Da Jane Tennison nur ungern Schülern etwas über den Polizeiberuf erklärt, huscht ein angedeutetes Lächeln über ihre Gesichtszüge, als sie erfährt, dass ein Drogenkurier vor einer Wohnung erschossen wurde. Der leitende Polizist DCS Ballinger betraut Tennison mit der Ermittlung in dem Fall. Dabei stößt das Team auf den Gangster Clive Norton, genannt The Street, der sich für den Paten von Manchester hält. Aus verständlichen Gründen will The Street, für den der Tote gearbeitet hat, jedoch keine sachdienlichen Hinweise zu dem Fall beitragen. Stattdessen kocht er im Hintergrund sein eigenes Süppchen, während Tennison die Zeit davon läuft. Darüber hinaus zeigt sich The Street immer so gut informiert, dass Tennison einen Maulwurf in den Reihen der Polizei vermutet. Die Frage, wem sie vertrauen kann und wem nicht, wird zu einer lebensnotwendigen Angelegenheit.
Der fünfte Teil der ausgezeichneten britischen TV-Serie entwirft ein kriminelles soziales System, in dem die einzelnen Beteiligten gefangen sind, sobald sie einmal hineingeraten. Machtverhältnisse und Abhängigkeiten erzeugen in Verbindung mit der Sehnsucht nach effektiver polizeilicher Kontrolle auf Seiten derjenigen, die lieber ohne Kriminalität existieren würden, eine bedrückende Situation der Ausweglosigkeit. Die Verstrickung polizeilicher Kräfte in die kriminellen Machenschaften sorgen schließlich sogar dafür, dass die dünne Linie zwischen dem Chaos der Gewalt und der Ordnung Risse bekommt. Jane Tennison kämpft in diese Folge nicht nur gegen die Kriminellen, sondern auch gegen die Willkür, welche Einzug erhält, wenn einzelne glauben, mehr Sicherheit mit Hilfe einzelner Gangster zu erreichen. Insofern stellt die Folge grundsätzliche moralische Fragen nach den erlaubten Mitteln, das Gute zu erreichen. Denn in einem System der Verstrickung gerät schnell der kontrollierende Maßstab aus dem Blickfeld. Man ist allzuleicht bereit, für den Erfolg die Grundsätze zu opfern, für die man eigentlich kennt. Die bitteren Folgen müssen oftmals andere tragen, denn Macht ist auch Schutz vor dem Untergang.
Bildqualität
Die Bildqualität ist etwas besser als beim vorangegangenen Teil Vier der Serie. Bilddefekte oder Verschmutzungen tauchen nicht auf. Die Schärfe ist ein wenig verbessert. Das gilt vor allem für die Konturendarstellung. Die Farben sind etwas kräftiger. Der Schwarzwert ist nicht optimal, so dass sich oftmals eine milchige Darstellung durchsetzt. Hintergrundrauschen sowie stehende Rauschmuster tun das übrige.Tonqualität
Die Tonqualität entspricht Teil Drei und Vier der Serie. Der Ton kommt ohne Hintergrundrauschen aus, so dass die Dialoge in beiden Sprachfassungen gut verständlich sind. Der englische Ton besitzt dabei die ausgewogenere Kulisse mit mehr Nebengeräuschen, während die deutschen Synchronisation in typischer Manier die Dialoge zu stark in den Vordergrund mischt. Leider fehlen bei der englischen Sprachfassung deutsche Untertitel.Extras
Bonusmaterial existiert nicht.Fazit
Im fünften Teil der Serie geht es neben einer stimmigen Milieuschilderung um die moralische Frage nach der Unverrückbarkeit rechtlicher Grundsätze. Kompromisse gegenüber Gangstern, um Gutes zu erwirken, sind danach der erste Schritt in ein unkontrollierbares Chaos. Technisch ist die DVD ordentliches Mittelmaß.Stefan Dabrock
Originaltitel | Prime Suspect 5 – Errors of Judgment (GB 1996) |
Länge | 200 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Philip Davis |
Darsteller | Helen Mirren, John McArdle, Julia Lane, David O'Hara, Steven Mackintosh u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | - |
Preis | ca. 19 EUR |
Bewertung | sehr gut, technisch ordentliches Mittelmaß |