dvdheimat informiert: Fantasyfilmfest Nr. 25
Selected Features
The Innkeepers
REGIE Ti West DARSTELLER Sara Paxton / Pat Healy / Kelly McGillis / George Riddle / John Speredakos DREHBUCH Ti West PRODUZENT Derek Curl / Larry Fessenden / Peter Phok VERLEIH Tiberius Film
Ein Hotel, in dem es angeblich spuken soll, wird geschlossen. Die beiden Angestellten Claire und Luke verbringen ein letztes Wochenende hinter dem Empfang, betreuen die wenigen Gäste und sitzen ansonsten ihre Zeit ab.
Regisseur Ti West hat es schon wieder getan: nachdem vor zwei Jahren mit House of the Devil einen Film ablieferte, der im Wesentlichen nichts Teuflisches zeigte, sondern Szenen, in denen die Hauptfigur gelangweilt durch das titelgebende Haus geht, dauert es hier gefühlt drei Viertel der Laufzeit, bis überhaupt irgendetwas anderes passiert, als dass die Protagonistin (Sarah Paxton, einziger Lichtblick) durch leere Hotelflure läuft, sinnlose Unterhaltungen führt oder erfolglos auf Gespensterjagd geht. Vermutlich werden einige Horrorfans The Innkeepers wie schon den Vorgänger im Geiste aus falsch verstandener Nostalgie heraus abfeiern, aber wer das hier ernsthaft spannend findet, imaginiert sich auch das hinter verschlossenen Türen spielende Finale aus Hair of the Beast zur besten Actionszene aller Zeiten.
The Innkeepers ist ein Film über Langeweile. So was kann man natürlich drehen. Man sollte es aber nicht ansehen
Lukas Jötten
Inhalt:
Claire (Sara Paxton) und Luke (Pat Healy) arbeiten im Yankee Pedlars, einem kleinen Hotel, das aus wirtschaftlichen Gründen dicht gemacht wird. Der Besitzer ist an den letzten Tagen, in denen das Hotel offen ist, nicht da, so dass Claire und Luke den Laden alleine schmeißen müssen. Da kaum etwas los ist, fröhnen beide ihrer Leidenschaft, einer alten Geistergeschichte nachzugehen. Denn im Hotel soll der Geist einer Frau umgehen, die sich einst im Hotel erhängt hat. Um schleche Publicity zu vermeiden, soll der Hotelbesitzer den Leichnahm im Keller versteckt gehalten haben.
Schon in seinem unterschiedlich aufgenommenen, meiner Meinung nach sehr guten Film "House of the Devil" arbeitete Regisseur Ti West mit einer Dramaturgie, die jegliche Schockeffekte oder offensichtliche Spannungsmomente weitgehend vermied. Es ging darum, mit bohrenden Kameraaeinstellungen eine spannende Atmosphäre zu erzeugen. Die Bilder suggerierten, dass irgendetwas Erschreckendes jenseits des Sichtbaren in der Nähe ist. Auch "The Innkeepers" ist nicht daran interessiert, mit Hilfe klassischer Bedrohungsszenarios zu arbeiten. Die Bilder sollen, bevor es richtig los geht, an die Phantasie des Zuschauers appellieren - sofern diese denn vorhanden ist. Da kann es auch mal vorkommen, dass banale Alltagstätigkeiten in Echtzeit zu sehen sind.
Stefan Dabrock