auch auf dvd

07.08.

Die Chrysanthemen-Bande

 

Die Chrysanthemen-Bande„Chicago der 30er Jahre: Die drei Brüder Owen, Frank und Cliff Olinger und ihre Chrysanthemen-Bande füllen mit einer Serie brutaler Banküberfälle die Zeitungen. Doch der letzte Überfall geht schief: Cliff wird angeschossen, die anderen finden Zuflucht in einem Bordell, wo die Bande sich schwer bewaffnet verbarrikadiert. Gewaltsam nehmen sie außerdem einen Arzt als Geisel, der den schwer verletzten Cliff retten soll. Währenddessen amüsiert sich der Rest der Bande mit den Frauen aus dem Bordell, die mit Gewalt gefügig gemacht werden. Der Showdown beginnt“ (Savoy Film).

Rarer spanischer Film mit dem „Roten Elvis“ Dean Reed in einer der Hauptrollen, der zu Recht in Vergessenheit geraten war, bis die aktuelle DVD-Veröffentlichung den Mantel des Schweigens wieder lüftete. Der Gangster-Film reiht mit bemerkenswerter Konsequenz Vergewaltigungen, Sexpraktiken aus der Spezialinteressen-Ecke, Pöbeleien, Mordandrohungen, Prügeleien und naiv-sentimentales Gewäsch aneinander. Dabei taugt das Werk nicht zur bitteren Präsentation eines nihilistischen Weltbildes, da sich der Film zwischen dem derben Pulp keinerlei Zeit für seine Figuren nimmt, so dass ihr Handeln folglich auch nur auf sich selbst verweist. Ohne einen erkennbaren Rahmen gibt es letztlich nichts, womit sich der Film befassen könnte. Die bedingungslose Dominanz grober Gewalt und Perversitäten trägt aufgrund ihrer Dichte groteske Züge. Die billige Machart – hier wackeln die Wände so leicht, dass ihre Kulissenherkunft überdeutlich in Szenen gesetzt wird – trägt weiter zum schwachen Gesamtbild des Films bei, der letzten Endes nur für Dean-Reed-Komplettisten interessant sein dürfte. Eine Ruhmesblatt in seiner Karriere ist „Die Chrysanthemenbande“ aber beim besten Willen nicht.

Das Ausgangsmaterial für die DVD stammt entweder von zwei verschiedenen Kopien oder aber die Akte sind in einem unterschiedlich guten Zustand gewesen. Am Anfang und in der Mitte ist das Bild deutlich verrauscht sowie mit zahlreichen analogen Defekten versehen. Der massive Rauschfiltereinsatz sorgt teilweise für sehr künstliche Bilder, wenn Gesichter schon fast digital verfremdet aussehen oder aber stehende Rauschmuster auftreten. Die Schärfe des Bildes weist aber relative klare Konturen auf, der Detailreichtum hält sich natürlich in Grenzen. Nach einigen Minuten Laufzeit wird das Bild deutlich besser, da die Artefakte nicht mehr auftreten. Das Rauschen lässt ebenfalls nach und die analogen Defekte gehen stark zurück. Die Farben sind über die gesamte Lauflänge relativ kräftig, der Kontrast ist ordentlich. Wenn man berücksichtigt, dass es sich um einen seltenen Film handelt, kann man mit der Bildqualität leben.

Der 2.0-Mono-Ton liefert verständliche Dialoge, die leichte Verzerrungen aufweisen. Das Hintergrundrauschen ist zwar oftmals gut zu hören, beeinträchtigt die Verständlichkeit der Dialoge aber nicht.

Originaltitel La banda de los tres crisantemos (Spanien 1970)
Länge 83 Minuten (Pal)
Studio Savoy Film
Regie Ignacio F. Iquino
Darsteller Dean Reed, Daniel Martín, Fernando Sancho, María Martín, Krista Nell, Luis Mariano Duque, Ramón Durán, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 2.0 Mono Deutsch
Untertitel -
Extras -
Preis ca. 15 EUR
Erscheinung 24.07.2009
 
03.08.

Freebird

 

Freebird„Die drei alten Kumpel Fred, Tyg und Grouch wollen auf einer gemeinsamen Tour noch einmal so richtig Spaß haben: Fred hat Kummer mir seiner Familie, Grouch will nach dem Trip endlich mit seiner Freundin zusammenziehen und Tyg war sowieso noch nie außerhalb von London. Ihr Reiseziel: Die Waliser Bergwelt, wo sie hoffen, einen geheimnisvollen Hippie und seine sagen- umwobene Cannabisplantage zu finden. Allerdings wird die Reise anders, als sie es sich vorgestellt haben: In den Wäldern tummeln sich wilde Tiere und sie geraten zwischen die Fronten zweier rivalisierender Biker-Gangs. Als auch noch ein zwei Meter großer, liebeskranker maskierter Ringer auftaucht, geraten die Dinge vollends außer Kontrolle. Aber vielleicht liegt das auch an den Magic Mushrooms, die es zum Frühstück gab“ (Savoy Film).

Regisseur Jon Ivay hat seinen Bikerfilm mit lockerer Hand inszeniert, um die drei Hauptfiguren in einen Trip zu schicken, der sich als Scheideweg für ihr weiteres Leben erweisen soll. Da er gleich mehrere Figuren zur Verfügung hat kann er am Ende geschickt konservativen und rebellischen Lebensentwurf verteilen, ohne eine Entscheidung treffen zu müssen. Da das Bikerleben kaum als Gegenentwurf zu einem anderen Milieu erscheint, weil entsprechende Reibungsflächen fehlen, funktioniert der Film vor allem über seinen sympathischen Humor, mit dem die drei Hauptfiguren gezeichnet sind. Wenn sie unter Plizeinfluss die Operation Haschisch starten und mit Ästen als Sturmgewehrersatz durch das Farn robben, als handele es sich um Vietnam, dann ist das ebenso bizarr wie amüsant. Die Tonspur tut mit Hubschrauber- und Schussgeräuschen das Übrige dazu.

Die Schärfe des Bildes überzeugt mit klaren Konturen und einem guten Detailreichtum. Die kräftigen Farben sowie der ausgewogene Kontrast sorgen für ein plastisches Bild, das sowohl die walisische Landschaft als auch Nahaufnahmen sehr gut wiedergibt. Der Schwarzwert ist ordentlich, nennenswerte Rauschmuster gibt es nicht.

Die 5.1-Spuren liefern klare und verständliche Dialoge ohne jegliches Rauschen. Für die räumliche Atmosphäre des Tons ist vor allem die Musik zuständig, da die restliche Abmischung her die vorderen Lautsprecher nutzt. Der ebenfalls enthaltene 2.0-Ton weiß im Rahmen seiner Möglichkeiten ebenfalls zu gefallen.

Originaltitel Freebird (GB 2008)
Länge 89 Minuten (Pal)
Studio Savoy Film
Regie Jon Ivay
Darsteller Gary Stretch, Geoff Bell, Phil Daniels, Laila Rouass, Martin Serene, Huggy Leaver, Peter Bowles, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, Englisch, DD 2.0 Deutsch
Untertitel Deutsch
Extras Audiokommentar von Jon Ivay (Regie, Drehbuch), Making Of, Deleted Scenes, Interviews, Trailer
Preis ca. 14 EUR
Erscheinung 26.06.2009
 
18.07.

Desperados – Ein todsicherer Deal

 

Desperados – Ein todsicherer Deal„Vier Diebe erbeuten 11 Millionen Dollar aus einer mexikanischen Bank und flüchten nach Buenos Aires, um das Geld in Pesos zu wechseln. Erste Adresse dafür ist "Der Texaner", eine ganz große Nummer, wenn es um krumme Sachen geht. Dieser schickt drei seiner Männer, um die Transaktion auf einem Parkplatz durchzuführen. Plötzlich tauchen unbekannte Killer auf, veranstalten ein Blutbad und bringen das gesamte Geld in ihre Gewalt. Jetzt müssen die vier Desperados schnellstens das Geld zurückholen, bevor der Texaner seinen blutigen Rachefeldzug beginnt“ (3L).

Packender Thriller mit guten Actionsequenzen, der das klassische Szenario eines todsicheren Plans, der schief geht, auf souveräne Weise umsetzt. Die Bankräuber geraten unversehens in ein schmieriges Spiel auf Leben und Tod, das die Fallhöhe zwischen unermesslichem Reichtum und Sarg auslotet. Die gegensätzlichen Pole sorgen dabei für eine effektive Spannungssteigerung mit emotionalen Höhepunkten.

Die Schärfe des Bildes überzeugt mit klaren Konturen, der Detailreichtum bleibt im Mittelfeld. Die kräftigen Farben sowie der ausgewogene Kontrast sorgen für ein visuell atmosphärisches Bild, das die gute Fotographie angemessen in Szene setzt.

Die 5.1-Spuren liefern klare und verständliche Dialoge. Die räumlichen Qualitäten sind recht gelungen, da in den Actionsequenzen zahlreiche Nebengeräusche auch die hinteren Lautsprecher nutzen und im übrigen Film die Musik für das entsprechende Ambiente sorgt.

Originaltitel Sultanes del Sur (Mexiko /Spanien /Argentinien 2007)
Länge 91 Minuten (Pal)
Studio 3L
Regie Alejandro Lozano
Darsteller Tony Dalton, Jordi Mollà, Ana de la Reguera, Silverio Palacios, Celso Bugallo, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS Deutsch, DD 5.1 Deutsch, Spanisch
Untertitel Deutsch
Extras Bildergalerie, Trailer
Preis ca. 13 EUR
Erscheinung 18.06.2009