"Even
Doctor No would say 'yes' to Madame Sin!" (damalige Werbezeile)
In
den Fängen der Madame Sin
Freunde
des Überschurken-Films sollten einen Blick auf "Madame Sin"
werfen, denn hier bekommt man alles, was das Herz begehrt. Madame
Sin liebt den wirtschaftlichen Profit. Dafür ist sie auch bereit,
die eine oder andere Teufelei zu begehen. Noch mehr aber scheint sie
Spaß am Machtspiel zu haben, letztlich ist sie böse, weil
sie das am besten beherrscht. Ihr Domizil befindet sich auf einer
einsamen Insel vor der schottischen Küste. Sie haust in einem
Schloss, dessen Innenräume auf herrliche Weise mit technischem
Firlefanz voll gestopft sind, welcher ihr die absolute Machtstellung
sichert. Madama Sins Augen sind überall. Weil einer ihrer Kunden
- Madame Sin arbeitet freischaffend - ein militärisches U-Boot
der Spitzenklasse benötigt, lässt Madame Sin einen ehemaligen
Agenten mit persönlichen Beziehungen zum Kommandanten des U-Boot-Stützpunktes
entführen, der das Objekt der Begierde beherbergt. Mit Hilfe
genialer Wissenschaftler sowie psychologischer Manipulation gelingt
es ihr, den Ex-Agenten als Werkzeug zu rekrutieren. Und der Zuschauer
fragt sich gebannt, wird der teuflische Plan aufgehen oder kann Madame
Sin gestoppt werden?
Bette
Davis als Überschurkin liefert eine souveräne Darstellung
ab, an der man sich erfreuen kann. Mit arroganter Überlegenheit
spielt sie ihre Machtposition so aus, dass alles andere winzig klein
wirkt. Allein die extrem geschminkte Augenpartie verleiht ihr die
Aura, die ein finsterer Schurke mit Allmachtsphantasien benötigt.
Der Film würzt das mit allerlei wissenschaftlichem Unfug, dass
es die helle Freude ist. Unsichtbare Barrieren haben darin ebenso
ihren Platz wie merkwürdige Strahlenkanonen, mit denen direkt
das Gehirn manipuliert werden kann. Das Ganze präsentiert sich
im futuristischen Design britischer 70er Jahre Film- und Fernsehunterhaltung.
Wenn man beispielsweise Serien wie "Department S" mag, macht
man mit "Madame Sin" kaum etwas falsch. Dabei darf aber
nicht vergessen werden, dass es sich nicht um eine besonders hoch
budgetierte Produktion handelt. Der Film siedelt sich im Bereich aufwendiger
Fernsehunterhaltung an und kann dabei auch voll überzeugen.
Bildqualität
Die
Bildqualität ist angesichts des Alters und der Produktionsumstände
in Ordnung. Die Schärfe leidet jenseits der Nahaufnahmen durchaus,
auch ein durchgehendes leichtes Rauschen ist zu sehen. Die etwas blasseren
Farben entsprechen aber dem typischen 70er Jahre Aussehen und dürften
so vollkommen korrekt sein. Besondere Schwächen fallen nicht
weiter auf.
Tonqualität
Der
Mono-Ton liefert eine solide Vorstellung ab. Ganz ohne Rauschen kommt
er nicht aus, aber damit kann man durchaus leben. Verständlich
sind die Dialoge allemal.
Extras
Das
Bonusmaterial besteht aus einer Fotogalerie.
Fazit
"In
den Fängen der Madame Sin" ist hübsche 70er-Jahre-Überschurken-Unterhaltung
mit einer faszinierenden Bette Davis in der Hauptrolle. Freunde des
Genres sollten einen Blick wagen. Technisch ist die DVD angesichts
des Filmalters und der Produktionsbedingungen in Ordnung.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
Madame
Sin (GB 1972) |
Länge |
87
Minuten (Pal) |
Studio |
mcone |
Regie |
David
Greene |
Darsteller |
Bette
Davis, Robert Wagner, Denholm Elliott, u.a. |
Format |
1:1,33 |
Ton |
DD
2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel |
- |
Extras |
Fotogalerie |
Preis |
ca.
10 EUR |
Bewertung |
gut,
technisch in Ordnung |
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