität der lange erwarteten Veröffentlichung ist rundum gelungen. Bildpunkte oder Verschmutzungen gibt es bei einem so aktuellen Werk wie erhofft nicht zu beklagen. Die Schärfe ist gut, nur der Detailreichtum des Bildes könnte etwas besser sein. Dafür ist die Farbwiedergabe sehr gelungen, gleiches gilt für den tiefen Schwarzwert, so dass sich die einzelnen Szenen gut entfalten können. Die Rauschmuster halten sich in Grenzen, sind teilweise leicht sichtbar.Tonqualität
Der Ton entfaltet seine dynamischen Qualitäten vor allem auf den vorderen Lautsprechern. Die Dialoge werden rauschfrei und verständlich wiedergegeben. Eine echte räumliche 5.1-Kulisse entwickelt sich kaum. Insgesamt kann man aufgrund der guten restlichen Abmischung aber sehr zufrieden sein.Extras
Das Bonusmaterial wartet mit einem Making Of auf, das in sieben Unterkapitel gegliedert ist, die sich nur einzeln anwählen lassen. "Jenifer in der Maske" (ca. fünf Minuten) zeigt unkommentierte Aufnahmen der Darstellerin Carrie Fleming, der Howard Berger die zweite Gesichtshaut aus Latex aufträgt. Dario Argento beobachtet und dirigiert die Szenerie nach seinen Vorstellungen. In "Jenifers Zähne" (ca. drei Minuten) erläutert Howard Berger den Prozess der Zahnherstellung für die Maske. "Jenifers Gesicht" (ca. neun Minuten) beinhaltet Aufnahmen der Darstellerin Carrie Fleming bei der Durchführung eines Gesichtsabdrucks, welcher für spätere Effekte benötigt wird. Howard Berger kommentiert die Arbeit. "Jenifers Gesicht entsteht" (ca. drei Minuten) zeigt verschiedene Designstadien des deformierten Gesichts der Hauptfigur. "Jenifers erstes Opfer" (ca. neun Minuten) und "Leiche im Kühlschrank" (ca. 10 Minuten) bestehen aus unkommentiertem B-Roll-Material vom Set mit kurzen Erläuterungsschnipseln. "Der Comic" (ca. 2 Minuten) beschäftigt sich mit der Vorlage für die Episode. Insgesamt schwankt das Making Of zwischen interessanten Ausführungen, die hauptsächlich auf das Konto von Effekte-Mann Howard Berger gehen, und langweiligen Beiträgen wie dem B-Roll-Material. Es fehlt ein wenig an einem Konzept für das Bonusmaterial.Inhaltlich fällt das Bonusmaterial etwas besser aus, als bei "Cigarette Burns", an der billigen Machart hat sich jedoch nichts geändert.
Fazit
Dario Argento erzählt in "Jenifer" ein dunkles Märchen über eine Liebesbeziehung, die auf dem Fundament animalischer Instinkte die Ratio aushebelt. Dabei verweigert sich das Geschehen in eine klare Einordnung hinsichtlich der moralischen Kategorien Gut und Böse.Stefan Dabrock
Originaltitel | Jenifer (USA 2005) |
Länge | 56 Minuten (Pal) |
Studio | Splendid |
Regie | Dario Argento |
Darsteller | Steven Weber, Carrie Fleming, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Interviews, Making of, u.m. |
Preis | ca. 14 EUR |
Bewertung | gut, technisch gelungen |