Die Geschichte um Buck Rogers besitzt einen unwiderstehlichen Charme. Der NASA-Astronaut Buck Rogers wird 1987 in seinem Space-Shuttle schockgefroren und gut 500 Jahre später durch Drakonianer wiederbelebt, die sein im All treibendes Shuttle gefunden haben. Prinzessin Ardala vom drakonianischen Reich befindet sich auf einer angeblichen Friedensmission zur Erde, in Wirklichkeit geht es aber darum, die Herrschaft über den blauen Planeten zu übernehmen. Der Erdling Buck Rogers kommt ihr dabei gerade Recht. Mit einem Transmitter ausgestattet schicken ihn die Drakonianer zu Erde, um auf diese Weise Informationen über den Verteidigungsschild des Planeten zu gewinnen. Dort wird die List aber schließlich entdeckt, so dass sich Buck Rogers einem Spionageprozess ausgesetzt sieht. Ihm bleibt nur eine Chance, seine Unschuld zu beweisen und die Erde zu retten. Er muss die kriegerischen Absichten der Drakonianer aufdecken. Schließlich will er auch in weiteren Serienfolgen noch für das Wohl des blauen Planeten kämpfen.
Das Konzept der Abenteuer um Buck Rogers lebt von der unwiderstehlich ironischen Idee, dass ein Mann aus der Vergangenheit in der Zukunft gerade so weit aus dem Rahmen fällt, dass er mit seinen zupackenden Methoden eine gewisse Überlegenheit ausstrahlt. Auf Rogers Handlungen und strategische Überlegungen sind die Bewohner des 25.Jahrhunderts nicht vorbereitet. Sie können ihn nicht einschätzen und deswegen oftmals auch nicht voraussehen, was er als nächstes vorhat. Das Überraschungsmoment liegt auf seiner Seite. Im Kampf gegen feindliche Raumschiffe verlässt er sich beispielsweise nicht auf den bordinternen Verteidigungscomputer, sondern schaltet mit Erfolg keck auf manuelle Steuerung um. Damit ist Buck Rogers der ideale amerikanische Held, der sich mit individuellen, unkonventionellen Methoden in den Dienst der Gemeinschaft stellt. Er nutzt seine Überlegenheit nicht zur Erlangung persönlicher Vorteile, sondern fügt sich nahtlos in das gesellschaftliche System ein. Er ist der nützliche Draufgänger. Gleichzeitig erfährt der Heldentypus, den er repräsentiert, aufgrund der absurden Begleitumstände eine ironische Brechung. Im Grunde genommen ist Buck Rogers ein Fossil, das von der Apokalypse profitiert, die in der Vergangenheit das Wissen der Menschheit empfindlich vernichtet hat. Ihm steht folglich eine Wissensbasis zur Verfügung, die sich die Menschheit selbst genommen hat. Darin liegt sein Vorteil und die ironische Brechung, zu der auch das comicartige Design beiträgt.
Ein kleiner Roboter namens Twiki, der ein hochintelligentes Computerlebewesen in der Form eine Keksdose um den Hals trägt, steht Rogers ebenso zur Seite wie die in enge Raumanzüge gekleidete Kampfpilotin Wilma Deering. Zusammen mit poppigen Farben entsteht so ein locker-leichtes Universum beschwingten Heldentums, dessen ironische Untertöne immer wieder über die bloße Oberfläche des optischen Scheins hinausdeuten. Die DVD-Box beschränkt sich im übrigen auf die Serienauswertung, so dass der Pilotfilm in der zweiteiligen Serienversion enthalten ist – die englische Fassung in dieser Box präsentiert die gleiche Version als einteilige Folge. Der Kinofilm, bei dem es sich um eine etwas straffere, anders geschnittene Variante handelt, ist nicht enthalten. Insofern weist die Pilotfolge natürlich auch eine andere Synchronisation auf, als die damalige Kinoversion, da es sich eben nicht um die Kinoversion handelt.
Bildqualität
Die Bildqualität der DVD-Box siedelt sich auf gewohntem Niveau so mancher 80er-Jahre-Serie an. Defekte und Verschmutzungen sind immer wieder sichtbar. Die Schärfe bleibt auf einem durchschnittlichen Niveau, wobei natürlich nicht aktuelle Kinogroßproduktionen als Vergleichsmaßstab genommen werden können. Das analoge Rauschen ist stets sichtbar. Die Farben könnten etwas kräftiger sein, sind zumeist aber auf gutem Niveau, so dass die optischen Qualitäten der Serie erhalten wurden. Zwischendurch kommt es immer wieder zu Blockbildung. Insgesamt ist die Bildqualität ordentlich.Tonqualität
Die 2.0-Mono-Spuren liefern eine gewohnte Qualität. Sowohl in der englischen als auch der deutschen Version ist ein leichtes Hintergrundrauschen zu hören, dass beim deutschen Ton etwas stärker ausfällt. Die Dialoge sind klar und verständlich, leichte Verzerrungen stören nicht.Extras
Bonusmaterial existiert nicht.Fazit
„Buck Rogers“ liefert eine bunte Pop-Science-Fiction-Welt mit schwungvollen Abenteuern um die Rettung der Welt und ironischen Untertönen. Technisch ist die DVD-Box ordentlich, aber nicht optimal.Stefan Dabrock
Originaltitel | Buck Rogers in the 25th Century (USA 1979 - 1980) |
Länge | 24 Folgen – ca. 1150 Minuten (Pal) |
Studio | Ascot Elite |
Regie | Daniel Haller, Dick Lowry, Sigmund Neufeld Jr, Larry Stewart, u.a. |
Darsteller | Gil Gerard, Erin Gray, Felix Silla, Mel Blanc, Tim O'Connor, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | - |
Preis | ca. 35 EUR |
Bewertung | gut, technisch ordentlich |