Shaolin

REGIE Benny Chan DARSTELLER Jackie Chan / Andy Lau / Bingbing Fan / Nicholas Tse / Yu Hai / Yu Shaoqun / Xin Xin Xiong / Jing Wu DREHBUCH Chi Kwong Cheung / Zhang Tan / Alan Yuen PRODUZENT Albert Lee / Benny Chan VERLEIH KSM

In den 1920er Jahren wird China von rivalisierenden Warlords beherrscht. Als einer von ihnen nach einer Familientragödie sein gewalttätiges Leben hinter sich lassen will, um Shaolin-Mönch zu werden, holen ihn die Konsequenzen seiner Taten ein.

Beeindruckendes Plädoyer für Verzicht, Vergebung, Mitleid, Gewaltlosigkeit und inneren Frieden (und, wenn man denn Zyniker ist, ein überlanger, pathetischer Werbespot für die Shaolin Society, die den Film mitproduziert hat). Dass diese Botschaft paradoxerweise mit viel Action einhergeht, sollte bei einem Film namens Shaolin nicht überraschen.

Die Kämpfe hat man anderswo schon besser gesehen – Andy Lau ist nun einmal kein Donnie Yen, und Drahtseilarbeit ersetzt keine Kampftechnik – aber sie stehen ohnehin nicht im Mittelpunkt, der Film bietet vielmehr Action vielerlei Art. Dabei sollte nicht unter den Tisch fallen, dass Shaolin auch ein bis in die Nebenfiguren sehr gut entwickeltes, mitreißendes Drama ist, das mit einer bombastischen Inszenierung über den Zuschauer hinwegwalzt. Nicht nur für Hongkong-Fans, sondern für überhaupt jeden Kinogänger eine allerwärmste Empfehlung.

Eine besondere Erwähnung verdient der eine Nebenrolle spielende Jackie Chan, der in einer irrwitzigen Martial-Arts-Szene noch einmal klarstellen darf, dass er für alle Zeiten einer der Größten seiner Zunft sein wird.
Lukas Jötten

Inhalt:
Andy Lau verkörpert in Benny Chans "Shaolin" den Kriegstreiber Hou Jie, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Mönchen des Shaolin-Klosters droht, weil sich dort einer seiner Feinde aufhält. Als er später von seinem Verbündeten Cao Man veraten wird, bleibt ihm ausgerechnet nur die Zuflucht in den Shaolin-Tempel. Gemeinsam stellen sich die Mönche mit Hou Jie, der sich inzwischen gewandelt hat, Cao Man entgegen.
Benny Chan gehört zu den fähigsten Regisseuren des Hongkong-Kinos, der mit "Hongkong Crime Scene" oder auch "New Police Story" und "Invisible Target" hervorragende Action-Filme mit emotionaler Wucht inszeniert hat. Corey Yuen, einer der besten Action-Regisseure Hongkongs, zeichnet sich für die Kampfszenen verantwortlich. Damit ist das Feld eigentlich bestellt, aber neben positiven Stimmen zum Film gibt es auch solche, die mit der Action nicht ganz zufrieden sind, weil zu wenige Darsteller wirklich kämpfen können sollen. Auch das Drama wird teilweise als wenig nachvollziehbar gebrandmarkt. Einigkeit herrscht dagegen, das Jackie Chans kurze Auftritte als Komödiant sehr gut sein sollen.
Stefan Dabrock