Cowboybowling
in der Wüste
The
Big Empty
John
Person ist ein arbeitsloser Schauspieler. John Person hat Geldsorgen.
John Person erhält von seinem seltsamen Nachbarn das Angebot,
für 27.000 Dollar eine blaue Bowlingtasche nach Baker, einem
Kaff mitten in der Wüste, zu bringen. John Person nimmt das Angebot
an. Mit seinem klapprigen Bulli macht er sich auf den Weg in die Einöde,
wo er in einem kleinen Motel einen Typen treffen soll, der nur der
Cowboy genannt wird. Der leicht verwirrte Nachtportier des Motels
berichtet John Person zu dessen Beruhigung gleich, dass Cowboy bereits
da gewesen sei und sehr gefährlich aussehe. Da es nichts gibt,
was ein Drink nicht wieder in Ordnung bringen kann, schlendert der
Bowlingtaschenbote in die nächste und einzige Bar von Baker.
Kaum sitzt er am Tresen, wird er auch schon von einem jähzornigen
Schrottplatzhändler mit einer Waffe bedroht, was so normal in
Baker sein muss, dass die Barkeeperin den Wüterich nur ganz ruhig
auffordert die Waffe wegzulegen. Schnell ist John Person klar, dass
er in eine sehr seltsame Geschichte hineingeraten ist, aus der der
hofft, mit 27.000 Dollar unbeschadet herauszukommen.
Skurrile Typen und seltsame Ereignisse sind fester Bestandteil vieler
Filme, die an abgelegenen Orten spielen. Auch Steven Anderson macht
in "The big Empty" keine Ausnahme, wobei er sich für
die komödiantische Variante im Gegensatz zur Horrorvariante entscheidet.
Dialoge über einen Alienraumhafen mitten in der Wüste, ein
Nachtportier, der morgens plötzlich im Motelzimmer steht, um
ein Frühstück zu bringen oder eine niedliche Herumtreiberin,
die gerne Jack Daniels durch Sahne im Mund trinkt, sorgen
für
die bizarre Atmosphäre im kleinen Örtchen Baker. Im Gegensatz
zur reinen Schau der Merkwürdigkeiten, verleiht Anderson seinen
Figuren durch das offene Ende jedoch eine Würde. Es könnte
sein, dass sie nicht einfach nur skurril sind, sondern dass mehr dahinter
steckt. Im Zentrum findet sich plötzlich John Person wieder,
dessen Name ihn schon als Platzhalter für einen Jedermann ausweist.
"The big Empty" ist die perfekte Inszenierung einer Suche
nach dem Sinn in einem Labyrinth, den es nur in einer persönlichen
Interpretation geben kann. Manchmal kann man das Leben eben auch als
Bowlingparty auffassen.
Bildqualität
Die
Bildqualität der DVD ist gut. Ohne Verschmutzungen oder Bildpunkte
präsentiert sich der Film. Vor allem die Farbwiedergabe weiß
in den entscheidenden Szenen durch ein kräftiges Blau zu gefallen.
Der Kontrast hebt gerade auch die Nachtszenen sehr schön hervor.
Das leichte Bildrauschen kann man hinnehmen, da es sich nun mal nicht
um eine Major-Produktion handelt.
Tonqualität
Der
Ton, welcher als 5.1- und 2.0-Spur vorliegt, bleibt im wesentlichen
unspektakulär. Lediglich am Ende meldet sich in einer kleinen
Szene mal der Subwoofer. Ansonsten spielen die Dialoge die wichtigste
Rolle und die sind gut verständlich abgemischt. Störendes
Rauschen gibt es nicht.
Extras
Die
DVD enthält einen Audiokommentar von Steven Anderson (Regie),
der erfreulicherweise sogar deutsch untertitelt ist. Steven Anderson
plaudert ausführlich über die Entstehungsgeschichte des
Projektes sowie die Umstände bei den Dreharbeiten. Das ist ganz
hübsch, aber nicht weltbewegend. Wer Hoffnungen auf nähere
Hinweise zum Film hegt, kann diese begraben.
Zwei Trailer runden die DVD ab.
Fazit
"The
big Empty" ist eine skurrile Komödie mit Anklängen
an philosophische Lebensbetrachtungen geworden. Das ausgelegte Labyrinth
verweigert sich konsequent einer eindeutigen Lösung, um diese
Aufgabe an den Zuschauer zurück zu verweisen. Technisch ist die
DVD gut.
Stefan Dabrock
|
|
Originaltitel |
The
big Empty (USA 2004) |
Länge |
90
Minuten (Pal) |
Studio |
epiX |
Regie |
Steven
Anderson |
Darsteller |
Jon
Favreau, Daryl Hannah, Rachael Leigh Cook, Sean Bean, u.a. |
Format |
1:1,85
(16:9) |
Ton |
5.1
Deutsch, Englisch; DD 2.0 Deutsch, Englisch |
Untertitel |
Deutsch |
Extras |
Audiokommentar
von Steven Anderson (Regie), Trailer |
Preis |
ca.
16 EUR |
Bewertung |
Film
sehr gut. Bonus ok. |
|
|