Meisterstück des Godzilla-Universums

Godzilla vs. Destroyah

Mit einem geradezu philosophischem Ansatz führt Regisseur Takao Okawara die Godzilla-Serie in meisterliche Regionen. Gleich zu Beginn erscheint in Hongkong ein kranker Godzilla. Er glüht am ganzen Körper und qualmt wie ein brennendes Haus. Schnell haben die Menschen eine Erklärung dafür gefunden. Godzilla hat inzwischen anstelle eines Herzens eine Art Atomreaktor, der kurz vor der Kernschmelze steht. Derartig unter Druck geraten wütet er aufs fröhlichste in China. Gleichzeitig laufen durch Tokio andere Mutationen, deren Aufgabe es zu sein scheint, Menschen zu töten. Nachdem das Militär immer mehr dieser unangenehmen Plagegeister in die ewigen Jagdgründe verfrachtet hat, taucht der Ursprung der gemeinen Monster auf. Destroyah ist eine riesige Mutation, die beim ersten Einsatz gegen Godzilla durch eine Verbindung freigesetzter Enzyme mit Bakterien entstand. Fast 45 Jahre hat das Biest auf dem Meeresgrund zugebracht um jetzt aufzutauchen. Der Grund dafür bleibt unbekannt. Godzillas Sohn versucht, Destroyah zu bekämpfen, muss aber feststellen, dass ein Wille nicht gleichzeitig einen Weg ebnet. Aber zum Glück gibt es noch seinen Vater, der zwar mächtig angeschlagen ist, aber Destroyah ausgesprochen wütend angreift.

„Godzilla vs Destroyah“ ist eines der berührendsten Echsen-Abenteuer. Godzilla leidet und strahlt dabei Würde aus. Während des ganzen Films bleibt die Hoffnung bestehen, dass es irgendeine Lösung für den tapferen Giganten geben wird. Neben den spektakulären Tricks und der temporeichen Inszenierung weist der Film mit Destroyah eines der wirkungsvollsten Monster der Serie auf. Die ganze Energie und Zerstörung der Godzilla-Filme bindet „Godzilla vs. Destroyah“ zu dem persönlichen Epos eines verzweifelten Überlebenskampfes zusammen. Und wie zu Beginn der Godzilla-Serie spielt die nukleare Kraft eine entscheidende Rolle, so dass sich der Kreis zum ersten Teil schließt. Leben und Tod scheinen aus der selben Kraft gespeist. Godzilla besitzt an dieser Stelle philosophische Qualitäten, welche die Kraft des vorliegenden Films begründen.

Bildqualität

Die Bildqualität der DVD bleibt im durchschnittlichen Bereich. Die Farben erstrahlen in stimmungsvollen Tönen. Die Schärfe lässt jedoch ein bisschen zu wünschen übrig, kommt aber noch in einen brauchbaren Bereich. Die Vorlage ist bis auf einige wenige Bildpunkte in Ordnung. Die Kompression bereitet hingegen Probleme. Über weite Strecken ist das Bild – vor allem in den Hintergründen - von einer ständigen Unruhe geprägt. Teilweise kommt es sogar zu deutlich sichtbaren Wacklern. Außerdem hat die DVD mit der Konturdarstellung zu kämpfen, so dass immer wieder Flimmern zu sehen ist. Während das in den Action-Sequenzen nicht auffällt, wirkt es sich auf die ruhigeren Szenen störend aus.

Tonqualität

Der englisch 2.0-Ton ist rauschfrei und gut verständlich, so dass die Dialoge ohne große Patzer und in die Musikwiedergabe solide erklingen. Sehr bedauerlich ist, dass der japanische Originalton nicht enthalten ist. Wer es unbedingt möchte, kann sich auch einen deutschen 5.1-Upmix anhören.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

„Godzilla vs Destroyah“ verbindet eine emotionale Leidensgeschichte mit philosophischen Überlegungen zum Ursprung von Leben und Tod. Ein meisterlicher Godzilla-Film. Technisch ist die DVD mittelmäßig.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Gojira Tai Destroyah (J 1995)
Länge 103 Minuten (Pal)
Studio Splendid
Regie Takao Okawara
Darsteller Tatsumi Takuro, Megumi Odaka, Akira Nakao, u.a.
Format 1:1,85 Widescreen (16:9)
Ton DD5.1 Deutsch, DD 2.0 Englisch (mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln)
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 15 EUR
Bewertung meisterlich, technisch mittelmäßig