dvdheimat informiert: Fantasyfilmfest Nr. 25

Director's Spotlight

Super

REGIE JAMES GUNN DARSTELLER RAINN WILSON / ELLEN PAGE / LIV TYLER / KEVIN BACON / MICHAEL ROOKER DREHBUCH JAMES GUNN PRODUZENT MIRANDA BAILEY / TED HOPE VERLEIH Koch Media

Ein Simpel wird von seiner Frau verlassen und gerät in eine Lebenskrise, aus der er sich befreit, indem er zum Superhelden wird. Der Rest der Welt hält ihn allerdings für einen gemeingefährlichen Psychopathen, der herzlich wahllos andere Menschen krankenhausreif prügelt.

James Gunns Super steht in einer Reihe mit Kick Ass und Watchmen, Filmen, die den Superhelden dekonstruieren, indem sie ihn an der Realität messen und ihn als Zyniker oder Faschisten entlarven.

Es ist auch die Geschichte eines Mannes, der die eigene Machtlosigkeit überwindet, indem er sich die imaginären Machtsymbole der Comicwelt aneignet. Das ist zunächst lachhaft (wobei man es Gunn hoch anrechnen muss, dass er seine Figuren nie der Lächerlichkeit preisgibt). Als aber reale Gangster mit realem Blei auf ihn zu schießen beginnen, wird es problematisch – das Autorenwerk (Regie, Drehbuch, Schnitt) von Comedy-Experte Gunn (Slither, PG Porn) ist eben keine reine Komödie, sondern Actionfilm, Exploitation, tieftrauriges Drama.

Die Spielfreude der Darsteller und die quirlige, einfallsreiche Regie machen den Film endgültig zu einem der besten des Jahres – nicht nur auf das Festival bezogen, sondern insgesamt.
Lukas Jötten

Inhalt:
Der unscheinbare Frank D'Arbo muss mitansehen, wie seine Frau (Liv Tyler) wieder in den Alkoholsumpf gerät und auch noch weitere Drogen konsumiert. Sie verlässt ihn schließlich sogar, weil sie den Drogendealer Jacques (Kevin Bacon) in ihrer Situation für die bessere Partie hält. Aber wenn alles verloren scheint, dann taucht am Horizont manchmal doch ein Silberstreif auf. In Franks Fall ist das die Berufung, als Superheld gegen das Böse zu kämpfen. Frank wird zu Crimson Bolt, der im schicken Kostüm ganz stilecht seine Stadt sauber halten will, allerdings keine Superheldenkräfte hat. Sein Tun bringt ihm natürlich auch die Gegnerschaft Jacquescein, denn Drogendealer gehören natürlich zu den bösen Jungs.
James Gunn sucht den Humor bei seiner etwas anderen Superheldengeschichte im Spannungsfeld aus makabren Scherzen, Dekonstruktion des Superheldendaseins und überdrehtem Wahnwitz.
Stefan Dabrock