Blood: The Last Vampire
Blood: The Last Vampire REGIE Chris Nahon DARSTELLER Gianna / Allison Miller / Liam Cunningham / JJ Feild / Koyuki / Yasuaki Kurata / Michael Byrne / Colin Salmon / Andrew Pleavin / Larry Lamb DREHBUCH Chris Chow PRODUZENT Bill Kong / Abel Nahmias VERLEIH Constantin Film
"Zwei Mädchen - das eine ein amerikanischer Teenager, das andere ein japanischer Vampir - verbünden sich im Kampf gegen einen Oberdämon. Viele Aspekte der Geschichte werden nur angedeutet, vieles bleibt bruchstück- und teils rätselhaft. Der Film kann dem Vampirgenre darüber hinaus nichts Neues abgewinnen und fällt zudem negativ auf durch den massiven Einsatz von mäßig gerendertem CGI-Blut, sowie durch Actionszenen, die durch schnelle Schnitte und verwackelte Nahaufnahmen die Choreographien von Corey Yuen nur noch erahnen lassen. Einige Szenen sind in japanischer Sprache gehalten. Wohl weil noch keine adäquat untertitelte Filmkopie existiert, wird der des Japanischen unkundige Zuschauer über ihren Inhalt im Dunklen gelassen." Lukas Jötten
Es ist zumeist kein gutes Zeichen, wenn auf der offiziellen Seite des Fantasy Filmfestes kein englischsprachiges, lobendes Pressezitat aufgeführt wird, sondern einfach ein Teil des davor stehenden deutschen Textes ins Englische übersetzt wurde. Und wahrlich, Chris Nahons Realfilm-Remake des gleichnamigen Animes aus dem Jahr 2000 (Regie: Hiroyuki Kitakubo), indem es um einen jungen weiblichen Vampir geht, der auf einer Militärbasis gegen Dämonen kämpfen muss, ist nicht gerade besonders positiv in einigen Presseerzeugnissen aufgenommen worden.
So schreibt Aaron Hillis in Village Voice: „So verlockend das Blade-meets-21-Jump-Street-Konzept auch klingt, Chris Nahons … Adaption ist langweilig, unzusammenhängend, schwach gespielt und nachlässig geschrieben (…), und sogar ihr Effekte-Sammelsurium ist ein Schandfleck. Elegante Drahtseil-Kämpfe gehen auf das Konto eines der Produzenten von „Tiger an Dragon“, während die unpassend klobigen Monster wie ein Rückfall in die Zeit Ray Harryhausens wirken. Die ununterbrochen auftretenden billig produzierten CGI-Splatter-Effekte sehen wie Öl-Geysire aus. Es wird Blut geben, weil man selbst am liebsten in sein Samuraischwert fallen möchte.“
Mindestens ebenso grimmig kommentiert Peter Hartlaub den Film im San Francisco Chronicle: „Wenn der Vorführer nur die ersten 10 Minuten in einer zweistündigen Schleife gezeigt hätte, dann wäre es vielleicht ein unterhaltsamer Film gewesen. Leider besticht die Mitte sowie das Ende durch eine schwache Hauptfigur, hölzerne Kampfchoreographie, humorarme Dialoge sowie digitale Effekte, die aussehen, als kämen sie aus der Ghostbusters-II-Zeit.“
Im Grunde genommen monieren beide Texte genau das, was den Film jenseits seiner Geschichte, von der man ohnehin nicht viel erwarten sollte, unterhaltsam machen sollte: das visuelle Konzept. Wenn sich das bewahrheitet, dann wäre das Werk eine Enttäuschung, schließlich hat Chris Nahon mit „Kiss of the Dragon“ (2001) und „Das Imperium der Wölfe“ („L'empire des loups“, 2005) bewiesen, dass er sich sowohl auf Kampfkunstaction als auch Thrillerspannung versteht.
Die Voraussetzungen für ein gute Genre-Stück sind also eigentlich gut und möglicherweise trifft ja auch Roger Ebert von der Chicago Sun-Times eher den Nerv des Films, wenn er auf seiner Website schreibt: „'Blood: The Last Vampire' ist in erster Linie visuell genussvolle CGI-Fantasy, die auf einem bekannten japanischen Anime aus dem Jahr 2001 basiert. Gianna (Anm. der Redaktion: Die Hauptdarstellerin) hält alles mit ihrer einnehmenden Darstellung zusammen, indem sie als einzige Japanerin versucht, akzeptiert zu werden, während sie in der Schule der US-Militärbasis nur von Amerikanern umgeben ist. … Dies ist kein großartiger Film, aber es handelt sich um aufrichte Unterhaltung, sieht gut aus und ist atmosphärisch,...“.