Gehirnwaschgang für Wissenschaftler
Ipcress – Streng Geheim
Die Geheimdienstler des britische Empire sind in Aufruhr. Seit einiger Zeit werden einige der bedeutendsten Wissenschaftler des Landes entführt und einer üblen Gehirnwäsche unterzogen. Die Schuldigen für solche Taten können eigentlich nur auf der Gegenseite gesucht werden, und die ist in den Zeiten des kalten Krieges klar ausgemacht. Die Verantwortlichen des britischen Geheimdienstes setzen Harry Palmer auf den Fall an, der zusammen mit seiner Kollegin Jean Courtney eine merkwürdige Entdeckung macht. In einer schäbigen Lagerhalle findet er einen Tonbandrest mit der Aufschrift „Ipcress“. Beim Abspielen erklingt nur ein unerträglich schriller Ton. Schon bald entwickeln sich die Ereignisse zu einem gefährlichen Verwirrspiel, in dem einige Leute Harry Palmer eine Falle stellen wollen. „Ipcress – Streng Geheim“ kann heute mit Fug und Recht als Klassiker des Agentengenres bezeichnet werden. Regisseur Sidney J. Furie baut auf die eindringliche
Atmosphäre Londons, das jenseits der Touristenplätze finstere Ecken zu bieten hat. Zusammen mit seinem Kameramann Otto Heller gelingt ihm eine direkte Bildsprache, welche die unwirtlichen Lagerhallen, düsteren Tiefgaragen oder gefährlich wirkenden Bahnhöfe greifbar macht. Der Film vermittelt auf diese Weise das Gefühl, dass mitten unter uns mysteriöse Dinge passieren, von deren Existenz wir keine Kenntnis haben. Die alltäglichen Bilder der Stadt offenbaren einen doppelten Boden jenseits des Bekannten. „Ipcress – Streng Geheim“ zieht deswegen nicht nur Harry Palmer im Verlaufe der Handlung den Boden unter den Füßen weg, sondern auch dem Zuschauer, der an seiner Umgebungswahrnehmung zweifeln muss. Gleichzeitig bekommt er die Möglichkeit, zusammen mit Harry Palmer die Gefahr zu überwinden. Spannung und Entspannung gehen Hand in Hand im meisterlich inszenierten Agentenfilm.
Bildqualität
Der Film kann sein Alter nicht verhehlen. Trotz digitaler Bearbeitung begleitet ein ständiges Grundrauschen das Seherlebnis. Darüber hinaus zieht das Bild in Schwenks nach und auch bei Standbildern sind die Gegenstände auf der Mattscheibe in Bewegung. Des Weiteren kommt es zu Konturenflimmern. Der Schwarzlevel des Filmes ist gut, dafür geht in dunklen Passagen das ein oder andere Bilddetail verloren. Bildpunkte oder sonstige Beeinträchtigungen sucht man allerdings vergeblich. Die Bildschärfe überzeugt ebenfalls. Außerdem darf man nicht den Fehler machen, die Farben als unangemessen ausgewaschen zu bezeichnen, denn dies geht sehr wahrscheinlich auf das Konto der Bildgestaltung.
Tonqualität
Der Mono-Ton erklingt sowohl auf Deutsch wie auch auf Englisch grundsolide. Ein Grundrauschen begleitet den ganzen Film, dennoch sind die Dialoge gut zu verstehen. Die Hintergrundgeräusche haben das typische, etwas dumpfe Flair der damaligen Zeit. Die Musik schrebbelt an der einen oder anderen Stelle ein wenig, untermalt den Film aber noch gut.
Extras
Die DVD enthält den Original-Trailer, einer Bildergalerie als Slideshow und kurze Biographie-Texttafeln zu einigen Beteiligten des Films.
Fazit
„Ipcress – Streng Geheim“ funktioniert perfekt als beunruhigender Agententhriller mit düsterer Atmosphäre. Fans des Genres sollten diesen Film nicht verpassen.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
The Ipcress File (USA 1965) |
Länge |
107 Minuten (Pal) |
Studio |
Koch Media |
Regie |
Sidney J. Furie |
Darsteller |
Michael Caine, Sue Lloyd, Nigel Green u.a. |
Format |
1:2,35 (16:9) |
Ton |
DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel |
- |
Extras |
Trailer, Hintergrundinformationen, Fotogalerie u.m. |
Preis |
ca. 8 EUR |
Bewertung |
gut, technisch Durchschnitt |
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