Bargetümmel

Fighting Beat

Fighting BeatAn den Stränden Thailands ist die Welt zumeist noch in Ordnung. Klares Wasser, das beruhigende Rauschen des Meeres und Tauchtouristen sorgen dafür, dass Khem und seine Freunde den einen Teil ihres Lebensunterhaltes in idyllischer Ruhe erwirtschaften können. Des Abends begeben sie sich dann in die Chok Dee Bar ihres Lehrmeisters. Dort lassen sie sich von kampfeswilligen Touristen in Showkämpfen besiegen. Als ein paar ausländische Schläger auftauchen, welche die Bar erwerben wollen, um ihrerseits gutes Geld zu verdienen, ist es mit der friedlichen Atmosphäre jedoch vorbei. Khem und seine Freunde verteidigen die Bar gegen die Angreifer, unter denen sich auch der Mörder von Khems Vater befindet.

Rein theoretisch besteht die Handlung nur aus Kämpfen und dem notwendigen Füllmaterial, um ein wenig Dramatik in das Geschehen einzuflechten. Die Zeichen stehen also auf Martial-Arts-Action, könnte man meinen. In der filmischen Realität wurde das Füllmaterial aber soweit aufgebläht, dass es die Überhand besitzt. Dem Regisseur scheint es wichtig gewesen zu sein, das abendliche Barleben dialogreich auszubauen, um über die Lebenssituation Sympathien für die Hauptfiguren zu erzeugen. Wenn es ihm dabei gelänge, kleine Nebengeschichten zu installieren, hätte der Ansatz auch etwas für sich. Geboten wird aber nur Smalltalk der nichtigsten Sorte, der keine zusätzlichen Figurenbeziehungen etabliert, Konflikte oder Liebesepisoden präsentiert. Nur die Rückblenden um den Mord an Khems Vater dramatisieren die Handlung auf wirkungsvolle Weise. Sie füllen aber nicht ansatzweise die verrinnenden Fighting Beat Minuten. Nach einem guten Drittel Laufzeit kommt es zu den ersten Scharmützeln mit den ausländischen Schlägern, die jedoch harmlos bleiben, wie die Kämpfe überhaupt mit gebremstem Schaum in Szene gesetzt wurden. Von wirklicher Action kann neben einem Kampf in der Mitte des Films und dem Finale – Khem ist jeweils beteiligt – nicht die Rede sein. Die Schlussauseinandersetzung entschädigt zwar ein wenig für die lange Wartezeit, kann aber die Schwächen des Films nicht verdecken. Ein exzellente Geschichte könnte schwache Action-Szenen vergessen machen, und exzellente Action-Szenen könnten eine schwache Geschichte vergessen machen. Ein Film, der in beiden Disziplinen nur Ansätze besitzt, stellt seine Schwächen unnötig in den Vordergrund.

Bildqualität

Das saubere Bild besitzt aufgrund des starken Filtereinsatzes während der Filmproduktion nur eine angenehme Schärfe, die sowohl leichte Schwächen bei der Konturendarstellung als auch beim Detailreichtum aufweist. Die Farben entsprechen dem Stilwillen des Kameramanns und sind zumeist kräftig. Das führt zu einem steilen Kontrast. Immer wieder ist leichtes Blockrauschen zu sehen.

Tonqualität

Die Tonspuren setzen stärker auf die Musik, als auf eine krachende Abmischung der Kampfgeräusche, die vergleichsweise im Hintergrund bleiben. Die Musik nutzt auch die hinteren Lautsprecher, um eine räumliche Atmosphäre zu erzeugen. Die Dialoge sind klar und verständlich.

Extras

Fighting BeatDas etwa 6minütige Making Of enthält neben B-Roll-Material kurze Interviewschnipsel mit dem Hauptdarsteller, dem Regisseur und dem Martial-Arts-Berater, in denen es um das Kampftraining geht. Keine üppigen Informationen, aber immerhin mehr als reine Werbebotschaften. Der etwa 3minütige Beitrag „Behind the scenes“ enthält zu musikalischer Untermalung nur langweiliges B-Roll-Material. Ein Musikvideo, zwei TV-Spots und der Trailer runden das Bonusmaterial ab.

Fazit

„Fighting Beat“ besitzt sowohl bei der Erzählung als auch bei den Kampfszenen nur Qualitätsansätze, so dass sich die Schwächen beider Elemente unvorteilhaft in den Vordergrund schieben. Technisch ist die DVD durchschnittlich.

Stefan Dabrock

   
Originaltitel Pahuyut (Thailand 2008)
Länge 79 Minuten (Pal)
Studio Sunfilm
Regie Piti Jaturaphat
Darsteller Thun Thanakorn, Nuttanan Juntarwet , Sura Teerakol, Amornrit Sriphung, u.a.
Format 1:1,85 (16:9)
Ton DTS Deutsch, DD 5.1 Deutsch, Thailändisch
Untertitel Deutsch
Extras Making of, Behind the scenes, Musivideo, TV-Spots, Trailer
Preis ca. 15 EUR
Bewertung durchwachsen, technisch durchwachsen