Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges herrscht in Japan eine chaotische Situation. Politische Autoritäten sind noch nicht gefestigt, der Schwarzmarkt blüht und es bilden sich langsam neue Yakuza-Organisationen, die das Machtvakuum ausnutzen. Der Ex-Soldat Shozo Hirono landet nach einem Mord im Knast, dort schließt er mit einem Mitglied der Doi-Gruppe Blutsbrüderschaft. Nach seiner Entlassung wird Shozo Hirono ein Mitglied der Yamamori-Gruppe. Zunächst arbeiten die verschiedenen Gangstersyndikate ohne nennenswerte Konflikte nebeneinander, um am profitablen Geschäft zu partizipieren. Aber die Ruhe wehrt nicht lange und erste Spannungen führen schnell zu handfesten Auseinandersetzungen, die schließlich in einem brutalen Krieg münden.
Kinji Fukasakus erster Teil der fünf Filme umfassenden Serie zeichnet ein unromantisches, hartes Bild der japanischen Yakuza, welche die ungeordnete Situation nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte, um als profitable Schattengesellschaft Fuß zu fassen. Das Ergebnis ist eine Organisationsform des kriminellen Milieus, in dem einzig und alleine der eigene Vorteil zählt. Jenseits der Hauptfigur Shozo Hirono existiert nur ehrloser Verrat und brutale Gewalt im Namen des Geldes. Der Kopf des Yamamori-Sydikates erweist sich als hinterhältiger Hund, der durch gespielte Jammereinlagen seine loyalen Organisationsmitglieder ohne Rücksicht auf Verluste zu gewalttätigen Aktionen gegenüber den Gegnern treibt. Dabei lässt er sie, wenn es seinem Vorteil dient, jederzeit ins offene Messer laufen. Fukasaku zeichnet ein grundsätzliches Bild des Menschen, in dem der Kampf gegeneinander das beherrschende Verhaltensmuster ist. Freundschaft hat nur so lange Bestand wie sie dem eigenen Vorteil dient. Das Ergebnis ist die Selbstzerfleischung des Menschen, der zivilisatorische Schranken zur Bändigung der eigenen Natur aufbaut. Diese haben in der Schattengesellschaft der Yakuza jedoch nur eingeschränkt Wirkung. Mit dynamischer Handkamera fängt Fukasaku die rohe Energie der Bandenkriegsauseinandersetzungen ein, um die kriminellen Organisationen als das zu entlarven, was sie sind: Heuchlerische Scheinbündnisse.
Bildqualität
Wieder einmal konnte Rapid Eye Movies auf ein Master zurück greifen, das nahezu keine Defekte oder Verschmutzungen aufweist, was für einen 34 Jahre alten Film nicht selbstverständlich ist. Die Schärfe fällt nicht ganz optimal auf, weiß aber durchaus mit einer ordentlich Konturenschärfe zu gefallen. Beim Detailreichtum muss man kkleine Abstriche machen. Die Farben sind sehr kräftig und keineswegs ausgebleicht. Der Kontrast sorgt zudem für ein plastisches Bild. Das leichte Blockrauschen stört den Filmgenuss kaum.Tonqualität
Der japanische Originalton, eine deutsche Tonspur liegt mangels verfügbarer Synchronisation nicht vor, überzeugt im Rahmen seiner Möglichkeiten. Neben einem für alte Mono-Spuren fast obligatorischen, leichten Hintergrundrauschen, kommt es zu leichten Verzerrungen bei den Höhen. Sonstige Schwächen gibt es nicht.Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie und dem Trailer.Fazit
Kinji Fukasakus „Battles without Honor and Humanity“ zeichnet ein verdorbenes Bild der Yakuza, in der menschliche Beziehungen nur auf Profit aufgebaut sind. Wenn sich die Verhältnisse ändern oder die einzelnen Gangster glauben, mit anderen Allianzen mehr Profit machen zu können, erhebt sich die hässliche Fratze der Selbstzerfleischung des Menschen. Ein zutiefst bitterer Film. Technisch ist die DVD angesichts des Filmalters gut.Stefan Dabrock
Originaltitel | Jingi naki tatakai (Japan 1973) |
Länge | 99 Minuten (Pal) |
Studio | Rapid Eye Movies |
Regie | Kinji Fukasaku |
Darsteller | Bunta Sugawara, Hiroki Matsukata, Kunie Tanaka, Nobuo Kaneko, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Japanisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Bildergalerie, Trailer |
Preis | ca. 20 EUR |
Bewertung | sehr gut, technisch angesichts des Filmalters gut |