Bildqualität
Wieder einmal beweist Koch Media, was auch bei älteren Filmen auf DVD herausgeholt werden kann. Dreckspuren oder Bilddefekte tauchen nicht auf. Die Schärfe ist in den Nahaufnahmen brillant, lediglich bei der einen oder anderen Totalen wird das Bild leicht matschig. Die Farbwiedergabe ist ein Traum. Alles erstrahlt kräftig-intensiv, so dass der Film sein volles atmosphärisches Potential entfalten kann. Rauschen sucht man vergeblich. Insgesamt ein exzellenter Transfer.Tonqualität
Der Mono-Ton kommt ohne größeres Rauschen daher und weiß durch eine verzerrungsfreie Wiedergabe der Dialoge zu gefallen. Die Musikwiedergabe ist sehr gut, so dass der atmosphärische Score seine ganze Pracht entfalten kann.Extras
Auch für diese Veröffentlichung eines italienischen Genre-Films wurde wieder Bonusmaterial zusammen getragen. Die 32minütige Dokumentation "Dark Fears behind the Doors" beinhaltet Interviews mit den Darstellern Edwige Fenech und George Hilton, dem Drehbuchautor Ernesto Gastaldi, dem Regisseur Sergio Martino und dem Produzenten Luciano Martino. Entspannt erinnern sich die Beteiligten an die Entstehung des Projektes sowie die Dreharbeiten selbst. Dabei zeigt Edwige Fenech, dass sie offensichtlich vergessen hat, wie oft sie sich innerhalb des Films zum Duschen oder für die Rückblenden ausziehen musste, in denen die sadomasochistische Beziehung zu ihrem früheren Liebhaber gezeigt wird, denn von einer innewohnenden Erotik will sie nichts wissen. Daneben gibt es biographische Informationen sowie Erläuterungen des filmischen Aufbaus. Dazwischen wurden immer wieder Filmausschnitte montiert. Die Dokumentation erweist sich als lohnenswerter Rückblick in eine andere Zeit des Filmemachens. Der Sinn des sechsminütigen Beitrags "Austrofred - Tu felix Austria nude", in dem der seltsame Wiener Musiker Austrofred anhand ausgewählter Beispiele über die Tradition des Nackten in Wien berichtet, erschließt sich nicht. Hier macht sich der Eindruck breit, als habe es einen irgendwie gearteten Werbehandel gegeben. Sehr schön ist hingegen die 13minütige Dokumentation "La belissima musica della Signora Orlandi", in der die Komponistin der Filmmusik Nora Orlandi über ihre Arbeit im allgemeinen und die an "Der Killer von Wien" im speziellen berichtet. Dabei fasst sie die wichtigsten Stationen ihrer Laufbahn ebenso zusammen wie sie über ihre Vorlieben sowie den musikalischen Stil verschiedener Kompositionen spricht. Ein überaus sympathisches Interview. Der Trailer rundet das Bonusmaterial ab.Fazit
"Der Killer von Wien" überzeugt durch seine schwelgerische Bildsprache, die in Verbindung mit der ausgezeichnet komponierten Musik ein ebenso spannendes wie teilweise erotisches Thrillererlebnis bietet. Technisch ist die DVD sehr gut.Stefan Dabrock
Originaltitel | Lo Strano Vizio Della Signora Wardh (Italien 1971) |
Länge | 97 Minuten |
Studio | Koch Media |
Regie | Sergio Martino |
Darsteller | Edwige Fenech, George Hilton, Ivan Rassimov, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Italienisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Dark fears behind the Door: Interview mit Edwige Fenech, George Hilton, u.a.; Trailer; u.m. |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | sehr gut |