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Mit der Kontrolle über die weltumspannenden Datennetze geht eine große Machtfülle einher, die bedrohliche Ausmaße erreichen kann. Der Sicherheitsserver-Fachmann Max Peterson erhält bei einem geschäftlichen Aufenthalt in Bangkok ein unerwartetes Päckchen. Darin befindet sich ein mysteriöses Handy, das ihn per SMS dazu auffordert, den geplanten Abflug zu verschieben, da sein Hotel gerade ein Sonderangebot offeriert. Max geht darauf ein. Als sein ursprünglich gebuchtes Flugzeug abstürzt, folgt er auch den weiteren, seltsamen SMS-Nachrichten unbekannter Herkunft, die ihn zu einem Trip nach Prag veranlassen, wo er mit SMS-Unterstützung ein Casino um eine hohe Summe erleichtert. Das bringt nicht nur den Sicherheitschef des Glücksspieltempels, einen ehemaligen FBI-Ermittler, sondern auch den aktiven FBI-Agenten Grant mitsamt seinem Team auf den Plan. Denn Max ist nicht der einzige, der entsprechend merkwürdige SMS-Nachrichten erhalten hat, aber der einzige, der noch lebt. Die anderen Handybesitzer haben nach beunruhigenden, sicherheitsrelevanten Handlungen – unter anderem gehört eine Pentagonmitarbeiterin zu ihnen – das Zeitliche gesegnet. Nach einem kurzen, aber ruppigen Verhör, erklärt sich Max schließlich bereit, für weitere Ermittlungsmaßnahmen den Lockvogel zu spielen, denn auch die Amerikaner haben keine Information darüber, wer die SMS-Nachrichten verschickt und was das Ziel des seltsamen Absenders ist.

Die Thematik des Films ist zwar nicht unbedingt originell, aber hochaktuell, stößt sie doch mitten in das hochsensible Datenschutzgeflecht hinein, das unter dem Vorwand notwendiger Sicherheitsmaßnahmen immer weiter aufgeweicht werden soll. Mit Hilfe der SMS-Nachrichten und der gezeigten Folgen baut „Die Echelon Verschwörung“ eine unangenehme Atmosphäre der Bedrohung auf, in deren Zentrum ein unbekannter Herrscher sitzt, der sein Fußvolk dank der Kontrolle über die weltweiten Datenströme vorführt. Trotz der großen Machtfülle, die sich unter anderem in einem per manipulierter Verkehrsampelsteuerung ausgeführten Mord manifestiert, achtet Regisseur Greg Marcks auf die notwendige Balance der Kräfte. Denn obwohl dem Gegner ein gigantisches Netz an Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung steht, haben Max Peterson sowie die anderen noch Chancen, den Kampf aufzunehmen, da sie der geheimnisvolle Herrscher nicht vernichten, sondern zu seinem Zweck benutzen will. Die gefährliche Ermittlungsarbeit würzt Marcks darüber hinaus mit eingestreuten Konflikten innerhalb der bunt zusammengewürfelten Ermittlertruppe, die bis zu kaltblütigen Mordanschlägen reichen, da auf amerikanischer Seite im Hintergrund noch weitere Interessenlagen das Spiel mit der Macht auf skrupellose Weise beeinflussen.

So ergibt sich eine schwungvolle Mischung aus Ohnmachtsangst angesichts eines unsichtbaren Gegners, Verrat, Intrigen und moralischen Grundsätzen, die Marcks mit gut dosiertem Actioneinsatz in Szene setzt. Schießereien, Verfolgungsjagden und handfeste Kämpfe wechseln sich mit immer neuen Wendungen der Erzählung ab, so dass der Film mit hohem Tempo seinem faszinierenden Finale entgegensteuert, ohne aber ein Actioninferno zu entzünden. Stattdessen setzt Marcks auf eine Balance der Elemente, zu denen auch das gute Zusammenspiel zwischen Shane West als Max Peterson und Edward Burns als Sicherheitschef des Casinos gehört. Beide arbeiten aufgrund sich überschneidender Interessen im Kampf gegen die zahlreichen Gegner eng zusammen. Während West die Wandlung seiner Figur vom harmlosen Genießer zum notgedrungenen Ermittler ohne absurde Brüche verkörpert, überzeugt Burns als zupackender Ex-FBI-Agent, der sich durchzusetzen weiß. Zusammen bilden sie ein wunderbares Paar ungleicher, sich ergänzender Charaktereigenschaften, das den Film trägt.

Bildqualität

Das saubere Bild der Bluray besitzt eine ausgezeichnete Konturenschärfe, die bei ruhigen Szenen auch durch einen angenehmen bis guten Detailreichtum unterstützt wird. Bei Bewegungen kommt es aber zu Schärfeverlusten bis hin zu leichten Nachzieheffekten. Die oftmals kühlen Farben sind kräftig, der Kontrast macht eine gute Figur, so dass ein differenziertes Bild entsteht. Warum die Szenen im NSA-Hauptquartier weniger scharf ausgefallen sind, weiß wohl nur das Produktionsteam des Films. Das Hintergrundrauschen schwankt zwischen minimal und relativ gut sichtbar. Sonstige Rauschmuster sind aber nicht vorhanden.

Tonqualität

Bei den 5.1 DTS-HD-Master-Tonspuren sorgt vor allem die Musik für den räumlichen Klang, da die Nebengeräusche viel stärker die vorderen als die hinteren Lautsprecher nutzen. Hier hätte man sich eine etwas dynamischere Abmischung gewünscht. Die Dialoge sind klar und verständlich, die gesamte Klangkulisse wirkt druckvoll. Insgesamt eine zufriedenstellende Tonqualität.

Extras

Die als Interviews gekennzeichneten fünf Beitrage mit jeweils etwa 50 Sekunden sind keine Interviews, sondern mit Filmausschnitten zu Werbetrailern zusammengeschnittene Kurzaussagen einzelner Darsteller sowie des Regisseurs, in denen nichts lohnenswertes zu hören ist. Reines Werbematerial. Zwei Trailer sowie ein Teaser zum Film sind ebenfalls auf der Bluray enthalten.

Fazit

„Die Echolon Verschwörung“ nutzt die Datenschutzthematik für einen schwungvollen Action-Thriller, der dank guter bis ordentlicher Leistungen der Darsteller, griffig inszenierter Action und einem knackigen Thema zu unterhalten weiß, ohne die inhaltliche Dimension dabei wirklich intensiv auszuloten. Technisch ist die Bluray gut.

Stefan Dabrock

Originaltitel	Echelon Conspiracy (USA 2009)
Länge	104 Minuten (24p)
Studio	Koch Media
Regie	Greg Marcks
Darsteller	Shane West, Edward Burns, Ving Rhames, Tamara Feldman, Sergey Gubanov, u.a.
Format	1:2,35 (16:9)
Ton	DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel	Deutsch
Extras	Interviews, Trailer
Preis	ca. 17 EUR
Bewertung	rasant, technisch noch gut