Für
die Engländer war das Leben auf dem indischen Subkontinent nicht
leicht. Aus irgendeinem Grund gab es unter der einheimischen Bevölkerung
immer Tendenzen, sich gegen die kolonialistische Besatzungsmacht zu
wenden. Den Grund dafür haben manche Engländer bis heute
nicht verstanden. Anfang des 20. Jahrhunderts droht ein Aufstand der
so genannten Bergstaaten. Die Engländer sind aber schlau genug,
sich mit einem Bergstaatenherrscher zu verbünden, indem sie ihm
Schutz anbieten. Dadurch können sie eine veritable Schutzmacht
installieren, die im Falle eines Falles einen Aufstand anderer Bergstaaten
so lange klein halten könnte, bis militärischer Nachschub
eintrifft. Der Herrscher wird jedoch durch seinen Bruder getötet,
der andere Pläne verfolgt. Der neue Machthaber verhält sich
zunächst ebenfalls englandfreundlich, organisiert aber einen
Hinterhalt, dem die englischen Truppen zum Opfer fallen sollen. Einzig
der geflohene Sohn des ehemaligen Herrschers traut seinem Onkel nicht
und versucht die Engländer zu warnen.
exotisch
angehauchte Szenen besitzt, fällt es aus heutiger Sicht nur sehr
schwer, über die aufdringliche Kolonialmachattitüde hinweg
zu sehen. Die englische Besatzungsmacht erscheint in Zoltan Kordas
Film als rechtmäßig einmarschierte Truppe, deren Verhalten
in keiner Weise hinterfragt werden muss. Die Feinde sind auf Seiten
der muslimischen Bewohner sowie Herrscher der Bergstaaten zu suchen,
deren unanständigen Freiheitswillen die Engländer bekämpfen
und brechen müssen. Einzig ein Kind, Symbolfigur für einen
neuen Aufbruch, versteht die "Wohltaten" der Engländer
und schlägt sich auf ihre Seite. Deutlicher kann Propaganda für
einen kolonialistischen Herrschaftsanspruch nicht mehr ausfallen.
Ein Umstand, der bei einem 1938 entstandenen Film auch nicht verwundert.
Etwas befremdlicher ist da schon, dass sich angesichts der aktuellen
politischen Weltlage das Gefühl breit machen kann, der Film eigne
sich auch heute noch perfekt als Propagandawerk. Insofern ist "Gefahr
am Doro-Pass" aus heutiger Sicht fast ein Mahnmahl, das für
einen aufmerksamen Umgang mit der Geschichte plädiert und rassistisches
Gedankengut aufgrund seiner simplen Struktur offen legt.
Bildqualität
Das
auf dem DVD-Cover angegebene Format von 1:2,35 (16:9) ist natürlich
falsch, da der Film im Format 1:1,37 gedreht wurde.Tonqualität
Der englische Originalton ist erwartungsgemäß recht dumpf und verrauscht, so dass es an der einen oder anderen Stelle schwierig wird, den Dialogen zu folgen, zumal keine durchgängigen deutschen Untertitel vorhanden sind. Nur bei den Szenen, für die keine deutsche Synchronisation vorlag, können Untertitel angewählt werden. Die deutsche Synchronisation ist demgegenüber deutlich weniger verrauscht, so dass die Dialoge besser verständlich sind.Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie.Fazit
"Gefahr am Doro-Pass" besitzt aufgrund fehlender Abenteuermagie nur noch eine aufdringliche Kolonialismuspropaganda, die aus heutiger Sicht fast wie ein Mahnmal wirkt und angesichts der aktuellen politischen Weltlage nicht ohne Bedeutung bleibt. Technisch ist die DVD noch brauchbar.Stefan Dabrock
| Originaltitel | The Drum (GB 1938) |
| Länge | 93 Minuten (Pal) |
| Studio | mcone |
| Regie | Zoltan Korda |
| Darsteller | Sabu, Raymond Massey, Roger Livesey, Valerie Hobson,u.a. |
| Format | 1:1,33 (4:3) |
| Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
| Untertitel | - |
| Extras | Bildergalerie |
| Preis | ca. 13 EUR |
| Bewertung | schwach, technisch noch brauchbar |