Familienbruch 
     Die 
                  gebrochene Lanze 
    
Rinderzüchter, 
            so lehrt uns der amerikanische Western, kennen kein Pardon, wenn es 
            um ihre Tiere geht. Nicht erst sein Michael Ciminos "Heavens 
            Gate" spielt dieses Thema eine Rolle. Matt Deveraux, ein Rinderzüchter 
            der ersten Stunde, kennt in vielerlei Hinsicht kein Pardon. Vertrauen 
            bringt er eigentlich nur seinem jüngsten Sohn Joe entgegen, den 
            er mit einer Indianerin hat. Die drei anderen Sprösslinge behandelt 
            er eher wie einfache Angestellt auf seiner Ranch. Die schwierigen 
            Familienverhältnisse brechen auf, als Matt wegen eines gewalttätigen 
            Vorgehens gegen eine Miene vor Gericht gestellt wird. Matt war der 
            Meinung, dass Einleitungen durch die Minenbetreiber den Fluss vergiftet 
            haben, so dass mehrere seiner Rinder daran verendet sind. Im Gerichtssaal 
            nimmt Joe die Schuld auf sich, weil keiner der anderen Söhne 
            für den Vater einstehen will. Vor dem Verfahren wurde die Ranch 
            jedoch zu mehreren Teilen auf alle Söhne überschrieben, 
            um das Risiko im Falle eines Schuldspruchs zu minimieren. Während 
            Joe für drei Jahre ins 
            Gefängnis muss, führen nun die anderen Söhne die Ranch 
            und degradieren den alten Haudegen Matt zum Statisten, was seiner 
            Gesundheit nicht gut bekommt.
            Neben Themen wie Landkonflikte oder einem stets spürbaren Rassismus, 
            der sowohl auf das "Halbblut" Joe als auch seinen Vater 
            Matt übertragen wird, spielt vor allem die Familienbande in Dmytryks 
            Western eine große Rolle. Die Risse sind hier nicht mehr latent 
            spürbar, sondern sie treten offen zu Tage. Mit dem Fall des Familientyrannen 
            Matt, der für die Auflehnung seiner Söhne gegen ihn mitverantwortlich 
            ist, beginnt auch das Ende der Pionierzeit. Die alten Haudegen wurden 
            gebraucht, um das Land zu entwickeln, aber jetzt 

haben 
            sie langsam ausgedient und ein anderes, weniger persönliches 
            Regime, das des Kapitalismus, übernimmt immer mehr das Ruder. 
            Während Matt für die alte Zeit und die drei Söhne für 
            das neue Regime stehen, bündelt sich im jüngsten Sohn Joe 
            der Mythos vom Schmelztiegel, der als versöhnendes Element eine 
            ausgleichende Zukunft symbolisieren könnte. Dmytryks Inszenierung 
            weist dem emotionalen Familiendrama, das in Wirklichkeit das Drama 
            eines gesellschaftlichen Umbruchs ist, eindruckvolle Bilder zu. Spannung, 
            Tragödie und Liebe vereinen sich zu einem erstklassigen Western.
    
Bildqualität
    
Kein 
            Frage, das Bild fällt schwächer aus, als beispielsweise 
            das des ebenfalls von Koch Media veröffentlichten Westerns "Der 
            gebrochene Pfeil". Die Schärfe ist nur mittelmäßig, 
            so dass das Bild insgesamt etwas matschig wirkt. Die Farben hingegen 
            haben sich gut erhalten. Verschmutzungen oder echte Bilddefekte tauchen 
            nur selten auf. Dafür liegt über der gesamten Länge 
            ein Rauschen, das mal stärker und mal schwächer ausfällt. 
            Angesichts des Filmalters ist das Bild brauchbar.
    
Tonqualität
    Auch 
            der Mono-Ton leistet sich keine besonderen Stärken, fällt 
            aber auch nicht durch besondere Schwächen auf. Ein leichtes Rauschen 
            ist natürlich vorhanden, aber die Dialoge sind dennoch klar und 
            verständlich. Die Musikwiedergabe liegt ebenfalls in einem brauchbaren 
            Bereich. Nennenswerte Unterschiede zwischen Original und Synchronisation 
            gibt es nicht.
    
Extras
    Trailer 
            und Bildergalerie formieren das Bonusmaterial.
    
Fazit
    Der 
            sehr sehenswerte Western stellt den Bruch alter Strukturen zugunsten 
            neuerer Entwicklungen in den Mittelpunkt seines Familiendramas. Dabei 
            streift er auch andere Themen wie beispielsweise Rassismus gegen Indianer. 
            Technisch ist die DVD brauchbar. 
Stefan Dabrock
    
      
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        | Originaltitel | 
        Broken 
                  Lance (USA 1954)  | 
      
      
        | Länge | 
        92 
                  Minuten (Pal) | 
      
      
        | Studio | 
        Koch 
                  Media | 
      
      
        | Regie | 
        Edward 
                  Dmytryk | 
      
      
        | Darsteller | 
        Spencer 
                  Tracy, Robert Wagner, Jean Peters, Richard Widmark, u.a. | 
      
      
        | Format | 
        1:2,35 
                  (16:9) | 
      
      
        | Ton | 
        DD 
                  2.0 Mono Deutsch, Englisch | 
      
      
        | Untertitel | 
        - | 
      
      
        | Extras | 
        Trailer, 
                  Bildergalerie | 
      
      
        | Preis | 
        ca. 
                  15 EUR | 
      
      
        | Bewertung | 
        sehr 
                  guter Western, technisch brauchbar | 
      
      
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