dvdheimat informiert: Fantasyfilmfest Nr. 25

Selected Features

Hesher

REGIE Spencer Susser DARSTELLER Natalie Portman / Joseph Gordon-Levitt / Rainn Wilson / John Carroll Lynch / Piper Laurie DREHBUCH Spencer Susser / David Michôd PRODUZENT Lucy Cooper / Johnny Lin / Natalie Portman VERLEIH Koch Media

T.J., ein Junge, der vor kurzem seine Mutter bei einem Autounfall verloren hat, freundet sich mit dem Mittzwanziger Hesher (Joseph Gordon-Levitt) an, mit dessen Hilfe er sein Trauma überwindet. Hesher hat allerdings keine Lebensweisheiten zu bieten, die er einem bewundernd zu ihm aufblickenden T.J. lächelnd unterbreiten würde, während optimistische Streicherklänge die Tonspur zukleben. Hesher ist nichts, hat nichts und kann nichts. Das sind keine Defizite, sondern das, was ihn auszeichnet, er ist ein nihilistischer Anarcho und wird zum Ventil für T.J.s unausgesprochene Wut über seine Unfähigkeit, sich in der Schule zu behaupten, seine Verliebtheit in eine Supermarktkassiererin (Natalie Portman) und seine Hilflosigkeit im Umgang mit seinem trauernden Vater (Rainn Wilson).

Hesher – die Figur – ist ein fleischgewordener Anflug von Adoleszenz, T.J.s beginnende Pubertät in Form eines furzenden Chaoten mit einem Faible für Sachbeschädigung, ein rettender Ausbruch aus der Tragödie um die tote Mutter. Er ist ein Symbol, keinesfalls aber eine von T.J. imaginierte Märchengestalt. Hesher – der Film – steht und fällt mit dieser Titelfigur. Immer wenn Hesher auftaucht, gibt der Film Gas, und was dann passiert, ist Punk: schnell, witzig, anarchisch, rebellisch, unvorhersehbar. Die Passagen ohne ihn sind deswegen nicht schlecht, aber so schwerfällig wie die traumatisierte Familie T.J.s. Ohne Hesher wäre Hesher ein ziemlich unspektakuläres Coming-of-age-Drama, und weil er durchaus nicht immer im Bild ist, merkt man das auch.
Lukas Jötten

Inhalt:
Der 13-jährige T.J. (Devon Brochu) und sein Vater Paul (Rainn Wilson) müssen seit kurzer Zeit ohne Mutter und Ehefrau auskommen. Denn die ist tragischerweise verstorben. Der Verlust hat beide schwer getroffen, wobei es vor allem Paul ist, der abzustürzen droht. Die beiden wohnen aktuell bei Pauls Mutter. Eines Tages taucht wie aus dem Nichts der unangepasste Hesher (Joseph Gordon-Levitt) auf, dessen Umgangsformen von rüpelhafter Direktheit sind. Er nistet sich bei Paul und T.J. ein, wobei das Verhältnis der drei Figuren völlig rätselhaft bleibt.
Regisseur Spencer Susser setzt bei der Umsetzung der dramatischen Geschichte auf grenzenüberschreitenden Humor. Die Komödie ist sein Mittel, um die Emotionen der Figuren zu spiegeln.
Stefan Dabrock