Die
Rendite des Leids
Allein
gegen die Mafia - Staffel 3
Commissario
Corrado Cattani hat es dank verbissener Beharrlichkeit, Aufmerksamkeit
und Glück geschafft, zwei Staffeln "Allein gegen die Mafia"
zu überleben. Der Gerichtsprozess, mit dem die zweite Staffel
endete, verlief jedoch deutlich weniger erfolgreich, als erhofft.
Cattani zieht sich enttäuscht in ein Kloster zurück, um
dem weltlichen Kampf für die Gerechtigkeit zu entsagen. Eines
Tages taucht jedoch ein US-Bundesagent auf, welcher den Waffenschieber
Kemal Yfter dingfest machen möchte. Nach einigem Zögern
willigt Cattani ein. Zu helfen. Dabei lernt er auch die attraktive
Giulia kennen, eine Bankierstochter. Das Geldinstitut ihres Vaters
ist auf irgendeine Weise in die Geschäfte um Yfter verstrickt,
wobei Giulia nichts davon weiß. Sie verliebt sich in Cattani,
während um beide herum immer mehr Leichen auftauchen. Auch Giulias
Familie bleibt nicht verschont.
Das Geld ein Machtfaktor ist, ist eine Bindenweisheit, aber die Bösartigkeit,
mit der die dritte Staffel "Allein gegen die Mafia" eine
kleine italienische Bank als Drahtzieher hinter den übelsten
Waffengeschäften und anderen kriminellen Aktionen präsentiert,
besitzt auch heute noch eine erschreckende Qualität. Das Motto
der sieben Folgen lautet "Es werden
keine
Gefangenen gemacht". Detailliert bettet die Serie die gewaltbereiten
Kriminellen in die Zusammenhänge der Finanzwelt ein, welche die
Aktionen erst möglich machen. Dadurch entsteht ein fein gesponnenes
Netz aus Machtstrukturen, das sich mit allen Mitteln gegen Eindringlinge
von Außen verteidigt. Diese bittere Weltsicht, verknüpft
die dritte Staffel mit dem mythologischen Motiv der reinen Unschuld.
Giulia befindet sich im Zentrum der kriminellen Macht und ahnt nichts.
Sie verkörpert die Hoffnung in einer Welt der Hoffnungslosigkeit,
aber auch sie droht, durch die Verhältnisse korrumpiert zu werden.
Ohne Rücksicht überrollt die Staffel den Zuschauer und steuert
auf ein Ende zu, das das bislang bitterste Schlussbild der Serie bereithält.
Die Dunkelheit ist zurückgekehrt.
Bildqualität
Leider
hat sich nicht viel geändert. Die Bildqualität ist einfach
auch bei wohlwollender Betrachtung schlecht. Die Schärfe pendelt
zwar häufig in einem Bereich, der in Ordnung ist, aber es gibt
Bilddefekte, Verschmutzungen und Rauschmuster aller Art zu beklagen.
Der Kontrast sorgt ebenso für das überstrahlen mancher Flächen,
wie er in einigen dunklen Szenen Details verschluckt. Die Farbwiedergabequalität
kann von Bild zu Bild wechseln.
Tonqualität
Der
Ton ist leider auch nicht gut, aber besser als das Bild. Trotz des
vernehmlichen Rauschens sind bei beiden Tonspuren die Dialoge gut
zu verstehen. Bisweilen leiert der Ton.
Einige Szenen waren in Deutschland geschnitten. Sie wurden wieder
eingefügt und sind mit deutschen Untertiteln versehen, so dass
man die wichtige Serie der Fernsehgeschichte jetzt ungeschnitten bewundern
kann.
Extras
Kein
Bonus-Material vorhanden.
Fazit
In
der dritten Staffel widmet sich das finstere Drehbuch der Hochfinanz
als maßgebliche Unterstützungsinstitution für die
kriminellen Machenschaften der Mafia. Mit unerbittlicher Härte
zeichnet sie ein düsteres Weltbild, in dem der Profit alles und
die Menschlichkeit nichts ist.
Stefan Dabrock
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Originaltitel |
La
Piovra 3 (BRD/Italien/Frankreich/Spanien 1987 |
Länge |
360
Minuten (Pal) |
Studio |
Koch
Media |
Regie |
Luigi
Perelli |
Darsteller |
Michele
Placido,Giuliana de Sio, Alain Cuny, Francisco Rabal, u.a. |
Format |
1:1,33
(4:3) |
Ton |
Mono
Deutsch, Italienisch |
Untertitel |
Deutsch |
Extras |
- |
Preis |
ca.
30 EUR |
Bewertung |
sehr
gute Serie, Bildqualität ok |
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