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Sunshine Cleaning (Bluray)

„Um Ihre Finanzkrise zu meistern, starten die beiden Schwestern Rose (Amy Adams) und Norah (Emily Blunt) ein ungewöhnliches Geschäft. Sie gründen die Firma „Sunshine Cleaning“ und kratzen Blut von den Wänden – kurz: sie reinigen Tatorte. Die beiden werden von ihrem unkonventionellen Vater Joe (Alan Arkin) unterstützt, der mit verschiedenen sonderbaren Mini-Jobs versucht, Rechnungen zu zahlen und seinem 8jährigen Enkel nebenher beibringt, wie sich binnen kürzester Zeit eine Million Dollar verdienen lassen“ (Capelight).

Typischer amerikanischer Independent-Film, der den Versuch unternimmt, in leicht schrägen Szenerien – hier das Klettern auf eine Eisenbahnbrücke unterhalb der Gleise, um die Hand vor dem herannahenden Zug durchzustecken – poetische Qualitäten mit Freiheitssymbolik zu finden. Die ganz offensichtlich zur Schau gestellte Skurrilität wirkt in einem trotz konstruierter Dramatik letztlich realitätsnahen Setting fehl am Platze und wird Teil der biederen Grundausrichtung. Die jenseitige Nebenfigur des Vaters, der sich schonmal wundert, dass er seine ungekühlten Meeresfrüchte bei keinem Restaurant absetzen kann, sowie künstliche Wendungen im Dienste der Dramatik bilden schließlich die letzten Sargnägel für die an den Figuren orientierten Geschichte. Das gezeigte Drama innerhalb der Komödie geht keine Liaison mit den amüsanten Ideen ein, sondern es verkommt zum Witz.

Das saubere Bild der Bluray überzeugt mit einer guten bis sehr guten Schärfe, die sich kaum einmal Schwächen leistet. Die erdige Farbpalette wurde gut auf die Bluray übertragen, der Kontrast ist solide.

Die 5.1 DTS-HD-Master-Tonspuren bieten klare und verständliche Dialoge. Für die räumlichen Qualitäten ist hauptsächlich die Musik zuständig, gelegentlich finden aber auch Nebengeräusche den Weg aus den hinteren Lautsprechern heraus.

Best of OTTO

„Ein altes Liebeslied für unsere Lokomotivführer, und das Stück heißt 'Love me Tender'“ (OTTO).

Auch wenn viele spätere Sachen aus OTTOs Humorschrank nur noch den Charme abgelegter Teile ausstrahlen, der ostfriesische Unterhalter gehört zu den besten Komödianten Deutschlands. Das obige Zitat weist den Weg zu OTTOs Stil, der in seinen besten Momenten zwischen keckem Wortwitz mit albernem Einschlag und überraschender Neuordnung der Sprache changiert. Darüber hinaus zeichnete sich OTTO durch einen verdrehten Blick auf die Themen seiner Nummern aus, der zunächst grenzenlos albern wirkt, aber beim zweiten Hinsehen neue Dimensionen eröffnet. Das jetzt auf DVD veröffentlichte „Best of OTTO“ vereint zahlreiche geniale Momente, die eine gelungene Zusammenschau liefern.

In „Die Führerscheinprüfung“ wird eine Frage der Theorieprüfung durch den Prüfling zu einer grotesken Quelle absurder Poesie, wodurch sich die Frage stellt, ob Kunst nicht nur eine Frage der Sichtweise ist. „Der menschliche Körper“ besteht aus einem Zwiegespräch diverser Organe, die in gemeinsamer Aktion eine menschliche Handlung durchführen wollen. Großhirn, Blutdruck, Ohr, Auge und andere Beteiligte werden dadurch zu einem bizarren Team. OTTO hinterfragt die scheinbare Selbstverständlichkeit einer simplen Handlung, um mit Hilfe der Groteske einen brüllend komischen und zugleich reflexiven Blick auf den Menschen zu werfen. Zusammen mit den bekannten Liedern „Dänen lügen nicht“, „Im Frühtau zu Berge“ oder dem „Schwamm drüber Blues“ bilden die versammelten Nummern das „Best of OTTO“. Natürlich kann man immer darauf hinweisen, dass dies oder jenes fehle, insgesamt überzeugt die DVD aber durchaus, wenn man noch keine OTTO-DVDs besitzt.

Es ist im Prinzip müßig, über die Bild- und Tonqualität zu philosophieren. In Anbetracht des unterschiedlichen Alters schwankt die Bildqualität zwischen schwach – Doppelkonturen, Rauschmuster, Nachzieheffekte, Unschärfen – und recht gut – ansprechende bis gute Schärfe, geringes Rauschen. Letztlich ist die Bildqualität so wie man es erwarten konnte.

Die 2.0-Tonspuren besitzen stets eine klare und verständliche Sprachwiedergabe. Störende Verzerrungen sind kaum zu hören, manchmal tritt ein Hintergrundrauschen auf. Insgesamt kann man mit dem Ton zufrieden sein.

Im Auftrag des Terrors

„Egal, ob es brutale Diktatoren, Kriegsverbrecher oder Terroristen sind, Jacques Vergès ist der Mann, der ihre Verteidigung übernimmt. Oscar®-Nominee Barbet Schroeder ("Barfly") taucht in seiner mehrfach ausgezeichneten Dokumentation in die dunkelsten Abschnitte der Geschichte ein, um den Geheimnissen dieses umstrittenen Anwalts auf die Spur zu kommen, einem Mann, der Gestapo-Offizier Klaus Barbie vertrat, der mit hochrangigen Roten Khmer bekannt war und Slobodan Milosevic vor dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal verteidigte.“ (Koch Media).

Regisseur Barbet Schroeder verzichtet in seiner Dokumentation auf einen wertenden Oberkommentar, der Jacques Vergès und sein Handeln einordnet. Stattdessen präsentiert er mit Hilfe einer Interviewzusammenschau das Bild eines intellektuellen Anwaltes, dessen verstörende, radikale Ideen sich selbst entlarven sollen. Das riskante Verfahren sichert der Dokumentation eine Reinheit, die ihre Glaubwürdigkeit erhöht, aber einen reflektierten Zuschauer voraussetzt, der Vergès gewachsen ist. Neben des faszinierenden sowie bedrückenden Portraits verdichtet „Im Auftrag des Terrors“ auch zentrale Aspekte des linksmotivierten Terrors nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer mitreißenden Politerzählung.

Das Bild der DVD liefert eine gute Qualität mit überzeugender Schärfe. Das verwendete Archivmaterial ist naturgemäß unterschiedlich gut erhalten, wird aber qualitativ stets so hochwertig präsentiert, wie es eben möglich ist.

Die 5.1-Tonspuren besitzen eine klare und verständliche Sprachwiedergabe. Bei einigen Außenaufnahmen sorgen sogar ein paar Nebengeräusche für eine räumliche Atmosphäre, die jedoch genrebedingt nicht besonders stark ausgeprägt ist. Insgesamt eine gute Tonqualität.