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von Oben
Hinterm
Mond gleich links - Staffel 1
Selbst
für uns Menschen ist das Studieren der Menschen eine faszinierende
Beschäftigung, zur Erhaltung der Art sogar notwendig, denn ohne
sich ein wenig umzusehen, wäre es kaum möglich einen Partner
zu finden. Insofern ist nur wenig Phantasie notwenig, um sich die
Begeisterung Außerirdischer vorzustellen, die auf der Erde landen
und die fremde Spezies Mensch studieren dürfen. Wer Forscherdrang
verspürt, befindet sich auf einem anderen Planeten natürlich
im siebten Himmel. Die Sitcom "Hinterm Mond gleich links"
nimmt diese Voraussetzung auf und schickt ein Alienteam auf die Erde,
das menschliche Verhaltensweisen sowie Kultur untersuchen soll. Damit
die Besucher aus dem All unerkannt bleiben, nehmen sie die Gestalt
von Menschen an. Sie beziehen eine Wohnung, in der sie unauffällig
als Durchschnittsfamilie leben.
Soweit
zumindest die Theorie. Aber wie sollen sich die Entdecker darauf einstellen,
wie perfekte Menschen herumzulaufen, wenn sie das Verhalten erst studieren
wollen. Trotz guter Vorbereitung besteht eben doch ein großer
Unterschied zwischen Mensch sein und so tun als ob. Die Serie zieht
ihren Humor aus den kleinen Irrungen und Wirrungen, in die man leicht
gerät. Dabei basiert sie vor allem darauf, dass viele Zuschauer
sich in ihrem Leben in bestimmten Situationen auch schon einmal wie
Aliens gefühlt haben, wenn mal wieder nicht so klar ist, welches
Verhalten gerade am besten angebracht ist. So bieten die Außerirdischen
eine herrliche Projektionsfläche, in der man sich selbst widerspiegeln
kann, wenn man mag. So ist das Lachen über die Witze der Serie
auch ein befreiendes Lachen über sich selbst. Normen sowie Konventionen
werden mit Hilfe der Parodie elegant hinterfragt, denn Selbstverständlichkeiten
gibt es eigentlich nur, wenn sie zuvor eingeübt wurden. Aus sich
selbst heraus existieren sie nicht. Das verdeutlicht "Hinterm
Mond gleich links" mit herrlich leichtfüßigem Humor.
Bildqualität
Die
Bildqualität der Serie ist recht ordentlich geworden. Ohne Verschmutzungen
oder Bilddefekte werden die einzelnen Episoden wiedergegeben. Die
Farben erscheinen in brauchbarer Weise, ohne dass sich ihre Qualität
nach oben oder unten absetzt. Besondere Rauschmuster sind nicht zu
vermelden.
Tonqualität
Der
DD 2.0-Ton gibt die Dialoge klar und verständlich ohne Rauschen
wieder. Natürlich kann er sich bei einer Sitcom nicht im besonderen
Maße auszeichnen, da sich das Geschehen ohnehin ohne spezielle
Toneffekte abspielt. Vor diesem Hintergrund ist der Ton gelungen.
Extras
Die
DVD-Box enthält auch ein wenig Bonusmaterial. Die Interviews
unterschiedlicher Länge - sie schwanken zwischen fünf und
zehn Minuten - bieten die übliche Qualität, ohne entscheidende
Vorzüge- Grundsolide erfährt man ein wenig über die
Serie.
Bei "Behind the scenes" handelt es sich um unkommentiertes
B-Roll-Material, das wie immer nur wenig spannend ist. Die Outtake-Rolle
ist demgegenüber höchst amüsant und besitzt gute Unterhaltungsqualitäten.
Radio- und TV-Spots runden das Bonusmaterial ab.
Fazit
"Hinterm
Mond gleich links" gehört zu Recht zur oberen Liga der Comedy-Serien
aus den USA. Das eingespielte Lachen ist hier nicht nur eine plumpe
Animation, um Szenerien ohne Witz doch lustig zu finden. Geschickt
hinterfragt das Format unsere gesellschaftlichen Konventionen. Technisch
ist die Box in Ordnung.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
3rd
Rock from the Sun (USA 1996) |
Länge |
440
Minuten (Pal) |
Studio |
Sunfilm |
Regie |
diverse |
Darsteller |
John
Lithgow, Kristin Johnston, French Stewart, u.a. |
Format |
1:1,33
(4:3) |
Ton |
DD
2.0 Deutsch, Englisch |
Untertitel |
Deutsch |
Extras |
Interviews,
Outtakes, u.m. |
Preis |
ca.
35 EUR |
Bewertung |
gut,
technisch ordentlich |
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