Stahl gegen Gummi

Godzilla against Mechagodzilla

Wie schon „Godzilla Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All Out Attack” besitzt „Godzilla against Mechagodzilla” einen nationalen Pathos, der vor allem in den Schlusseinstellungen zum Ausdruck kommt, in denen die Heldin vor der orangenen Sonnenscheibe in Szene gesetzt wird. Da wird man das Gefühl nicht los, als spiegelten die „Godzilla“-Filme Militarisierungstendenzen in der japanischen Gesellschaft wieder. Ganz unabhängig von solchen Überlegungen erzählt „Godzilla against Mechagodzilla” eine extrem kompakte Geschichte, die in seinem Titel schon recht gut zusammen gefasst wird. Nachdem Godzilla in Japan auftaucht und für die übliche Verwüstung sorgt, wird unter der Leitung der Regierung ein Projekt aus der Taufe gehoben, das eine Waffe gegen die Echse entwickeln soll. Das Ergebnis der klügsten Wissenschaftler sowie Militärstrategen des Landes ist ein metallisches Ebenbild Godzillas, das mit Superwaffen ausgerüstet den Kampf aufnehmen soll. Unter anderem kann Mechagodzilla, so heißt die Kreatur aus Stahl, einen Kältestrahl absondern, der die Temperatur des absoluten Nullpunktes besitzt. Spätestens das soll Godzilla in die Schranken weisen. Kurz nach der Fertigstellung Mechagodzillas taucht ihr biologisches Pendant wieder auf, die Armee rüstet sich zum Kampf. Neben kleineren dramaturgischen Scharmützeln, die verhindern, dass der Film langweilig wird, geht es um den Kampf zwischen Godzilla und seinem Gegner aus Metall. Masaaki Tezuka inszeniert einen Krawallfilm, der Action groß schreibt. Wuchtig hauen und schießen die beide Kontrahenten aufeinander ein und ziehen alle Register. Der Kampf gegen Godzilla wird durch die reine Form der Auseinandersetzung als Ritual erkennbar. Niemals werden die Japaner Godzilla wirklich besiegen können, sie haben nur die Möglichkeit, ihre Nemesis vorübergehend in die Schranken zu weisen. So pathetisch die Schlussszenen auch sind, sie dokumentieren neben dem Loblied auf die Armee die untrennbare Verbindung zwischen dem japanischen Volk und Godzilla. Die Art wie die Heldin in den Sonnenuntergang blickt verrät, dass sie diese Erkenntnis gewonnen hat. Es ist nur Auszeit im Land der aufgehenden Sonne.

Bildqualität

Blitzblank erstrahlt die kompakte Godzilla-Geschichte auf der DVD. Auch die Schärfe macht mit detailreichen Bildern eine gute Figur, die Konturen heben sich gut ab. Die Farbwiedergabe überzeugt mit einer kräftigen Palette, die auch die CGI-Effekte sehr gut in Szene setzt. Rauschmuster treten nur vereinzelt auf und stören den Filmgenuss nicht.

Tonqualität

Der japanische 2.0-Ton fordert die vorderen Boxen und verteilt seine Geräusche und Musikeinlagen zu einer gelungenen dynamischen Kulisse. Die Action-Szenen besitzen die notwendige Wucht, um ihre Wirkung zu entfalten. Die Dialoge sind klar und verständlich. Wer es unbedingt möchte kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.

Fazit

„Godzilla against Mechagodzilla“ dampft die Geschichte um die Riesenechse auf ein Mindestmaß ein. Der im Vordergrund stehende Kampf charakterisiert die Auseinandersetzungen als Ritual, dem das japanische Volk nicht entkommen kann. Technisch ist die DVD gut.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Gojira tai Mekagojira (Japan 2002)
Länge 85 Minuten (Pal)
Studio Splendid
Regie Masaaki Tezuka
Darsteller Yumiko Shaku, Shin Takuma, Ko Takasugi, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Japanisch
Untertitel Deutsch
Extras Trailer
Preis ca. 18 EUR
Bewertung gut, technisch gut