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Selected Features

The Mortician - 3D

REGIE Gareth Maxwell Roberts DARSTELLER Method Man / Dash Mihok / EJ Bonilla / Judy Marte / Angelic Zambrana / Wendell Pierce / Dana Fuchs DREHBUCH Gareth Maxwell Roberts PRODUZENT Rhys David Thomas, Gareth Maxwell Roberts / LINDA MORAN VERLEIH Ascot Elite Entertainment group

Der Leichenwäscher einer verfallenen Metropole im Süden der USA wird aus seinem Alltag gerissen, als das Tattoo einer jungen Toten Erinnerungen an seine Mutter weckt und ein Gang-Mitglied seine Sozialstunden als sein Assistent ableisten soll.

Kurz nach der Premiere von Apocalypse Now soll Francis Ford Coppola mit völlig zugekokster Birne bei einem seiner Kollegen angerufen haben, um ihm mitzuteilen, dass er eine Verfilmung von Goethes „Wahlverwandtschaften“ plane. Neun Stunden lang und in 3D. So ähnlich mutet auch The Mortician an – den verdienten Wu-Tang-Rapper Method Man als Pathologen in einer zurückgenommenen Ghetto-Geschichte zu besetzten, ist schon eigenartig genug. Die dann aber auch noch in 3D zu drehen, ist schlichtweg behämmert. Die 3D-Technik in The Mortician ist die vollkommen sinnloseste, ungerechtfertigste, die ich je gesehen habe. Nicht besonders gut ist sie obendrein. Überhaupt hat der Film mit handwerklichen Macken zu kämpfen, Method Mans enormer Bartwuchs zum Beispiel ändert sich praktisch von Einstellung zu Einstellung. Das wäre nicht weiter erwähnenswert bei einem ansonsten gleungenen Film, bei The Mortician ist die Technik dagegen das letzte KO-Kriterium für einen Streifen, der in einem furchtbaren Schnarchtempo erzählt wird, dessen Geschichte so banal und unspektakulär ist, dass sie einen Film einfach nicht rechtfertigt, und dessen Macher vom Drehbuchschreiben keine Ahnung haben. Man stellt nicht lang und breit vor, dass der Leichenwäscher in seiner Freizeit Tiere präpariert, um das dann in die Schublade zu stecken und nie wieder zu erwähnen. Man lässt einen Film nach dem Showdown nicht noch zwanzig Minuten weiterlaufen und tackert einen Schluss an, der zu dem zuvor Gesehenen nur vage in Bezug steht. Man behauptet am Ende eines Films nicht dreist, dass die Hauptfigur ihre Passivität überwindet und ihr Leben in die Hand nimmt, wenn der Film dafür keinen Anhaltspunkt liefert und diese Figur sogar im Showdown nur passiver Beobachter geblieben ist.

Am interessantesten an The Mortician sind noch die Bilder aus den Südstaaten, aus einer Gegend, in der es offenbar seit Generationen nur Verfall gibt. Aber für so was gibt es Dokus.
Lukas Jötten

Inhalt:
Die Zeiten ändern sich und mit der Änderung kommt der Verfall. Ein Leichenbestatter (Method Man vom Wu Tang Clan) betreibt sein Geschäft in einer heruntergekommenen amerikanischen Stadt nach dem gesellschaftlichen Niedergang. Abends widmet sich der fleißige Arbeiter dem Ausstopfen von Tieren. Als er bei einer toten Frau ein Tattoo entdeckt, das Boticellis Venus zeigt, kommen Erinnerungen in dem Mann hoch, die ihn dazu veranlassen Nachforschungen durchzuführen. Vielleicht hat sein neuer Mitarbeiter (E.J. Bonilla) mit der Angelegenheit etwas zu tun?. Aber was genau ist eigentlich los?
Der Film wird als Urban-Noir beschrieben, was zunächst eine gute Voraussetzung ist. Das Branchenblatt Varietey konnte mit dem Film indes nicht so viel anfangen, weil die Figuren zu unnahbar seien. Die visuelle Gestaltung wurde demgegenüber gelobt.
Stefan Dabrock