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The Veteran

REGIE Matthew Hope DARSTELLER Toby Kebbell / Brian Cox / Tony Curran / Adi Bielski / Tom Brooke / Thomas / Mem Ferda DREHBUCH Robert Henry Craft / Matthew Hope PRODUZENT Kim Leggatt / Debbie Shuter VERLEIH Pandastorm Pictures

Ein britischer Afghanistan-Veteran, der seine Zeit im Krieg nicht hinter sich lassen kann, kehrt in seine verelendete Londoner Hochhaussiedlung zurück und lässt sich dort von dubiosen Geheimdienstlern anheuern, um eine Terrorzelle auszuheben. Mit militärischer Präzision spürt er den Verdächtigen nach und findet heraus, dass einige der Verdächtigen eventuell Doppel- oder sogar Triple-Agenten sind.

The Veteran ist ein paranoider Thriller, der das Drama eines Soldaten nutzt, um eine Verwandtschaft und gegenseitige Abhängigkeit von Staatsmacht und Terrorismus aufzuzeigen. Es ist auch die Geschichte eines Anti-Helden, der sich noch im Krieg wähnt, und für den angesichts eines wenig vertrauenerweckenden Staats Selbstjustiz als einziges Mittel und die Kriminalität in seinem Wohnblock das einzige greifbare Ziel bleibt.

Das klingt besser, als es ist. The Veteran gelingt es nicht, die Paranoia auf den Zuschauer zu übertragen, dafür taucht er nicht tief genug in die Psyche seines Protagonisten ein. Er gibt dem Zuschauer kaum Möglichkeit zur Identifikation, weil er zwar behauptet, reale Bezüge zu haben, aber der Mikrokosmos, in der der Film spielt, nichts mit der Welt zu tun hat, in der sich die meisten von uns bewegen (das möchte ich jedenfalls hoffen). Vor allem aber packt er einen nicht, weil er wie ein Actionfilm aufgezogen ist, anstelle von Action aber doch immer wieder nur Dialoge bietet. Der Trailer führt in dieser Hinsicht in die Irre.

Immerhin präsentiert The Veteran eine finale Schießerei, die an den immer wieder gern zitierten Death Wish 3 gemahnt (die aber aufgrund des ambivaltenten Helden nicht wie ein reaktionäres Massaker wirkt). Besser unterhalten ist man nichtsdestotrotz, wenn man sich zum x-ten Mal das Bronson-Gemetzel gibt und sich anschließend durch den Youtube-Kanal irgendeines Verschwörungstheoretikers klickt.
Lukas Jötten

Inhalt:
Nach seinem Einsatz in Afghanistan findet der Elite-Soldat Robert (Toby Kebbell) nur schwer ins Leben zurück. Seine kleine Wohnung ist nicht gerade ein Traum und die Nachbarschaft hat auch schonmal besser ausgesehen. Banden mit ihrem kriminellen Tun bestimmen die Gegend. Da kommt ein Regierungsauftrag gerade recht. Er soll eine örtliche Terrorzelle der Islamisten überwachen. Was jedoch zunächst ein gerechtes Ansinnen zum Wohle der Sicherheit zu sein scheint, entpuppt sich als perfide Machenschaft, in die Robert hineingezogen werden soll. Aber der hat seine eigene Art, mit so etwas umzugehen.
Der Film versucht, das Trauma das Krieges mit Aspekten eines Sozial- und Politthrillers zu verbinden. Dabei kommt vor allem Toby Kebbel als Soldat mit geschundener Seele eine besondere Bedeutung zu, da die Handlung mit seiner darstellerischen Leistung steht und fällt.
Stefan Dabrock