Lustige
Schulzeit
American
Teen
"American
Teen" versammelt die beliebten Zutaten, welche man aus Highschoolfilmen
kennt. Es gibt eine hübsche Cheerleaderin, in die der Trottel
der Schule verliebt ist. Dieser muss mit ansehen, wie sich der Kapitän
des Footba
, pardon, des Basketballteams an das kurzberockte
Mädchen heranmacht. "American Teen" unterscheidet sich
von all den anderen Highschoolkomödien vor allem dadurch, dass
er wesentlich günstiger produziert wurde und auch einen Tick
abseitiger daher kommt, als man es gewohnt ist. Auf dem Heimweg sammelt
der Trottel der Schule wieder einmal Müll ein, weil er im Rahmen
seiner Möglichkeiten die Welt ein bisschen verbessern möchte.
Eine der Flaschen springt jedoch immer wieder aus dem Müllcontainer
heraus, in den der Trottel den aufgesammelten Unrat wirft. Wie zu
erwarten war, befindet sich in der Flasche ein Geist, der
Wünsche
erfüllen kann. Jetzt sieht der Trottel seine Chancen bei der
Cheerleaderin steigen, muss aber feststellen, dass der Flaschengeist
ein wenig aus der Übung ist. So schrumpft er den Trottel auf
Miniaturgröße, der schließlich sogar im Höschen
der Cheerleaderin landet. Die wundert sich darauf, warum sie auf einmal
in sexuelle Hochstimmung kommt.
Das letztere klingt nicht nur pubertär albern, das ist es eindeutiger
Weise auch, aber es ist auch so unfassbar, dass es amüsant wirkt.
Während der Lehrer etwas über den Grand Canyon und Wasserkaskaden
erzählt, treiben die Aktivitäten des Trottels im Höschen
die Cheerleaderin immer näher dem Höhepunkt entgegen. Hier
treffen sich Form und Inhalt. Die Protagonisten befinden sich mitten
in der Unsicherheit der Pubertät, die sich in besonders starkem
Maße auch auf dem Feld der Sexualität niederschlägt.
Da ist es für eine Komödie nur Recht und billig, pubertäre
Scherze zu reißen, um die unsichere Stimmung der Charaktere
wiederzuspiegeln. Das gelingt "American Teen" vor allem
in dieser Szene. Darüber hinaus ist der Film auch ein Plädoyer
für die wahre Liebe, der man den Vorzug gegenüber sexuellen
Gelüsten geben soll. Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht
nicht so aussieht, transportiert der Film eine klare Enthaltsamkeitsmoral,
welche die Ehe als Idealbild der Beziehung propagiert. Die Cheerleaderin
ist Jungfrau und wird ständig durch den Kapitän des Basketballteams
bedrängt, endlich Sex zu haben. Dem stellt der Film das Ansinnen
des Trottels gegenüber, der in erster Linie seinem Herzen folgt
und nicht seinen Trieben. "American Teen" bricht die idealisierte
Gegenüberstellung der Liebe als schönere Form der Beziehung,
welche einem reinen Ausleben sexueller Lust
überlegen
ist, auch nicht durch seine absurden komödiantischen Einfälle,
da er bis zum Ende konsequent bei der eingeschlagenen Linie bleibt.
Auch leistet er sich keine parodistischen Seitenhiebe darauf. Im schlechten
Licht erscheint eher der Kapitän des Basketballteams. Für
alle, denen das zu moralinsauer ist, bleibt immer noch der absurde
Touch des Werkes oder wie es ein Nutzerkommentar in der IMDB unter
dem Titel "Dances with Barbariens" so trefflich beschreibt:
"And of course I got a barbarian (!?) Yes a barbarian. I don't
know why. But I got a barbarian."
Bildqualität
Im
Gegensatz zum Film ist die Bildqualität jenseits von Gut und
Böse. Auf welchem Material das Werk auch immer gedreht und wo
auch immer es gelagert wurde, das Ergebnis auf der DVD ist schlecht.
Das Bild ist unscharf, die Farben sind zu blass, es treten alle erdenklichen
Formen von Rauschmustern auf. Hier darf man auf keinen Fall irgendetwas
Besonderes erwarten.
Tonqualität
Auch
der Ton muss arg um seine Verständlichkeit kämpfen. Die
Dialoge klingen entweder dumpf oder blechern. Ohne Rauschen kommen
die Spuren ebenfalls nicht aus.
Extras
Extras
gibt es nicht.
Fazit
"American
Teen" siedelt sich dank absurdem Humor und sympathischer Figurenzeichnung
im unterhaltsamen Bereich an. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich das
Werk als moralisches Plädoyer gegen unbedachten Sex und für
die wahre Liebe. Aber darauf muss man sich natürlich nicht einlassen.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
Getting
Lucky (USA 1990) |
Länge |
86
Minuten (Pal) |
Studio |
Legend
Films |
Regie |
Michael
Paul Girard |
Darsteller |
Steven
Cooke, Leslie Z McCraw, Rick McDowell, u.a. |
Format |
1:1,33 |
Ton |
DD
2.0 Deutsch, Englisch |
Untertitel |
- |
Extras |
- |
Preis |
ca.
12 EUR |
Bewertung |
amüsant,
technisch schlecht |
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