Hershell
Gordon Lewis' "2000 Manicas" (1964) gehört zu den Klassikern
des Splatterfilms. Den Effekt des Neuen, den die drastische Machart
des über 40 Jahre alten Films bot, kann ein Remake nicht mehr
erzeugen, da Splatter inzwischen ein bekannter Teil des filmischen
Kulturguts geworden ist. Da sich Tim Sullivan dieser Tatsache bewusst
ist, geht er bei "2001 Maniacs" den Weg der Hommage. Die
Grundgeschichte folgt dem Handlungsgerüst des Lewis-Films. Ein
paar unbedarfte Touristen werden per Umleitung in ein einsam gelegenes
Südstaaten-Kaff gelockt, wo sie sich alsbald in der Rolle der
Ehrengäste bei den aktuellen Feierlichkeiten wieder finden. Die
harmlos erscheinenden Bewohner des kleinen Städtchens haben jedoch
nur den Tod der Besucher im Sinn. Mit Hilfe drolliger Spielchen oder
arglistiger Täuschung wird einer nach dem anderen in eine unangenehme
Falle gelockt. Nachdem einige Opfer zu beklagen sind, dämmert
den Überlebenden ihr Schicksal, so dass die beschließen,
die gastliche Stätte zu verlassen. Da wollen nur die Südstaatler
nicht mitmachen.Bildqualität
Das saubere Bild der DVD präsentiert sich mit einer guten Schärfe, welche die Szenerien detailreich erscheinen lässt. Lediglich die Hintergründe fallen etwas ab, was auch durch das leichte Hintergrundrauschen bedingt ist. Die Farben werden in der Brillanz wieder gegeben, wie sie kameratechnisch gedacht sind. Der tiefe Schwarzwert überzeugt ebenso wie der gute Kontrast, welcher das Bild plastisch erscheinen lässt. Ein Transfer ohne nennenswerte Schwächen.Tonqualität
Die Tonspuren sorgen dank einer guten Abmischung für einen voluminösen Raumklang, der hauptsächlich durch die Musik bestritten wird. An der einen oder anderen Stelle tauchen aber auch Effektgeräusche in den hinteren Boxen auf. Der englische Originalton ist gegenüber der deutschen Synchronisation klar im Vorteil, da die Dialoge natürlicher in das tonale Geschehen eingebettet sind. Der deutsche Ton klingt etwas zu künstlich.Extras
Das Bonusmaterial glänzt unter anderem mit zwei Audiokommentaren. Auf dem ersten Kommentar unterhalten sich Regisseur Tim Sullivan und Darsteller Robert Englund. Ohne jede Pause liefern die beiden einen exzellenten Audiokommentar, dessen hohe Qualität Maßstäbe setzt. Dabei widmen sich Englund und Sullivan einzelnen Szenen, die sie in ihrer dramaturgischen Wirkung erörtern, nehmen eine allgemeine Analyse des Genres vor, indem sie die Autokinofilme der Vergangenheit als Mythenschatz ihrer Jugend interpretieren und erzählen kleine Anekdoten von Dreh. Da hier genauso wie beim zweiten Kommentar Untertitel fehlen, ist es ein wenig anstrengend, aber nichts desto trotz sehr lohnenswert, dem aufgedrehten Gespräch zu folgen.Fazit
"2001 Maniacs" ist in erster Linie ein amüsanter Splatterfilm, der seine grelle Überzeichnung für derbe Witze im Cartoonstil nutzt. Darüber hinaus besitzt der Film einen kleinen Subtext über Geschichtsbewusstsein und die alte gesellschaftliche Wunde zwischen Nord- und Südstaaten. Technisch ist die DVD gut, das Bonusmaterial ist dank zweier gelungener Audiokommentare sehr gut.Stefan Dabrock
| Originaltitel | 2001 Maniacs (USA 2005) |
| Länge | 84 Minuten (Pal) |
| Studio | Sunfilm |
| Regie | Tim Sullivan |
| Darsteller | Robert Englund, Lin Shaye, Jay Gillespie, Marla Malcolm, u.a. |
| Format | 1:1,85 (16:9) |
| Ton | DTS Deutsch; DD 5.1 Deutsch, Englisch |
| Untertitel | Deutsch |
| Extras | Audiokommentar mit Tim Sullivan (Regie) und Robert Englund (Darsteller), Audiokommentar mit Tim Sullivan (Regie), Chris Kobin (Drehbuch) und Chris Tuffin (Produktion), u.m. |
| Preis | ca. 22 EUR |
| Bewertung | sehr gut, technisch gut |